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#740 Guardians of the Galaxy Vol. 3

©Disney
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Toller Abschluss der Reihe!

 

Guardians of the Galaxy Vol.3 (8.5/10)

 

Story:

Während Star-Lord (Chris Pratt) noch immer Gamora (Zoe Saldana) hinterhertrauert, hat seine Truppe die ehemalige intergalaktische Minenkolonie Knowhere zu ihrem Hauptquartier und einer Zufluchtstätte für Ausgestoßene umgemodelt. Doch findet der Frieden hier ein jähes Ende, als der mächtige Adam Warlock (Will Poulter), Knowhere attackiert. Um einen der ihren zu retten, begeben sich Star-Lord, Drax (Dave Bautista), Groot (Stimme im Original: Vin Diesel) und Co. daraufhin auf eine kosmische Odyssee, die eng mit der traumatischen Vergangenheit von Rocket (Bradley Cooper) verknüpft ist, welcher einst vom nach Perfektion strebenden High Evolutionary (Chukwudi Iwuji) erschaffen wurde...

 

Ich muss gestehen ich bin der Superheldenfilme müde geworden. Nach der Infinity Saga und Spiderman Far From Home, habe ich keinen weiteren Marvel Film gesehen (keinen Thor, Doctor Stange, nicht den nächsten Spidermann, kein Black Widow oder den zweiten Black Panther oder die Eternals). Für mich war etwas die Luft raus, der Höhepunkt war erreicht, die Kritiken waren durchwachsen oder schlecht (Thor, Eternals) und auch bei DC habe ich selbst The Batman nicht gesehen. Bei mir hat sich einfach eine Übersättigung breit gemacht. Von den Serien brauchen wir gar nicht zu sprechen.

Es musste schon einges zusammen kommen um mich wieder zu einem Marvel Film zu bekommen und die Faktoren waren: Gute Kritiken, meine Frau wollte ihn sehen und ich liebe diese Truppe einfach. Der erste Teil war grandios, der zweite konnte da leider nicht ganz mithalten (bis zum letzten drittel war er gut, danach baute er ab, hatte aber noch ein paar schöne Momente, wie der Abschied von Yondu) war aber trotzdem solide genug.

 

Zwar ist Star-Lord natürlich immer noch ein unglaublich wichtiger Bestandteil der Guardians und steht mit der Geschichte rund um Gamora weiterhin teilweise im Zentrum, aber dieser Film ist die Geschichte rund um Rocket.

Dieser Teil ist, wie im Film richtig festgestellt, die Story von Rocket. Da Rocket mit Abstand mein liebster Charakter der Guardians ist passt das wie die Faust aufs Auge. Wenn mir vor ein paar Jahren jemand erzählt hätte, dass ich einen sprechenden CGI Waschbär in einem Superhelden Film so sehr ins Herz schließen würde, ich hätte es nicht geglaubt.

Doch Rocket oder James Gunn haben das geschafft und setzten hier noch einen drauf. Die Backstory von Rocket und die Geschichte seiner ersten Freunde hat mich sehr berührt und emotional durch den Film getragen. Endlich ist ein Bad Guy (High Evolutionary) auch wieder ein Bad Guy, nein er ist nicht witzig, hat keine funny lines oder positive Seiten, nein er ist einfach absolut zu verabscheuen und man wünscht ihm alles Böse der Welt.

 

Rockets Backstory und der Bad Guy tragen diesen Film. Star Lord ist zwar immer noch wichtig, aber rückt etwas in den Hintergrund. Groot hat seine Momente aber diese sind doch spärlich gesäät. Was Gunn aber schafft ist es jedem Charakter seinen Moment oder seine Momente zu verschaffen. Drax und Mantis haben ihre Momente und sind zusammen Comedy Gold und geben der (teilweise) grimmigen Geschichte, wichtige lustige Momente die einen durchatmen lassen. Auch Nebula entwickelt sich weiter und ist inzwischen einer der interessanteren Charaktere geworden.

 

Warlock a.k.a Will Poulter, da bin ich etwas zwiegespalten. Schlussendlich bringt sein Charakter dem Film nicht wirklich viel, hier und da etwas Comic Relief und er initiert quasi das Ganze, aber da hatte ich irgendwie mehr erwartet.

CGI ist State of the Art, die Kulissen sehen toll aus, wie man bei Gunn gewöhnt ist alles sehr farbenfroh und kreativ, man denke nur an die Zentrale von Orgocorp. Auch die Action gefällt und ist recht brachial, wenn sich die Guardians durch eine Horde Bad Guys (zu einem Song der Beastie Boys) metzeln, dann macht das derbe Laune. Alleine die Szenen auf der Gegen-Erde, hätte ich jetzt nicht gebraucht, das war mir etwas platt.

 

Was kann man noch zu dem Film sagen, James Gunn weiß einfach wie er Musik einzusetzen hat (siehe Beastie Boys). Musik hatte vor allem im ersten Teil einen unheimlich wichtigen Wert und auch hier passt der Soundtrack perfekt.

Ohne zu viel über das Ende und das Schicksal der einzelnen Charaktere spoilern zu wollen ist Gunn hier ein wirklich schöner Abschluss der Guardians Reihe gelungen. Es fühlt sich ein wenig wie ein Nachklapp zur Infinity Saga an und ist überraschend emotional (und in Momenten auch dark und grimmig) und trotzdem ein wunderschöner Abgesang an diese Truppe die man einfach ins Herz schließen musste.

 

Da Gunn das neue Mastermind bei DC ist wird es in dieser Form keinen weiteren Guardians of the Galaxy Film geben und um ehrlich zu sein, ich begrüße das. Die neue Zusammensetzung der Guardians am Ende des Films ist einfach nicht so episch wie die alte und das ist nicht einmal ein Vorwurf sondern einfach eine Feststellung. Als Disney + Serie könnte das vielleicht sogar funktionieren, aber braucht man das?

By the way, ich liebe Sylvester Stallone, aber seine Rolle ist wirklich ein glorifiziertes Cameo. Er trägt zur Geschichte kaum etwas bei, es ist wie immer sehr schön ihn zu sehen, aber sein Impact im zweiten Teil war höher.  Nathan Fillions Auftritt gibt da tatsächlich mehr her.

 

Fazit: Ein toller Abschied einer unfassbar sympathischen Truppe. Gunn schafft einen richtig schön emotionalen Film. Hätte mir vor Jahren jemand gesagt das mich die Geschichte eines Waschbären so berührt, hätte es nicht glauben können. Das ist Rockets Story! Ich ziehe meinen Hut! Es gibt noch Highlights im MCU.

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