Der Beste Star Trek Film?!
Star Trek II - Der Zorn des Khan (8/10)
Story:
Das Föderationsraumschiff U.S.S. Enterprise befindet sich auf einem Routine-Manöver. Admiral Kirk (William Shatner) scheint bedrückt, da diese Inspektion wahrscheinlich die letzte seiner Laufbahn sein wird. Doch Khan (Ricardo Montalban) ist zurückgekehrt: Unterstützt von einer Gruppe verbannter Mutanten hat er die Weltraumstation Regula One überfallen, die Top-Secret-Vorrichtung namens Projekt Genesis gestohlen und die Kontrolle eines Föderationsraumschiffs an sich gerissen.
Der Vorgänger (Star Trek I) war definitiv kein Misserfolg, aber auch nicht der erhoffte Blockbuster im Stile von Star Wars, der irgendwie auch dafür verantwortlich war das es überhaupt zu einem Star Trek Film kam.
So wurde schlussendlich eine Star Trek Fortsetzung in Auftrag gegeben, aber diese sollte kostengünstiger und kleiner werden als der erste Film, dessen Produktion aus den Fugen geriet und wohl
schlussendlich auch an den eigenen Ambitionen etwas scheiterte.
Star Trek hat sich von anderen Science Fiction Werken immer etwas durch seine Philosophie abgehoben, es war nicht immer nur der Kampf Gut gegen Böse der mit Waffengewalt geklärt wurde, sondern es
wurden auch andere Themen (vor allem in der Original Serie) angerissen und behandelt. Hier wird aber bewusst ein Gang zurückgeschaltet und diese philosophischen Themen (soll man Gott spielen?)
sind zwar noch vorhanden, treten aber bewusst in den Hintergrund.
Im Vordergrund steht ein Duell, eigentlich geht es im Kern um das (schon in der Bibel vorhandene) Thema der Rache. So simpel, aber so unfassbar effektiv. Das man hier auf eine Story aus der Original Serie zurückgriff bzw. diese weiterführte holte man sich somit auch die Fans auf seine Seite. Extrem schlauer Kniff.
Der Film ist etwas kleiner vom Scope, schließlich geht es vor allem um das Duell, man ist zwar einmal auf einem anderen Planeten (recht überschaubar), einmal unterirdisch, es geht um zwei
Raumschiffe und eine Raumstation und das war es im Großen und Ganzen.
Auf der anderen Seite ist der Film inhaltlich recht voll: Das Duell (obwohl sie nie zusammen in einem Set sind) Kirk vs. Khan, das Ableben Spocks, das Ableben des Neffen von Scotty, Kirks Sohn
und alte Liebe, das Älter werden von Kirk, Genesis und die Frage ob man Gott spielen soll (auch wenn das eher am Rande behandelt wird) und und und.
Man merkt direkt von Anfang an das vor allem die Charaktere aus der Original Serie im Mittelpunkt stehen und das tut dem Film gut. Zwar werden ein paar andere Figuren (im Vergleich zu Teil 1)
eingeführt, aber die stehen entweder nicht im Mittelpunkt (Kirstie Alley) oder sind überragend: Khan.
Es ist kein Wunder das Khan wahrscheinlich immer noch der Lieblingsbösewicht aller Trekkies ist. Eine überragende Darstellung von Montalban. Er war ja vor allem im Fernsehen zu sehen und wurde in
seinen Rollen häufig unterfordert. Hier darf er zeigen was in ihm steckt und stiehlt allen die Show! Einer der besten Bösewichte of all time!
Shatner hat eine überragende Szene, aber auch eine die mich unfreiwillig zum Lachen bringt. Grundsätzlich spielt er den alternden Kirk, der mit sich selbst haderst sehr gut und die Szene in der Spock stirbt ist emotional wirklich berührend, was vor allem an ihm liegt! Die Szene wenn er Kirk einen Bloodsucker nennt und seinen Namen schreit, das ist bestes Gesichtsfasching und lässt mich richtig lachen.
Leonard Nimoy als Spock ist wie immer einfach überragend. Er wollte eigentlich nicht mitspielen, wurde aber dadurch überzeugt das er eine Sterbeszene erhalten hat, die wie wir alle wissen nicht sein letzter Auftritt war ;)
In der heutigen Zeit ist es natürlich kaum mehr nachvollziehbar wie stark der Tod von Spock damals die Fans getroffen hat, schließlich gab es noch ein paar Auftritte. Auf jeden Fall super umgesetzt das ganze und natürlich auch ein toller Aufhänger für den dritten Teil.
Die Szenen zwischen Kirk, Spock und Pille sind wie in der Serie eh ein Highlight. Vor allem die Kabbeleien zwischen Spock und Pille machen Laune und bilden so etwas wie das emotionale Grundgerüst des Films.
Nicholas Meyer als Regisseur war übrigens auch ein Risiko. Er war keiner der mit Star Trek zuvor etwas am Hut hatte, war auch eher durch seine Bücher/Drehbücher als seine (einzige) Regiearbeit bekannt. Das Wagnis zahlte sich aus, er überarbeitete das Skript und schuf einen Klassiker. Später übernahm er die Regie auch beim sechsten Teil der Reihe (wo er wie beim vierten Teil auch das Drehbuch hinzusteuerte).
Als Kind empfand ich den Film recht gruselig, vor allem die Szene in der diese "Würmer" in die Ohren krochen hat mir damals einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt.
Die Special Effects können mit aktuellen Produktionen natürlich nicht mithalten, aber für die damalige Zeit klasse. Auch sind sie nicht so mies das sie einen aus dem Filmgenuss rausziehen würden. Vor allem der Fight zwischen den beiden Raumschiffen funktioniert immer noch einwandfrei.
Das einzige was mich etwas nervte war die Geschichte um den Sohn. Erstens geht der mir auf den Sack (dieses vorlaute), zweitens ist der Film so voll, das es das nicht unbedingt bedurft hätte. Ach es gibt doch noch eine zweite Sache, der Score des zweiten Star Trek gefällt mir nicht so gut wie beim ersten. Das ist nicht katastrophal was Horner da abgeliefert hat, aber es brennt sich da nichts ins Gehirn ein.
Schlussendlich, war der zweite Teil unglaublich wichtig für das Franchise. Der Film war ein voller Erfolg, auch bei der Fanbase und sorgte dafür das es zu weiteren Sequels kam sowie zu weiteren Serien. Ein waschechter und wegweißender Klassiker!
Fazit: Star Trek II der Zorn des Khan ist einfacher, zugänglicher und einfach deutlich besser als der Vorgänger. Er besinnt sich auf Stärken der Serie und hat eine einfache wie universelle Botschaft. Weniger Philosophie, mehr Handfestes ist hier das Motto!
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