Nicht sein bester Solofilm, aber trotzdem sehr unterhaltsam!
Der Bomber (ohne Wertung)
Story:
Nachdem der alte Seebär Bud Graziano - genannt der Bomber (Bud Spencer) - von seinem alten Schiff geworfen wurde und nirgendwo eine neue Heuer zu kriegen ist, versucht er sich als Boxtrainer einer absolut hoffnungslos unbegabten Truppe. Diese versucht, um ihre Schulden loszuwerden, ein von der Mafia gesponsertes Spitzensportlerteam zu schlagen. Als selbst Buds größte Kämpfer-Hoffnung sich als Geldeintreiber auf die Seite der Mafia schlägt, bleibt dem Bomber keine Wahl: Er selbst steigt wieder in den Ring… und seinen schlagenden Argumenten ist niemand gewachsen!
Ich bewerte die Spencer - Hill Filme nicht nach klassischen Note, das kann ich nicht. Ich bin bei diesen Filmen einfach nicht objektiv, war ich nie und werde ich nie sein. Das sind absolute
Kindheitserinnerungen und wenn ich die Filme ansehe dann werde ich auch wieder ein wenig Kind.
Am besten gefallen mir die beiden im Doppelpack, aber ich liebe auch einige Solo Filme von ihnen wie Banana Joe (als Kind wollte ich den FIlm nur schauen wenn ich dabei ein paar Bananen essen
durfte), Supercop oder Sie nannten ihn Mücke.
Der Bomber ist auch quasi wie ein Remake von Sie nannten ihn Mücke, die Paralleln sind wirklich offensichtlich und das liegt nicht nur am Regisseur/Hauptdarsteller Gespann, den auch
die Geschichte dieses Filmes erinnert sehr an die von Sie nannten ihn Mücke.
Wieder ist Bud Spencer ein ehemaliger Sportstar, der seinen Sport verbittert den Rücken gekehrt hat und zurückgezogen als Kapitän auf See lebt, bis er gezwungen wird an Land zu bleiben. Dort
trifft er auf eine junge hoffnungslose Truppe, die genau den Sport ausübt, den er zuvor selbst betrieben hat.
Er wird dazu überredet das Training der Truppe zu übernehmen, da diese kurz vor dem Duell mit der US-Army steht, dessen Trainer (als Kind dachte ich der Darsteller hier Kallie Knoetze, wäre der gleiche wie bei Sie nannten ihn Mücke, der legendäre Raimund Harmstorf) natürlich in der Vergangenheit schon mit Bud zusammengerasselt ist. Am Ende spielen die Amis ein böses Spiel, so dass Bud am Ende selbst wieder eingreift, um das schon verloren geglaubte Duell noch zu wenden. Im Grunde hat sich hier nur die Sportart von American Football zu Boxen geändert. Der ein oder andere Rocky Einfluss wurde noch in den Topf geschmissen um das Ganze noch etwas zu würzen.
Wirklich grandios wie hier mit einer Idee innerhalb von 4 Jahren quasi zwei Filme entstanden sind. Mit Nando Paone hat der Film zwei mal auch die gleiche Person als Comedy Relief, teilweise
spielt er gleich und setzt die gleichen Gags.
Hier gibt es mit Jerry Calà auch eine weitere Figur die nur so voller Slapstick platzt und einiges an Spielfreude verströmt. Man hat das Gefühl die Darsteller, auch vor allem Bud hatten bei den
Dreharbeiten mächtig Laune.
Die Box-Fights unterhalten sind aber noch unrealistischer als die Rocky Kämpfe, da geht einiges am Gesicht der Kämpfer vorbei und das sieht man bei den Aufnahmen doch recht deutlich. Aus dem
Rahmen fällt dann etwas der Endfight zwischen Bud und seinem Kontrahenten (der vorher tatsächlich Profi Boxer war, seine Visage sieht auch so aus).
Bud ist doch körperlich etwas eingeschränkt und bewegt sich relativ wenig, da wird sogar mein Auge zudrücken auf eine harte Probe gestellt. Bei Sie nannten ihn Mücke passt seine Körperform halt
eher zur sportlichen Betätigung.
Bei der ein oder anderen Schlägerei, z.B. in der Kneipe wo Bud vorher sogar wild tanzt, kommt aber die klassiche Freude auf, da werden Scheitel gezogen, Schellen verpasst und auch der Dampfhammer
rausgekramt.
Ein anderes Highlight ist die Schlägerei in der Kneipe, die wird nämlich von einer Schuhplattler-Gruppe und einer Jodlerin begleitet. Mit Bud zusammen werden hier ein paar ordentliche Watschn verteilt. In denen Momenten macht mir der Film am meisten Spaß.
Bud Spencer und Regisseur Michele Lupo arbeiteten von 1978 bis 1982 in 5 Filmen zusammen. Immer nur bei Solofilmen von Bud. Ganz klar mein Lieblingsfilm aus dieser Zusammenarbeit war: Sie nannten
ihn Mücke.
1978: Sie nannten ihn Mücke
1979: Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen
1980: Buddy haut den Lukas
1981: Eine Faust geht nach Westen
1982: Der Bomber
Das Lied Fantasy von Oliver Onions wird über ein Dutzend mal im Film in verschiedensten Variationen gespielt, Wahnsinn! Ich schwanke zwischen Ohrwurm und Ohrschmerzen, aber wie immer kann man
sich den Melodien von Oliver Onions irgendwie nicht entziehen.
In Deutschland strömten mehr als 1.6 Millionen Zuschauer in die Kinos und in Ungarn war der Bomber 1985 sogar auf Platz 1 der Kinocharts (mit mehr als 1.8 Millionen Besucher) noch vor der Weiße
Hai! Man beachte die Filme kamen ein paar Jahre später ins Kino, aber Bud ist Ungarn mindestens genauso groß wenn nicht sogar größer gewesen als in Deutschland.
Die Filme schaue ich im Gegensatz zu den meisten Filmen immer auf deutsch, sowie in meiner Kindheit und meinen Erinnerungen und das vor allem wegen der grandiosen Synchro, mein persönliches
Highlight hier:
Der ist so viel Wert wie eine leere Hose.
Fazit: Nicht der beste Solo Film von Bud, aber trotzdem ein sehr unterhaltsamer Film. Ein variiert die Story von Sie nannten ihn Mücke minimal (mit Rocky Einflüssen) und wiederholte dadurch dessen Erfolg. Die Jugend kann sich kaum vorstellen wie Bud in den 70ern und 80ern an der Kinokasse zog!
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