Ein Film für Genreliebhaber oder Genre-Masochisten, wie man es persönlich auslegen möchte
Monster on a Plane (ohne Wertung)
Story:
Gremlins meets "Snakes on a Plane" in einem herrlich blutigen Horrorspaß! Ein Forscher will eine mysteriöse Kreatur nach Deutschland schmuggeln. Als es zu unerwarteten Turbulenzen im Flugzeug
kommt, erwacht das Monster und richtet ein Blutbad an. Stewardess Nathalie (Eva Habermann) und Professor Ben müssen sich nicht nur gegen das tödliche Biest, sondern auch gegen einen skrupellosen
Mörder unter den Passagieren behaupten!
Monster on a Plane läuft seit heute (7.11) im Kino! Ein Genrefilm, eine Independentproduktion, abseits der deutschen Filmförderung, alleine dafür das geschafft zu haben gehört Regisseur Ezra
Tsegaye mein Respekt ausgesprochen. Kann schließlich nicht jeder von sich behaupten!
Gleich vorweg: Ja, Monster on a Plane wird sicherlich von vielen als Trashfilm bezeichnet werden. Es wäre vermessen einen Film der mindestens mal von Critters und anderen ähnlichen Produktionen
inspiriert wurde als Kunswerk zu bezeichnen. Das ist Monster on a Plane nicht, das will er auch gar nicht sein.
Das hier Dieter Landuris (Dr.Singh!) einen Wissenschaftler spielt der ein Monster an Board nimmt und hypernervös am "überschaubarem" Gate hin und her wandert sollte einem sofort klar machen auf
was man sich hier einlässt. Wir können es auch gerne Kunst der anderen Sorte nennen.
Das ist eine Horrorkomödie die es teilweise schafft sein geringes Budget gut zu kaschieren (die Passagierkabine und das Cockpit sind ganz ordentlich), aber dann auch wieder nicht (der Teil des
Flughzeugs was aussieht wie ne Lagerhalle mit Pappkartons). Ein Film der zwischen schönen oldschooligen, handgemachten Effekten, aber leider auch günstig anmutender CGI hin und her
schwankt.
Auch das Gespräch zwischen den Cops und der Dame im Tower sei hier einmal als Beispiel gennant. Das sieht nicht nur günstig aus, nein wenn diese Dame jemals einen Tower von innen gesehen
hat, dann habe ich gestern Champions League bei den Bayern gespielt. Beides unrealistisch wenn man uns beide betrachtet.
Da muss man einfach einige Abstriche in Kauf nehmen. Stark ist der Film vor allem zu Beginn beim Monsterdesign. Das kleine Monster ist herrlich nerdig geraten (unweigerlich denkt man an
die 80er) und verströmt massive Critters Vibes. Die Verwandlung zum Ende hin hätte ich tatsächlich nicht gebraucht. Wenn das kleine Monster zuschlägt, dann gibt es ein paar nette Splattereinlagen
die sich nicht zu verstecken brauchen. Auch die Idee, das das possierliche Tierchen Halluzinationen durch seine Fürze auslösen kann sorgt für die ein oder andere nette Idee und Abwechslung.
Auch schauspielerisch gibt es Höhen und tiefste Tiefen. Während die bezaubernde Eva Habermann (hier mein Interview mit ihr) sich wacker schlägt und ihre Liebe zum Horrorfilm mal wieder ausleben darf und auch der Captain (der Rollenname ist Captain Pillow!!! gespielt wird der Captain von Philippe Brenninkmeyer der zwischen Rosamunde Pilcher und Bierfest auch so ziemlich alles gedreht hat und hier sicherlich wegen seiner optischen Ähnlichkeit zu Peter Graves in Airplane! besetzt wurde) durchaus überzeugen kann, ist der Killer Helmut für mich nicht zu ertragen. Ich weiß nicht ob es an der Synchro lag, aber da passte für mich nix zusammen, wirkte leider wie ein Laiendarsteller.
So wechseln sich Licht und Schatten ab. Während der Lehrer noch ganz ordentlich rüberkommt, sind die Kids (viel zu alten Schüler) nervig und der Fight zwischen Ihnen ist schon wieder so
unfreiwillig komisch, das ich mich echt beömmelt habe. Nicolas Artajo alias Nic Torres wird für mich immer der Grinsebub aus Super RTLs Art Attack bleiben, so das ich große
Herausforderungen habe ihn als verführerischen Latino Co-Piloten ernst zu nehmen. Eine vielschichtige Charakterisierung der Passagiere sollte man übrigens auch nicht unbedingt erwarten. Immerhin
gibt es aber so ordentlich Futter für das Monster.
Michaela Schäfer darf gefühlt in keiner deutschen Horrorproduktion fehlen und darf weiterhin ihre schlagenden Argumente in die Kamera strecken. Hier wurde auf jeden Fall klar, passend zur Rolle
im Film, gecastet.
Schauspielerisch muss hier Frau Habermann den Film auf ihren Schultern tragen und den Film durch die ein oder andere Leerphase helfen. Immer dann, wenn sich der Film auf das kleine Monster (in
den ersten 2/3 des Films) fokussiert, dann kommt Tempo und Spaß rein, dann weiß das Ganze zu gefallen. Da hätte ich mir noch mehr Mut gewünscht, der Film hätte mit mehr Fokus auf das Monster und
einer Laufzeit von 80 Minuten noch besser funktioniert.
Der Film ist durchaus sympathisch und das Monster ist putzig, aber der Film hätte mehr Tempo vertragen können und im Gegensatz hätten ihm weniger Charaktere und Dialoge (Leerlauf!) echt gut
getan. Man möchte dem Regisseur zurufen, trau dich noch mehr, geh noch mehr in die Vollen, gerne auch bissl weiter ins Absurde. Eine solche Produktion (mit diesem Budget) mit anderen Produktionen
zu vergleichen wird der Sache nicht gerecht und somit verzichte ich auf eine klassische Bewertung auf der 1-10 Skala.
Fazit: Bei Monster on a Plane führt man sich natürlich unweigerlich an Filme wie Critters oder Snakes on a Plane erinnert. Mit der richtigen Einstellung macht der Film auch Spaß, beim
Budget muss man gewisse Abzüge in Kauf nehmen und auch bei der ein oder anderen schauspielerischen Leistung. Trotzdem mit diesen Mitteln so etwas auf die Beine zu stellen nötigt mir den höchsten
Respekt ab!
Fun Fact:
MC Fitti hat einen merkwürdigen wenn auch sehr interessanten Auftritt spendiert bekommen.
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