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#761 The Beekeeper

©LEONINE
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Hat richtig Laune gemacht!

The Beekeeper (7.5/10)

 

Story:

In THE BEEKEEPER wird der gnadenlose Rachefeldzug eines Mannes (Jason Statham) zu einer nationalen Angelegenheit, nachdem sich herausstellt, dass er ein ehemaliger Mitarbeiter einer mächtigen und geheimen Organisation namens „Beekeepers“ ist.

 

Statham ist einer der letzten verlässlichen Lieferanten von guten und krachenden Actionfilmen. Zwar nicht immer überragend (Expendables 4 oder der eher enttäuschende Operation Fortune), aber er ist fleißig und dann kommen immer mal wieder ordentliche Filme bei rum wie z.B. Cash Truck oder der hier vorliegende The Beekeeper, der mir tatsächlich richtig Spaß gemacht hat.

 

Was musste ich nicht alles zum Film lesen: doofe und plakative Story, reaktionäre Geschichte, glorifizierte Selbstjustiz und stumpfe Gewalt. In der heutigen Zeit hat mich das tatsächlich alles eher interessiert als abgestoßen. Was das wohl über mich aussagt? Ich bin ein großer Fan der Actionfilme der 80er und einige der Vorwürfe könnte man jedem Film dieser Zeit entgegenschleudern. Damals war das Mainstream, nun ist ein solcher Film eine totale Ausnahme.

 

Am Ende ist das ein Film, nicht mehr und nicht weniger und Beekeeper will unterhalten und das tut er mich doch grandios. Die Geschichte ist ziemlich universell. Hier werden die Schwachen ausgenutzt und ein Mensch rächt diese, dieses Motiv ist doch uralt und trotzdem bedient es die Bedürfnisse der Menschen. Der Durchschnittstyp ist kein Killer oder jemand der sich so wehren kann, aber das ist doch schon wie damals bei Death Wish, sowas auf der Leinwand zu sehen gefällt einigen. Das ist Fantasie.

 

Statham metzelt sich durch eine Horde (zum Großteil) gesichtsloser Schergen und das mit einem ordentlichen Härtegrad, so das die FSK 18 aufgrund der Selbstjustizthematik und auch dem Blutzoll gerechtfertigt ist. Wenn Statham, der mit 55 weiterhin extrem fit ist, da Horden an Special Forces auseinandernimmt, dann bleibt zwar die Logik auf der Strecke aber kein Auge trocken. Die Action ist schön hart und knackig.

Statham spielt mal wieder eine perfekte Rolle für ihn. Er weiß was seine Fans sehen wollen und bedient das regelmäßig. Er schaut die meiste Zeit stoisch, grimmig und ernst und das reicht für dieses Verhikel.

 

Die Bösen sind hier richtig böse, hier ist kein Raum für Grautöne. Hutcherson (den ich eh nicht wirklich leiden kann) ist als Bösewicht so richtig verachtenswert und man gönnt ihm und seinen Handlangern zu 100% was ihnen wiederfährt. Jeremy Irons gibt dem Film durch seine Rolle Gewicht und hebt den Film automatisch, nur durch seine Anwesenheit, über den Durchschnitt. Ein toller Schauspieler.

Minnie Driver hat eine kleine Rolle (immer gut sie zu sehen) und auch Phylicia Rashad, (die Cosby Legende) wertet den Film auf und gibt ihrer Rolle einiges an Charme und Charisma. Nur ihrer Filmtochter kann ich nichts abgewinnen, diese Rolle hätte es für mich nicht bedurft, außerdem verhält sich ihr Charakter nicht wirklich nachvollziehbar.

Sie und die Szene mit der Beekeeperin sind die einzigen Dinge die ich am Film nicht wirklich mochte. Das war mir selbst für diesen Film zu drüber. Über die Twists im Film kann man geteilter Meinung sein, mich haben sie nicht gestört. Ich hatte einfach Spaß bei diesem Film, Kopf ausschalten und genießen wie Statham als Rächer und Henker die Bad Guys auseinandernimmt.

Beim Schlusskampf gegen den Söldner mit der Beinprothese musste ich auch einfach nur noch lachen, so herrlich drüber das Ganze. Wer das hier wirklich ernst nimmt dem ist eh nicht zu helfen.

Die ganzen Analogien zu Bienen, Bienenvölkern und der Rolle eines Beekeepers fand ich durchaus clever. Hier und da wird es zwar etwas auf die Spitze getrieben: "To Bee or not to Bee!" und auch die Prämisse einer geheimen Organisation die fernab von FBI und CIA arbeitet ist nicht neu, trotzdem das ganze Bienenthema gibt dem Film einen interessanten Farbton. Es lässt das alles frischer wirken als das es tatsächlich ist.

Die Macher (rund um Regisseur David Ayer und Autor Kurt Wimmer) haben eine nachvollziehbare und mitfühlende Ausgangsposition (wer findet es denn nicht schlimm wenn alte und hilflose Menschen ausgenutzt werden, wer denkt da nicht an die eigenen Großeltern) genommen und dann Statham als Rächer positioniert der als quasi mythische Figur alles auslebt das Otto-Normalverbraucher nicht kann, darf oder will.

Das gab es zuvor schon dutzend male, nur aktuell ist das sicherlich nicht en vogue. Wem das nicht gefällt, der braucht nicht hinschauen, für alle Fans einfacher Action Kracher kann ich das nur empfehlen. Ein einfaches Weltbild, darf zur Abwechslung gerne mal sein. Das ganze sieht gut aus (trotz überschaubarem Budget von angeblich 35 Mio. Dollar), bietet ordentlichen Wumms, gute Darsteller und ist mit 100 Minuten auch ausreichend kompakt damit kein Leerlauf aufkommt. Den Film werde ich mir definitiv häufiger ansehen.

 

The Beekeeper ist durchaus als finanzieller Erfolg (über 150 Mio Einspiel weltweit) zu werten und ich muss gestehen das ich durchaus Lust auf einen weiteren Teil mit dem Beekeeper hätte. Gerne wieder vom Duo Statham und Ayer (den ich eh für einen unterschätzen und zu Unrecht oft gescholtenen Regisseur halte). Ayer gab dem Film durchaus einen zynischen, sehr dunklen Humor bei, den ich hier sehr passend empfand.

 

Fazit: Der Film macht richtig Laune! Realistisch? Nö? Da gibt es ein relativ einfaches Weltbild, eine simple Story, klare Bad Guys und einen gradiosen Helden. Da wird mit der Faust und der Waffe für Gerechtigkeit gesorgt. Ein Film den es auch mal braucht und der einfach nur gut unterhält. Statham rockt weiterhin!

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