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#772 To the Limit

©Sunfilm
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Anna Nicole Smith in ihrer ganzen Pracht!

To the Limit (4.5/10)

 

Story:

Colette DuBois (Anna Nicole Smith) und Thomas Smith stehen vor einem mörderischen Auftrag. Sie müssen den CIA-Boß Jameson überlisten. Der mißbraucht seine Macht und beseitigt jeden seiner Feinde, der von seinem illegalen Drogenring weiß. Eine verlorengegangene CD führt sexy Colette auf eine heiße Spur. Plötzlich landet sie in einem gefährlichen Sumpf von Verbrechen – explodierende Bomben, Korruption, hinterhältige Morde, ausgeführt von militärisch trainierten Killern, bringen sie in eine ausweglose, tödliche Situation. Der Boden unter ihren Füßen wird brennend heiß!

 

 

Von Fokus Media erscheinen zeitnah zwei PM Entertainment Vehikel rund um Anna Nicole Smith. Neben Skyscraper wird auch To the Limit veröffentlicht. Somit macht es doch durchaus Sinn, sich die beiden mal wieder zu Gemüte zu führen. Hier soll es nun um To the Limit gehen. 

 

Zu Anna Nicole Smith:

1967 als Vickie Lynn Marshall geboren, schlug Sie sich als Stripperin und Gelegenheitsmodel durch. Mit einer Brustvergrößerung weckte Sie  das Interesse des Playboys, sie landete auf der Titelseite  und wurde sogar Playmate des Jahres. Schlagzeilen machte sie zudem aufgrund ihrer Ehe mit dem Milliardär Howard Marshall. Sie war bei der Eheschließung im Jahr 1994 ganze 63 Jahre jünger als er und lieferte sich nach dem Tod ihres Mannes mit dessen Familie eine Schlammschlacht um sein Erbe. Später verfällt Sie Drogen und Medikamenten und stibt im Jahre 2007, eine durchaus tragische Lebensgeschichte. Zum Zeitpunkt des Films To the Limit stand sie aber noch auf der Sonnenseite des Lebens.


To the Limit ist ein wilder Film. Nicht nur aufgrund der verworrenen Story sondern weil das Ganze auch noch ein Sequel ist. Sequel zu dem Film: Da Vinci's War (hier zum imdb Eintrag). Zwar kann man To the Limit sehen ohne Da Vinci's War zu kennen, aber hier und da verlässt sich To the Limit schon sehr darauf das man die Charaktere kennt und vor allem die Verbindung untereinander.  

Man wundert sich zu Beginn wie die Leute zueinander stehen. Ist China Smith (Michael Nouri) ein guter? Ja ist er, nur leider schnell weg vom Fenster. Was ist Joey Travolta eigentlich für ein Charakter und wie passt der komische CIA Mann Jameson da rein? Also es lohnt sich auf jeden Fall mal die Inhaltsangabe von Da Vinci's War durchzulesen, das bringt einen schneller auf Spur. Das ist teilweise auch so verwirrend weil mit Anna Nicole Smith ein neuer Hauptcharakter eingeführt wird auf die einiges an Zeit fokussiert wird. 

 
So hat der Film von Anfang an eine fehlende Balance. Übrigens ist es grandios wie Anna eingeführt wird. Die erste Szene ist wie sie sich in einer Badewanne selbstverwöhnt, ohne Witz! Da wird gleich klargemacht was man in dem Film erwarten darf. Wer denkt jetzt wird zurückgeschaltet, denkste, nach dem selbstfokussierten Lustspiel, wird sie erstmal von ihrem Partner durchgeknattert. Wir wiederholen, ihre erste Szene: Selbstbefriedigung, ihre zweite Szene: Sex mit dem Partner. 

Man könnte meinen man ist in einem Softporno gelandet, aber danach wird doch schnell der Schalter umgelegt. Anna Nicoles Liebhaber (Michael Nouri) fällt einer Autobombe zum Opfer und auf der Hochzeit zu der sie wollten, wird die Braut (im Vorgänger noch Vanity) und einige Gäste abgeschlachtet (übrigens schön aufgeplustert durch PM Stock Footage, aber mit dem satten Einsatz von handgemachten Blutbeuteln). Der Witwer ist Joey Travolta, der daraufhin erstmal von seiner Mafiafamilie beschützt wird und einigen Anschlägen aus dem Wege gehen muss.

 

Dahinter steckt wohl Bad Guy Jameson und es ist einem zwar schnell klar das Anna auf der Seite der guten steht, aber der Film versucht (erfolglos) etwas Suspense um diese Frage herum zu entwickeln. Wer auf welche Seite steht wird schnell klar, es ist nur bedauerlich das zu viel Zeit auf andere Charaktere verschwendet (David Proval als sexsüchtiger Bruder des Mafiosifreundes ist irgendwie unnötig) wird und der Film sich trotz kurzer Laufzeit hin und wieder etwas zieht.

Zwischendurch darf Anna immerhin mit einem Auto durch einen Hubschrauber brettern (das Auto bekommt dabei keinen Kratzer ab!) und eine relativ spannungsvolle Verfolgungsjagd (wenn auch diese Szenen ordentlich durch andere PM Actionenszenen erweitert wurden). Aber nicht nur das, zwei sexy Szenen rund um Anna scheinen den Produzenten zu wenig gewesen zu sein, deshalb darf sie noch einmal ausführlich duschen (und dabei mit dem Duschkopf spielen) und auch mit Joey Travolta in die Kiste springen, 

 

Eins muss man den Produzenten lassen, sie wussten was sie aus dem Auftritt von Anna rausquetschen wollten und da man im Gegensatz zu Da Vinci's War immer noch über To the Limit redet gibt ihnen Recht. Übrigens gibt es in dem Film noch ein paar weitere nackte Damen zu sehen. Was man Anna Nicole Smith nicht nehmen kann ist das sie nicht nur ihre körperlichen Reize hatte, die Dame hatte durchaus Charisma. Wo es haperte war eher das schauspielerische Talent. Immer wenn es um Dialoge geht da wirkt sie eher wie ein Schulmädchen und damit nimmt man ihr die knallharte Agentin natürlich überhaupt nicht ab.

Joey Travolta kann mich als Leading Man überhaupt nicht überzeugen und er sieht irgendwie auch schrecklich alt aus im Film. Eher weinerlich, als ein knallharter Kämpfer. Einer seiner Kumpanen wird immerhin von Branscombe Richmond dargestellt, ein Name der jedem B oder C Movie Action Fan ein Begriff sein sollte.

Zum Ende gibt es noch eine nette Schießerei, bei der übrigens nicht immer klar ist wer hier eigentlich auf wen ballert, aber immerhin gibt es einige Leichen und Jameson bekommt zum Schluss auch seine gerechte Strafe. Sein Tod macht durchaus Spaß. Insgesamt sind aber irgendwie alle freizügigen Szenen von Anna eher im Fokus als die Action und das durchaus zu Recht.

 

Regisseur Raymond Martino hat übrigens später auch Skyscraper sowie die Doku Exposed mit Anna gedreht und sie nebenher auch wohl nicht nur als Regisseur begleiten dürfen, zwinker, zwinker. Da Vinci's War war auch von ihm.

Im Vergleich gefällt mir Skyscraper tatsächlich deutlich besser. Wo Skyscraper einfach frei dreht versucht To the Limit zu sehr krampfhaft seine (wirre) Geschichte und die ganzen Nebenhandlungen durchzuziehen und vor allem Joey Travolta als Hauptfigur ernst zu nehmen. Skyscaper fokussiert sich auf Anna und das tut dem Film tatsächlich gut. Trotzdem, To the Limit macht auf seine verworrene Weise doch gute Laune und man kann sich ihn durchaus mal ansehen.


Fazit: Der Film bietet klassische PM Entertainment Unterhaltung + Anna Nicole Smiths Vorzüge. Nicht so wild wie Skyscraper, dafür umso verworrener. So richtig gut und sinnvoll war das Pseudo-Sequel zwar nicht, aber alleine wegen Anna ist der Film für Action Allesgucker durchaus zu empfehlen.

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