#713 Karate Tiger 9 -Superfights

©Shamrock Media
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Doof und wild, aber doch unterhaltsam!

 

Karate Tiger 9 (5/10)

 

Story:

Jack Cody (Brandon Gaines) möchte ein "Superfighter" werden. Eines nachts wird er durch Zufall in einen Bankraub verwickelt. Durch seinen Einsatz kann er den Raub verhindern. Dadurch wird er über Nacht bekannt. Robert Sawyer (Keith Vitali), der Promoter der "Superfighter", wird auf ihn aufmerksam und nimmt ihn in sein Spitzenteam auf. In harten Kämpfen besiegt Jack Cody alle Gegner. Plötzlich wird ihm klar, daß der geldgierige Promoter ihn und die "Superfighter" nur benutzt hat, um seine schmutzigen Geschäfte zu betreiben. Unerbittlich nimmt er den Kampf gegen ihn auf.

 

Die Karate Tiger Reihe ist so legendär wie einzigartig. Als Kind war das für mich das Synonym für perfekte Videotheken-Klopper. Die Reihe die eigentlich nur in Deutschland existiert, aus Marketing Gründen, hat eine unfassbare Range an Titeln, aber auch so einiges durcheinander gebracht.

 

Karate Tiger 1 und 2 passen zur originalen No Retreat No Surrender Reihe.
Ab dann wird es komplizierter. Es gibt No Retreat No Surrender 3 der aber erst später zu Karate Tiger 3 wurde. Früher war der Van Damme Kickboxer, Karate Tiger 3. Kickboxer 3 wurde dann zu Karate Tiger 6 um das Chaos perfekt zu machen. Später wurde Fighting Spirit zum sechsten Teil.

Karate Tiger 4 ist eigentlich der Start der Best of the Best Reihe, die selbst 4 Einträge hatte. Karate Tiger 5 ist King of the Kickboxers und ab 7 über 8, 9 und 10 sind das eigenständige Filme die in Deutschland der Reihe zugeordnet wurden. 

Karate Tiger 9 wurde übrigens wie 1,2,3 und 5 (und auch American Shaolin) von Keith W. Strandberg geschrieben. Also hin und wieder findet man doch verbindende Elemente zwischen den Produktionen.

 

Karate Tiger 9 (Superfights) wurde übrigens mehr als deutlich von der damaligen WWF (jetzt WWE), Vince McMahon und seinem Steorid Prozess Anfang der 90er inspiriert. Das hat mir Keith W. Strandberg in seinem Interview mit mir auch bestätigt. Das Interview könnt ihr hier nachlesen. 

 

Das ist vielleicht auch nicht der beste Film mit Keith Vitali, Powerman mit Jackie Chan oder der Sam Firstenberg Film: Revenge of the Ninja sind objektiv besser, aber das ist mein vielleicht liebster Auftritt von ihm, sogar mehr als Karate Tiger 3. Auch in meinem Interview mit ihm, erwähnt er das ihm der Film viel Spaß gemacht hat. Mein Interview mit ihm könnt ihr hier nachlesen.

 

Man sieht Vitali die Spielfreude richtig an, den cheese factor den pusht er in seinen Szenen noch einmal in neue Dimensionen, aber hey wie gesagt die besten Szenen sind mit ihm und vor allem der Endkampf zwischen ihm und Gaines enttäuscht für einiges. 

Gaines ist leider eine Fehbesetzung, zwar hat er die Moves und ist athletisch, aber er ist ein abgrebrochener Dreikäsehoch, dagegen sieht Michael Worth aus wie ein Tier. Auch merkt man ihm an das er davor und danach keinen Film mehr gedreht hat. Da fehlt die Erfahrung, das ist reinstes Gesichtsfasching, Güteklasse A. Die Szene wo er wie Rocky eine Treppe hoch rennt, der Film lässt kaum ein Klischee aus.

 

Neben der ein oder anderen, klassischen Trainingssequenz ist das Ganze natürlich schon hart an den Haaren herbeigezogen. Es reicht nicht das der Promoter seine Fights manipuliert und seinen Leuten Steroide gibt, nein er benutzt die auch als Geldeintreiber und ist selber ein Mörder.

Man stelle sich mal vor das McMahon damals Bret "the Hitman" Hart als Geldeintreiber durch die Weltgeschichte geschickt hätte. Aber das wäre nicht Superfights würde der Film nicht noch einen oben draufsetzen, ein Kämpfer der aussteigen wollte wurde durch Steroide quasi zu einem irren Monster hingezüchtet.

Das macht aber auch den Charme der ganzen Nummernrevue aus, alle paar Minuten passiert etwas und es kommt nie Langeweile auf. Da gibt es mit Kelly Gallant als Angel die Trainerin von Gaines. Die größer und breiter ist als er und ihn quasi auseinander nehmen kann. Am Ende entdeckt sie ihr Gewissen. Sie erinnert einen unweigerlich an Sue Price.


Die Fights (gut choreografiert) machen durchaus Laune, hier und da merkt man aber ganz klar das die Schläge nicht treffen, da hätte der Produktion etwas mehr Zeit gut getan. Highlight ist aber natürlich der Endkampf und der hat es in sich, äußerst rasant, Vitali darf richtig was zeigen und sein Ableben ist herrlich grandios.

Das ist kein Klassiker, aber am Ende des Films hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht. Schöner Videothekenklopper aus den 90ern mit einer hanebüchenden Geschichte, wilden Fights und mit ein paar Kaltgetränken kann man durchaus eine schöne Zeit haben. Die Fights sind spektakulär, das Schauspiel, spektakulär schlecht, wirklich ne unterhaltsame Mischung.

Der Track Superfights der mehrfach über den Film verteilt wird, grandios. Superfights, Kick Ass, da weiß man schon ganz genau wo die Reise hingeht.

 

Fazit: Definitiv nicht der beste Film der "Reihe", aber er hat seine Momente, vor allem das Ende ist so over the top das es einem das Lachen ins Gesicht treibt. Keith Vitali hat zudem richtig Spaß als Vince McMahon Verschnitt.

Fun Fact:

Mit Rob Van Dam, in seiner ersten Filmrolle und Jungle Jim Steele (als Monster) sind ein berühmter (inzwischen Hall of Famer) und ein eher unbekannter Wrestler in der Produktion zu sehen.

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