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#759 Born to Kill

©Plaion Pictures
©Plaion Pictures

Wäre mehr drin gewesen!

Born to Kill / Darkness of Man (5/10)

 

Story:

Bei einem fehlgeschlagenen Routineeinsatz kommt die Informantin des Interpol-Agenten Russell Hatch (Jean-Claude Van Damme) ums Leben. Für Jayden, den Sohn der Toten, wird der Polizist zum Vaterersatz. Jahre später geraten der Teenager und sein Großvater Kim zwischen die Fronten rivalisierender Gangs, die sich in L. A. blutige Auseinandersetzungen liefern. Hatch schreckt vor nichts zurück, um die beiden zu beschützen und jeden zu bekämpfen, der ihm in die Quere kommt. 

 

Plaion Pictures veröffentlicht (heute) am 6.6.2024 den neuen Van Damme Film auf Blu Ray/UHD und DVD.

Seit the last Mercenary hat es jetzt doch einige Jahre gedauert das es zu einer neuen Van Damme Produktion kam. Mit Darkness of Man (warum auch immer man  ihn in Deutschland umbenennen musste in Born to Kill) kommen Fans von Van Damme endlich in den Genuss einer neuen Produktion.

 

Als ich ein wenig die Namen las, die im Film auftauchen sollten war schon klar das wir hier über ein B-Movie sprechen (Eric Roberts, Cynthia Rothrock, Kristinna Loken, Shannen Doherty), aber das hat mich überhaupt nicht abgeschreckt. Ich liebe ein gutes B-Movie und Van Damme, mit ein paar alten Haudegen zusammen, was spricht dagegen? Beim Einsatz der bekannten Namen wurde ich dann doch sehr überrascht, leider nicht positiv, dazu aber später mehr.

Etwas vorsichtiger wurde ich als ich den Namen des Regisseurs las. James Cullen Bressack drehte nicht nur Beyond the Law (mit Steven Saegal und DMX), aber auch einige der letzten Bruce Willis Vehikel die schnell runtergedreht wurden um noch schnell ein paar Euro mit Bruce zu machen. Also besteht seine Reputation aus schnell runtergekurbelten, sehr günstigen Action Vehikeln mit Altstars. Au Weia, das lies nicht hoffen, sondern beführchten das Van Damme noch weiter abrutscht. 

So schlimm wurde es Gott sei Dank nicht. Was zum großen Teil an Van Damme liegt. Zwar werde ich es langsam auch überdrüssig ihn als gebrochenen Alkoholiker zu sehen (das gab es in den letzten Jahren wirklich genug), aber an seinen schlechtesten Tagen ist er schauspielerisch stärker als Seagal und Willis (fairerweise lag das in den letzten Jahren an seiner Krankheit). Sein Investment in den Film ist deutlich größer als bei den anderen Altstars, man sieht ihm weiterhin an wie er sich schauspielerisch beweisen möchte. Vielleicht sogar zu sehr, etwas verkrampft.

 

Es würde aber definitiv gut tun wenn er zur Abwechslung mal wieder einen anderen Charakter und auch einen leichteren Film drehen würde. Ein ordentlicher Actioner, ein Buddy Film, mal wieder sowas. Fans die ihn kicken sehen wollen werden von ihm auch enttäuscht sein. Im ganzen Film gibt es keinen einzigen Kick zu sehen.

 

Die Story ist recht vorhersehbar, da braucht man keinen Doktortitel um die Twist vorherzusehen. Da wurde etwas zusammengeschustert und versucht mit ein paar künstlerischen Kniffen aufzuplustern. Der Film hat definitiv Film Noir Einflüsse, aber das Budget und die Zeit reichten nicht aus um das wirklich gut umzusetzen. Der Voice Over von Van Damme ist gewöhnungsbedürftig, ich mochte es, verstehe aber auch wenn Leute das dumm fanden.

Van Damme ist wie gesagt der Mittelpunkt des Films und überzeugt mich, aber actionmäßig bekommt man außer ein paar Fist Fights (auch mit ordentlich Stuntmen Einsatz) und Schusswechsel wenig geboten. Immerhin ist der Film blutig genug.

 

Schauspielerisch ist der Film durch die Bank ok, brauch ich Sticky Fingaz als ehemaliger Partner von Van Damme? Nicht wirklich, warum man da nicht Eric Roberts benutzt hat verstehe wer will. Mehr gekostet hätte der sicherlich nicht. Eric Roberts kauft einen Burrito und wenn man nur einmal wegschaut dann verpasst man diesen Auftritt. WTF?


Cynthia Rothrock bekommt wenigstens etwas Text, aber als Krankenschwester. Warum setzt man solche Legenden (sicherlich mindestens bekannte Namen für Van Damme Fans) so ein. Das ist maximal enttäuschend und auch bescheuert. Lieber gar nicht oder lass sie halt einen Kick werfen, in einem Flashback oder was auch immer. Shannen Doherty (Beverly Hills 90210) scheint auch ein Freundschaftsdienst gewesen zu sein, ihre Rolle bringt dem Film gar nix, hat keinen Einfluss auf die Entwicklung der Geschichte.

Positiv überrascht war ich von Kristanna Loken. Wenn ich das vergleiche wie sie in Terminator 3 war, schauspielerisch hat sie sich gewandelt und die Chemie zwischen ihr und Van Damme funktioniert. Da war ich wirklich positiv überrascht. Eine gute Darbietung und sie hat sich wirklich gemacht, überzeugt jetzt auch als Darstellerin, hier ist sie der emotionale Anker von Van Dammes gebrochener Figur.


Ich bin tätsächlich mal froh das der Film nicht so endet wie in einigen der letzten Produktionen: The Last Mercenary, The Bouncer oder We Die Young. Das war eine der wenigen, positiven Überraschungen des Films. Ein positives Ende passt zwar vllt nicht 100% zum Grundton des Films, aber ist für mich eine willkommene Abwechslung.

Mit mehr Zeit, Budget und der ein oder anderen Highlight Sequenz wäre aber deutlich mehr drin gewesen, so bleibt ein recht belangloses B Filmchen für Fans das einem aber auch nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
 

Fazit: Leider nicht der große Wurf. Es gibt gute Elemente, aber auch einiges an Leerlauf. Van Damme überzeugt schauspielerisch, physisch bekommt man wenig geboten. Die Verwendung der "großen" Namen verwundert. Man spürt den Film Noir Einfluss, aber das hätte handwerklich besser umgesetzt werden können. Kein totaler Fehlschlag, aber auch nicht das erhoffte Comeback. Für Fans guckbar.

PS: 
Kris Van Damme bekommt natürlich auch seinen obligatorischen, ziemlich unnötigen, Auftritt.

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