PM steht einfach für Entertainment!
To Be the Best (6/10)
Story:
In Las Vegas wird die World Championship der Kickboxer ausgetragen. Geldgierige Geschäftsleute, Drogenbosse und Berufsspieler versuchen die Titelkämpfe zu manipulieren. Während es im Ring um Ruhm und Ehre geht, herrscht draußen ein brutaler, schonungsloser Krieg um Millionen. Bevor die Fighter in den Ring können, müssen sie auf der Straße um ihr Leben kämpfen - denn nur die besten der Besten werden überleben ...
PM Entertainment ist für Action Fans eine Institution, die Filmschmiede hat in den 90ern unzählige Low Budget Actioner auf den Markt geschmissen die nicht das überragende Budget besaßen, aber
genau lieferten was der gemeine Actionfan erwartet und PM hat das über Jahre beständig geliefert.
Neben den klassischen PM Actionern die auf Schießereien und den ein oder anderen Autostunt setzen gab es aber auch den ein oder anderen Martial Arts Reißer zu sehen, wie auch der hier
vorliegende, der in Deutschland zur besseren Vermarktbarkeit in die Karate Tiger Reihe aufgenommen wurde.
Die Karate Tiger Reihe ist dabei so legendär wie einzigartig. Als Kind war das für mich das Synonym für perfekte Videotheken-Klopper. Die Reihe die eigentlich nur in Deutschland existiert, aus Marketing Gründen, hat eine unfassbare Range an Titeln, aber auch so einiges durcheinander gebracht.
Karate Tiger 1 und 2 passen zur originalen No Retreat No Surrender Reihe.
Ab dann wird es komplizierter. Es gibt No Retreat No Surrender 3 der aber erst später zu Karate Tiger 3 wurde. Früher war der Van Damme Kickboxer, Karate Tiger 3. Kickboxer 3 wurde dann zu Karate Tiger 6 um das Chaos perfekt zu machen. Später wurde Fighting Spirit zum sechsten Teil.
Karate Tiger 4 ist eigentlich der Start
der Best of the Best Reihe, die selbst 4 Einträge hatte. Karate Tiger 5 ist King of the Kickboxers und ab 7 bis 10 sind das eigenständige Filme die in Deutschland der
Reihe zugeordnet wurden.
Damit kommen wir hier zum vorliegenden siebten Teil. Regie führte Joseph Merhi, einer der Macher von PM (Pepin und Merhi) Entertainment. Joseph Merhi war hier nicht nur als Regisseur am Werk,
nein sein langjähriger Partner Pepin gab den Kameramann.
Der Film beginnt bereits grandios, mit einem Kampf unseres späteren Helden: Michael Worth der schlussendlich von einem Helikopter attackiert wird?! Für den restlichen Verlauf hat das Ganze bis
auf den Handlungsort in Las Vegas, kaum etwas miteinander zu tun.
Zusätzlich kämpft dann sein Bruder (Phillip Troy) bei einem illegalen Kampf und muss schlussendlich bei einer wilden Verfolgungsjagd (PM konnte irgendwie nicht aus seiner Haut) die Polizei abschütteln. Bei der Verfolgungsjagd und den Überschlägen muss eigentlich ein Cop dran geglaubt haben.
Das Ganze ist ein wilder und total beknackter Start weil danach ist das auf einmal ein Turnier Wettkampf Film!!! In der die beiden Brüder, trainiert von ihrem Vater (Martin Kove) mit
weiteren Teammitgliedern (Vince Murdocco, Art Camacho und ein total unnötiges fünftes teammitglied, der wirklich nichts zum Film beiträgt) bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas antreten müssen.
Der Favorit bei diesem Turnier ist Thailand mit ihrem Superfighter Hong Do (Steven Vincent Leigh).
Steven Vincent Leigh hat übrigens ordentlich Charisma und einen ordentlichen Körper, überraschend das seine Karriere nicht wirklich abhob. Er sieht doppelt so schwer aus wie Michael Worth, der
aber trotzdem seine Rolle ordentlich spielt und als Lead durchaus überzeugen kann.
Die beiden Favoriten: USA und Thailand haben dann auch eine klassische Schlägerei in einer Bowling Halle. Das hat etwas von einer Schlägerei aus einem Teenie Film. Ständig passiert etwas in
diesem Film, das macht den Film so unfassbar unterhaltsam.
Ein wenig übertreibt es der Film und die Drama Elemente sind unnötig. Der Film wirkt wie ein großes MischMasch aus verschiedenen Sport, Martial Arts Filmen (vor allem Best of the Best, Karate Tiger 4 kommt einen in den Sinn) und klassischer PM Action.
Martin Kove bekommt als trinkender Vater, der dem älteren Sohn die Karriere versaut hat (weil sie Kämpfe manipuliert haben) einen Klischee Hintergrund, ansonsten hat er aber außer traurig gucken
recht wenig zu tun. Aber hey, es ist Martin "Fucking" Kove, liebe den zu sehen.
Wäre das noch nicht genug gibt es noch Drama zwischen Worth und seiner verzogenen Verlobten, die geht einem wirklich auf den Sack. Das einzig gute an ihr ist der Running Gag der sich durch ihre
Hochzeiten entwickelt.
Aber nicht nur das, es gibt auch Alex Cord (von Airwolf Fame) als manipulativen Gangsterboss zu sehen, der zum Ende hin etwas zu bekloppt wird, aber den Film durch sein Spiel schon aufwertet. Für
einen PM Film ist die Besetzung ordentlich.
Bei dem was hier permanent passiert könnten die Kämpfe beinahe in den Hintergrund treten, aber die machen Laune. Da sind auch durchgängig Leute dran die ihre Arbeit verstehen, Camacho durfte auch
die Fights choreographieren.
Hier und da sieht man dem Film (trotzt der Fights, der Las Vegas Location, der Verfolgungsjagd usw.) das begrenzte Budget natürlich aber an. So sitzt das Team nie zusammen im Publikum,
achtet mal darauf, es sind immer zwei zusammen, aber nie das Team.
Der Film ist total überfrachtet und ist nicht wirklich logisch, aber es ist ständig etwas los und macht permanent gute Laune.
Fazit: PM steht für Entertainment nicht unbedingt für Logik. Das Ganze macht einfach Spaß, ein absolut irrer Beginn, dazu schlechtes Drama inklusive Schlägereien, Intrigen und Entführungen, komische Dialoge und das Ganze gipfelt in ordentlichen Martial Arts kämpfen. Der macht derbe Laune!
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