Unterhaltsam aber aus den falschen Gründen!
The Expendables 4 (4.5/10)
Story:
Ausgerüstet mit sämtlichen Waffen, die sie in die Finger bekommen können, und den Fähigkeiten sie auch zu benutzen, sind die Expendables DAS ultimative Verteidigungs-Team – sie werden gerufen, um die Welt zu retten, wenn alle anderen Optionen vom Tisch sind. Die Söldnertruppe um Barney Ross (Sylvester Stallone) tritt nun an für einen letzten großen Auftrag, bei dem Lee Christmas (Jason Statham) Verantwortung übernehmen muss. An seiner Seite: Jede Menge neuer Teammitglieder mit ausgefallenen Kampf-Stilen und Taktiken. Der Countdown läuft heiß…
Die Kritik schiebe ich tatsächlich schon lange vor mir her um ehrlich zu sein. Den Film habe ich tatsächlich im Oktober noch im Kino gesehen und seitdem immer mal wieder angefangen am Text zu arbeiten, aber nie wirklich fertiggestellt, nun ist es soweit.
Nach den Ganzen, zum Großteil, miserablen Kritiken zu Expendables 4 hat es auch damalas lange gedauert bis ich mich durchringen konnte wirklich ins Kino zu gehen. Am Ende hatte ich noch Glück ihn
überhaupt auf der Leinwand sehen zu können, ist der Film doch zu einem Riesenflop verkommen, bei angeblichen 100 Mio Budget (wo?! dazu später mehr) spielte er weltweit knapp 35 Mio ein. Am Ende
saß ich in einem Saal der aus stattlichen 4 Reihen bestand, immerhin war dieser Saal zu 80% gefüllt ;)
Gott sei Dank war ich mit einem Kumpel im Kino, den so konnten wir ab und zu uns gegenseitig fragen ob das ernst ist was wir da sehen und auch zusammen mit nem Bierchen über die ein oder andere
Szene herzlich lachen. Inzwischen, habe ich aus Chronistenpflicht sogar das 4k Steelbook zu Hause, erneut angeschaut habe ich den Film trotzdem nicht bisher, was auch einiges aussagt.
Nur mal zur Einordnung, ich liebe diese Reihe. Der erste Teil aus dem Jahr 2010 (10/10) hat viele meiner Kindheitsträume erfüllt und ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme den ich immer wieder sehen kann! Teil 2 aus dem Jahr 2012 (10/10), ist größer, weiter, besser und haut noch mehr Altstars raus und macht deshalb als riesiges Klassentreffen einfach Spaß, wen im Vergleich mit Teil 1 sogar ein minimaler Ticken besser gefällt. Dafür hat Teil zwei Van Damme zu bieten. Teil 3 aus dem Jahr 2014 (7/10) war dann ein richtiger Rückschritt, aber hatte immerhin seine Momente. Viel zu viele, angebliche, Jungstars aber immerhin noch Sly und Gibson war ein herrlicher Bösewicht. Snipes hatte auch seine Momente.
Lange wurde über einen vierten Teil spekuliert, aber nach dem Misserfolg von Teil 3 und einigen Jahren schwand die Hoffnung doch massiv. Dann auf einmal wurde verkündet das ungefähr 10 Jahre
später ein vierter Teil kommen sollte. Die Vorfreude wurde zum ersten mal getrübt als die Nachricht die Runde machte das Sly weniger zu sehen sein würde. Das zweite mal wurde sie getrübt als man
hört wer da dem Cast hinzugefügt wurde: Megan Fox, 50 Cent und Andy Garcia....nicht gerade riesige Actionhelden aus den 80er oder 90er Jahren.
Trotzdem als Actionfan (vor allem in der heutigen Zeit) bleibt man irgendwie unverbesserlicher Optimist oder Träumer und die Hoffnung stirbt immer zuletzt. Dazu meinten die Macher das sie aus den
Fehlern im dritten Teil gelernt hätten, der Film wurde als Rated R/FSK 18 in Auftrag gebenen + mit Uwais und Jaa wurden durchaus annehmbare Actionnamen zum Cast hinzugefügt.
Dann kamen die ersten Kritiken, oh boy, jeder negativer Gedanke der kam wurde irgendwie bestätigt, trotzdem als (again) unverbesserlicher Optimist und Fan der Reihe hat man ja irgendwie keine andere Wahl als sich doch ein eigenes Bild zu machen, also dann legen wir mal los:
Der Look ist gewöhnungsbedürftig, böser formuliert teilweise recht billig. Zwar ist der Start mit Sly und Statham (nach einer Einführung von Uwais als Bad Guy), ihr Zusammenspiel funktioniert
einfach immer, vielversprechend, aber es wirkt insgesamt doch recht uninspiriert. Die Szene in der Bar wirkt aufgesetzt, wenn auch unterhaltsam (+ natürlich ein Plus das Jumbo Shrimp von Mike
Möller, dem deutschen Martial Arts Export gespielt wird!). Dazwischen noch eine schreckliche Szene mit Megan Fox, sie kann einfach nicht schauspielern und schon sind wir beim ersten
Auftrag.
Auch hier, auf einmal läuft 50 Cent vorbei (warum nicht Terry Crews behalten oder besser Snipes? was macht der so eigentlich oder auf einen Actionstar wie Michael Jai White setzen oder ne Legende
wie der inzwischen leider verstorbene Carl Weathers?) und wird als neuer aufgenommen. Ich glaube kaum (bzw. sehen wir ja am Box Office) das 50 Cent Zuschauer angelockt hat, Jai White oder
Weathers (da hat Sly echt in 4 Teilen eine Chance vertan) wären besser gewsen. Dazu ist Antonio Banderas nicht mehr dabei, aber sein Filmsohn?! Jacob Scipio ist
zwar eine der positiven Überasschungen des Films, aber warum? Warum? Ohne ihn hätte der Film genauso gut oder schlecht funktioniert.
Von den klassischen Expendables sind noch Dolph (dem man leider hier doch sein Alter und die Krebserkrankung schon ordentlich ansieht) mit 90er Jahre Physiklehrerin Gedächtnisfrisur und Randy
Couture dabei. Letzterer bekommt mehr Screen Time als in Teil 3, aber außer ein paar schlechten Gags macht er nicht viel draus. Was zur Hölle ist eigentlich aus Wesley Snipes geworden? Ich meine,
von dem hört an auch nix mehr, aber der war wenigstens ein Name, aber entschuldigt ich wiederhole mich.
Da haben die Macher doch nix gelernt, statt dem Sohn von Banderas Rolle und 50 Cent, hätte man doch wenigstens einen Altstar noch reinpacken können: Dudikoff, Jai White, Carl Weathers, Dacascos
oder eigentlich total egal wer, aber das hätte ein paar Fanherzen höher schlagen lassen.
Wenn du keine großen Namen bekommen kannst, dann nehme doch statt Megan Fox, halt Milla Jovovich, die mag ich zwar auch nicht mehr sehen, aber die passt besser als Fox. Fox lässt mich in diesem
Film massiv verwirrt zurück. Das Gesicht ist total tot operier und zwischen, hier und da finde ich sie scharf und ich kann mit ihr nix anfangen schwanke ich hin und her. Schauspielerisch ist das
nix. Es bleibt immer wieder die Frage, warum?
Über Garcia kann man sich streiten (sein Overacting am Ende des Films bringt mich immerhin zum lachen), ich hätte mir zwar jemanden gewünscht der mehr History mit Sly gehabt hätte (Carl Weathers
again oder Micheal Rooker oder John Travolta, selbst Cage dreht doch inzwischen alles) und kommt mir nicht mit Budget, Garcia war auch nicht mehr als 2 Tage am Set und die oben genannten, vor
allem Travolta und Rooker drehen doch inzwischen auch viel DTV Zeugs.
Das Casting ist tatsächlich ein Riesenproblem, nur zwei Additionen passen. Jaa und Uwais haben gute Namen und stehen für solide Action. Sie machen ihre Rolle gut und hätten einen besseren Film
verdient gehabt. Hätte sie mir lieber als Bad Guy Doppelpack gewünscht, weil die Rolle die jetzt Jaa spielt wäre doch perfekt für den Seagal Moppel gewesen, der ist aber mit seiner Russland Treue
inzwischen wohl unvermittelbar und überkreuz mit Avi Lerner. Auch wieder eine verpasste Chance.
Die Einführung des Charakters Lush oder Lash hat Potenzial, aber wie so häufig wird daraus zu wenig gemacht und am Ende des Films geht sie einfach unter bzw. der Charakter bringt dem Film nix
weil einfach zu wenig investiert wird. Diese komische Offizielle die im Film rumturnt, warum nicht Rothrock, schlechter macht die das auch nicht.
Auch die Wahl des Regisseurs hat bei mir ein paar Fragezeichen hervorgerufen. Zwar hat er Need for Speed und Act of Valor in seiner Vita stehen, aber seien wir ehrlich das sind auch keine
Klassiker.
Direkt vorweg Sly ist nur am Rande zu sehen, ich wusste das zwar auch schon vor dem Film, aber ist schon die Krönung wie sehr sie das auf die Spitze treiben. Den Twist am Ende (bzw. beide) des
Films bekommt auch ein Ballermann Besucher mit 4 Promille erraten. Das ist ein Jason Statham Film, er ist voll und ganz im Mittelpunkt.
Übrigens ist nicht nur der Twist am Ende vorhersehbar, das Ganze Drehbuch ist extrem flach. Jede Entwicklung ist Meilenweit gegen den Wind zu riechen. Das Ganze stinkt mehr als Socken die zwei
Wochen am Stück getragen worden. Das Ganze ist wirklich maximal 08/15.
Es gibt durchaus ein paar nette Kills und Brutalitäten zu sehen, aber die können nicht über die Schwächen hinwegtäuschen. Die erste Rettungssequenz der Expendables hat zwar hier und da ein paar
Momente ist aber im Vergleich zu ähnlichen Sequenzen der ersten drei Teile einfach schwach. Die ganzen Computereffekte sind eine Geschichte für sich, also teilweise ist das bodenlos und so
schlecht das man aus fremdschämen lachen muss. Da sahen die Effekte in den Filmen besser aus die mehr als 10 Jahre älter sind. Wahnsinn.
Weiter ich glaube zu 100% das die Kosten hier massiv in die Höhe geschraubt wurden aber nur auf dem Papier. Niemals kann der Film, Inflation hin oder her 100 Millionen Euro gekostet haben!
Statham ist ja zwischenzeitlich dann kein Teil des Teams, warum dann gerade Megan Fox die Anführerin sein soll, also bitte da tut sich der Film keinen Gefallen. Die Zwischensequenz in der Statham als Bodyguard eines Influencers arbeitet ist quasi der Tiefpunkt des Films. Hier habe ich mich kurzzeitig gefragt ob der ganze Film nicht nur eine einzige rießige Verarsche ist.
Der zweite Teil des Films spielt eigentlich exclusiv auf einem großen Frachter. Da kann man natürlich das Budget und die Umgebung kontrollieren. Schlechtes CGI gab es aber kostenlos dazu. Einiges
auf dem Schiff macht Spaß, inklusive einer strunzdoofen Motorradjagd die irre doof aber irgendwie auch lustig ist.
Der Fight zwischen Uwais und Statham macht mir Spaß und hebt das Ganze etwas an, aber auch da hätte man etwas mehr rausholen können. Schlimmer ist eher das der Film danach sich noch etwas zieht
und das hätte der absolute Höhepunkt des Films darstellen sollen, so wird Uwais Rolle/Wichtigkeit noch etwas enteiert.
Schlussendlich ein Film mit etwas Licht, aber ganz ganz viel Schatten. Wirkt wie eine Auftragsarbeit für alle Beteiligten, man spürt kaum Herzblut oder Emotionen in dieser Nummernrevue.
Nur mit Wohlwollen, einem großen Sly/Statham/Action Bonus und ein wenig Spaß an Schwachsinn kommt der Film auf ne 4.5. Ich kann alle verstehen die den Film deutlich schlechter bewerten. Da meine Erwartungshaltung schon bodenlos war konnte ich das dargebotene doch irgendwie noch genießen und bissl Spaß dabei haben.
Ich mag den dritten Teil nicht wirklich und der macht wirklich einiges falsch, aber es ist besser als dieser Film. Zwar ist das hier bissl blutiger, aber CGI ist schlechter, weniger Sly (für
einige sicherlich schon ein Werbeschwindel), kein Snipes, kein Banderas, kein Gibson, kein Ford, kein Arnie, kein Li und egal, auch wenn sie teilweise in kleineren Rollen zu sehen waren, Cast
technisch ist das hier ein Rückschritt. Dazu ist das Drehbuch noch vorhersehbarer als jemals zuvor. Kann man wirklich von Dramartugie in diesem Film sprechen?
Der Film wirkt wie eine einzige gigantische Abschreibung! Da hat doch jemand das Budet hochgetrieben um Geld wegzuschaffen. 100 Millionen, glaube ich einfach nicht, nur wenn sich alle Beteiligten
mal ganz massiv die Taschen vollgemacht haben.
Sehr schade was aus dieser Reihe geworden ist, ich habe sie geliebt und werde mir den vierten betrunken wahrscheinlich noch einmal ansehen, aber wie reumütig kann man werden wenn man an die
beiden ersten Teile denkt. Schade,, schade, schade. Hier wurde eine Reihe zu Grabe getragen, eine Netflix Serie mit kleinerem Fokus um 1-2 Expendables mit Gaststars hier und da hätte mehr Sinn
gemacht.
Fazit: Der Film hat mich unterhalten, mit Bier und dem richtigen Kumpel, aber gut ist das definitiv nicht. Der Cast ist komisch, das CGI schlecht und Sly nur am Rande beteiligt. Statham, Uwais und Jaa reißen es bissl raus, aber ne Empfehlung nur für eingefleischte Fans. Schade, das wars wohl mit der Reihe! Vielleicht auch gut so!
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