Die sympathischen Haudegen hauen es raus.
Caste Falls (5.5/10)
Story:
Für MMA-Fighter Mike (Scott Adkins) ist die Karriere nach einer Schulterverletzung vorbei. Jetzt schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben und ist Teil eines Abriss-Trupps des Castle Heights Krankenhauses. Kurz vor der Sprengung entdeckt Mike eine riesige Menge Bargeld. Ihm bleiben 90 Minuten Zeit, um die drei Millionen Dollar aus dem Gebäude zu holen, bevor dieses in die Luft fliegt. Kein leichtes Spiel, denn auch Gefängniswärter Ericson (Dolph Lundgren) ist hinter dem Geld her, um seiner krebskranken Tochter eine Behandlung zu ermöglichen - und eine Gruppe von Kriminellen, die sich als rechtmäßiger Besitzer sieht. Der Kampf um die Beute beginnt und die Uhr tickt: Wer bekommt das Geld … und wer kommt lebend raus?
Ich freue mich immmer wenn wir mal wieder neues Action Futter von unseren Helden erhalten. Dabei sind einige Dinge meistens klar. Großes Budget darf man in den seltensten Fällen erwarten und die
werden alle nicht mehr jünger. Dolph ist inzwischen 64! und Scott ist mit 45 auch kein richtig junger Hüpfer mehr. Der Nachwuchs ist nicht in Sicht, deshalb sich an den Filmen freuen so lange man
kann.
Das lässt einen natürlich dann auch das ein oder andere Auge zudrücken und einen Film besser wahrnehmen als er mit anderen Darstellern wäre. Man muss ganz klar sagen, ohne Adkins und Dolph wäre
der deutlich schlechter. Gefilmt ist der nicht schlecht, Dolph hat schon mehrfach bewiesen das er ein mehr als ordentlicher Regisseur ist, aber das ganze ist doch recht trist und günstig
umgesetzt. Man sollte sich da nicht unbedingt auf das Cover verlassen, so ein stylisches Hochhaus gibt es da nirgends zu sehen.
Dolph ist im Alter ein ziemlich guter Schauspieler geworden, da hat er sich richtig gemacht, aber das Alter sieht man ihn imzwischen doch recht deutlich an. Trotzdem, schauspielerisch nimmt
man ihm den Schmerz um seine Filmtochter ab. Übrigens wird diese von Ida Lundgren dargestellt, sie ist auch im realen Leben die Tochter von Dolph und sie macht das überraschend gut. Die Chemie
zwischen den beiden passt.
Auch dem guten Scott Adkins merkt man die 45 inzwischen an. Er ist doch deutlich erwachsener als vor einigen Jahren. Wird spannend zu sehen wie er sich in Zukunft entwickelt bzw. positioniert.
Kampftechnisch kann er noch einiges aus seinem Körper rausholen, aber das wird auch mit Film zu Film etwas schwieriger. Schauspielerisch hat er sich auch noch nicht so weit entwickelt wie Dolph
oder Van Damme zum Beispiel, aber auch er hat sich verbessert.
Der Beginn macht es einem aber nicht ganz einfach. Die ersten 30 minuten ziehen sich doch merklich. Das ganze wirkt etwas trist und die Einführung der Charaktere fühlt sich länger an als sie
eigentlich ist. So richtig passiert die ersten 30 minuten gefühlt nichts.
Dafür entschädigt der Mittelteil dann wieder. Da wird das Tempo etwas angezogen und Adkins darf einen Handlanger in einem sehr ordentlichen Kampf erledigen. Recht schnell kommt es dann auch zu
einem Kampf zwischen Dolph und Scott.
Dolph lässt sich dabei auch nicht lumpen, denn er teilt und steckt im Kampf mit adkins ordentlich aus und ein. Man merkt ihm das Alter in den Bewegungen an, aber den Einsatz muss man loben, auch
werden weniger Stuntmen eingesetzt als man erwarten durfte. Das ist besser als in vielen Kämpfen in den lezten Jahren von ihm. Man darf jetzt aber keinen Kampf wie gegen Jet Li in Expandables erwarten.
Bei den anderen Darstellern sind keine bekannten Namen dabei. Da sticht auch kaum jemand heraus bis auf die Frau mit der Narbe. Mein Gott sieht die aus, diese Nase, damit kann sie einem ein Auge
aushacken, ihr Tod ist jedoch super, da hab ich gefeiert!
Der Showdown hätte dann etwas spektakulärer sein können, das wirk etwas gehetzt und improvisiert. Da scheint etwas die Kohle ausgegangen zu sein. Der Mittelteil wirkt im Vergleich etwas
spektakulärer und wie der Höhepunkt der Produktion.
Zurück zum schmalen Budget: der Soundtrack ist eher schlecht, weckt kaum Emotionen und Abwechslung. Der ganze Film hat kaum Schauwerte, dreht sich immer etwas im Kreis wenn es um die spärlichen
Sets geht. Auch das CGI ist sehr spärlich (da hätte man die Explosion, das einstürzen des Gebäudes einfach nicht zeigen sollen) und paar mehr Goons hätten es durchaus sein sollen, die paar
Gangster sind doch recht schnell aus dem Weg geräumt.
Trotzdem, schlussendlich reißen die beiden sympathischen Haudegen es halt wieder raus und machen den Film für uns Actionfans sehenswert. Man sieht den beiden einfach gerne zu, das ist schon
Fanservice muss man sagen. Zusammen kommen die beiden mit Caste Falls auf vier gemeinsame Filme: Expendables 2, Legendary,
Universal Soldier Day of Reckoning haben sie auch zusammen gedreht.
Für Dolph ist der Film auf jeden Fall wieder ein Schritt nach vorne nach The Tracker, Accelaration oder Hard Night Falling.
Fazit: Castle Falls ist ein kostengünstiges B-Movie, zwar gut gefilmt aber auch mit ein paar Längen zu Beginn. Die beiden Stars retten den Film bzw. ziehen ihn deutlich nach oben und im
Mittelteil kommt sogar etwas Tempo auf. Freunde der gepflegten Action dürfen einen Blick riskieren und Fans der beiden sowieso.
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