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#687 White Elephant

Kurzweiliger Actioner mit interessanten Charakteren! 

 

White Elephant (7.5/10)

 

Story:

Als zwei Cops (darunter Olga Kurylenko) Zeuge eines Attentats werden, wird Gabriel Tancredi, ein Ex-Marine, der zum Mafia-Vollstrecker wurde (Michael Rooker), von seinem skrupellosen Mafia-Boss (Bruce Willis) angewiesen, alle Bedrohungen zu beseitigen. Mit einem eifrigen Untergebenen, der sich beweisen will, rivalisierenden Banden, die sich bewegen, und einer steigenden Zahl von Leichen bedroht jeder Schritt, den Tancredi macht Leben, einschließlich seines eigenen.

 

Ich bin ein Fan von Jesse V. Johnson, das sollten Leute die dem Blog und oder der Facebook Seite folgen bereits wissen. Hier gibt es das extrem ausführliche Interview mit ihm zu lesen! Ich werde auch sicherlich versuchen noch mit ihm über Hell Hath no Fury und den hier vorliegenden White Elephant zu sprechen.

 

Jesse hat in den letzten Jahren bewiesen das er mit relativ begrenzten Budget gute und vor allem etwas andere Actionfilme abliefern kann und das beweist er auch hier, auch wenn ich bei ihm sicherlich nicht ganz objektiv bin.

 

Nicht nur war er hier der Regisseur, sondern er schrieb auch die Story und verfasste das Drehbuch mit einer anderen Person. Man sieht seine stilistischen Einflüsse auch im Einsatz der Musik und vor allem in seinen Charakteren die er geschrieben bzw. erschaffen hat. Man erkennt immer mehr den filmischen Stempel von Jesse.

 

Man merkt immer mehr das er bei einigen Sachen inzwischen ein solches Selbstbewusstsein hat und weiß was er kann das er sich denkt, fuck it, ich mach einfach was ich will. Hier mal die Westerneinflüsse genannt und damit auch das Ableben eines Charakters.

 

Ich mag alleine schon das Intro mit den Waffen die sich zu einem weißen Elefanten zusammensetzten, das ist ein extrem cooles Visual. Worauf man sich bei Johnson übrigens immer verlassen kann ist das der Film ordentlich blutig wird. Vor allem gibt es (leider nicht nur, auch etwas CGI Blut) massenweise Filmblut zu sehen, endlich wieder! Das spritzt der rote Lebenssaft ordentlich durch das Bild.

 

Der Story ist nicht immer leicht zu folgen, warum trifft Rookers Charakter auf einmal die Entscheidung die er trifft? Das wirkt etwas abrupt und wird mir hier zu wenig erklärt. 

 

Rooker himself ist aber Herz und Kern des Films. Der Mann hat so viele tolle Nebenrollen in seiner Karriere und es ist toll ihn mal als Center eines Films zu sehen. Der Mann hat ein tolles Charisma und überzeugt auch in seinem Alter als Profikiller. Er schafft es viel aus seinem Charakter herauszuholen. Er macht den Film wirklich sehenswert.

Gehen wir mal die anderen Gesichter auf dem Plakat durch. John Malkovich Rolle ist recht klein und überhaupt nicht wichtig für den Fortgang der Story, aber er bekommt paar gute Sätze und die Sequenzen zwischen ihm und Rooker werten den Film auf, auch wenn sie recht kurz sind.

 

Michael Rooker hat mit Abstand eh die interessantesten Beziehungen im ganzen Film. Zum einen die Lehrer-Schüler Beziehung mit dem jungen Killer, dann die Boss-Mitarbeiter Beziehung mit Bruce Willis und die spannende Entwicklung zwischen Ihm und Olga Kurylenkos Charakter. Auch ist Rookers Charakter der einzige der eine wirkliche Charakter Arc durchläuft.

Kurylenko hat zwar auch Top Billing und ist recht viel im Film zu sehen, aber steht etwas am Rande, der Film würde tatsächlich auch ohne sie funktionieren. Nicht das Sie das schlecht macht, das ist eine gute Schauspielerin, aber sie ist definitiv nicht im Fokus.

 

Rookers und Willis Beziehung ist spannend aber auch irgendwie weird. Willis macht mehr und wirkt besser als in anderen Filmen aus den letzten 4 Jahren, was definitiv für Johnson und die restliche Crew spricht. Willis darf auch einmal den Action Willis rauslassen. Das Ende von Willis ist im Film jedoch etwas underwhelming.

 
Natürlich merkt man auch hier seinen Gesundheitszustand an, aber wenn ich das mit A Day to Die Vergleiche dann liegen hier Welten dazwischen. In Interviews war Jesse Johnson jedoch sehr offen und gab bekannt (er hatte als Stuntmen schon mit Willis zusammengearbeitet) das man ihm die Probleme extrem ansah, das das nicht mehr der gleiche Willis war und die ganze Crew daran gearbeitet hat Willis gut aussehen zu lassen bzw. ihn nicht lächerlich vor der Kamera aussehen zu lassen, auch aus diesem Grund hätten sie sich klar dazu entschieden nicht mehr mit ihm zusammen zu arbeiten (was durch seinen Ruhestand auch nicht mehr möglich wäre). 

Für alle Hardcore Fans von Willis die sich wirklich alles anschauen dem sei dieser Film ans Herz gelegt. Das ist kein Klassiker und auch kein Alltime High für Willis, aber im Vergleich zum ganzen Schund der letzten 4-5 Jahre ist das definitiv einer der Besten und Willis sieht besser aus als in den anderen. Hut ab für Jesse und sein Team.

Actionmäßig gibt es ein paar nette und lakonische Sequenzen, den großen Bang haben Sie sich für das Ende bewahrt und da geht es gut ab, das macht wirklich Laune. Ist das realistisch? Hell No, aber das macht trotzdem Spaß wie Sau.

 

Fazit: Jesse Johnson zeigt mal wieder das er aus wenig viel rausholen kann. Die Charaktere sind interessant (Rooker rockt), die Action ist ordentlich und sehr blutig und das ist vllt der beste Willis Film der letzten Jahre.

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