Ein spannender, unterhaltsamer Genre Mix!
Darkman (8/10)
Story:
Der Wissenschaftler Dr. Peyton Weston (Liam Neeson) arbeitet an der Entwicklung einer synthetischen Haut. Als Gangster (unter anderem: Larry Drake) sein Labor in die Luft sprengen, wird er schwer
verletzt. Zwar rettet eine Gehirnoperation sein Leben, doch danach ist er nicht mehr derselbe. Dr. Peyton ist tot, Darkman lebt. Ein Schattengeschöpf mit tausend Gesichtern, gnadenloses Monster
im Dunkel. In ihm brennt die Wut auf das Böse, das sein Leben zerstört hat. Das Phantom der Rache...
Sam Raimi wurde bekannt durch seine Tanz der Teufel Filme, also Filmen aus dem Horror Genre. Seine größten Erfolge hatte er mit der Spiderman Reihe, also Superheldenfilme. In dieser Zeitlinie
stellt Darkman einen äußerst interessanten Beitrag dar kombiniert er doch Elemente beider Genre.
Die Entstehungsgeschichte ist ziemlich interessant enstand Darkman doch etwas aus der Not heraus. Wollte er doch eigentlich den Charakter Shadow umsetzen. Das klappte nicht und somit setzte er
Darkam um. Shadow enstand später, 1994 mit Alec Baldwin in der Hauptrolle, aber ohne Beteiligung von Sam Raimi.
Das der Film eine Hommage an die Horrorfilme der 1930 im Kern ist daran besteht kein Zweifel, selbst Raimi hatte das bestätigt. Das ganze ist sehr operettenhaft inszeniert und erinnert in Momenten stark an das Phantom der Oper. Auch das Spiel mit Licht und Schatten und die tragische Geschichte des Helden lassen einen unweigerlich an die alten Filme denken. Zum Beispiel erinnert einen das Labor direkt wieder an Frankenstein.
Liam Neeson ist die perfekte Besetzung. Ist er doch ein toller Darsteller und kann die Zerrisenheit der Figur in den Szenen ohne Maske sehr gut umsetzen (Sequenz auf dem Jahrmarkt) und auch sind
seine Augen auch in der Maske so ausdrucksstark das er mit dem bissl was ihm da bleibt Emotionen überbringen kann.
Auch durch seine Größe passt er perfekt. Erinnert er durch seine Größe doch an klassische Horrorfiguren wie Frankenstein, die Mumie oder das Phantom der Oper. Natürlich spielt auch das Outfit mit
rein, aber die Größe, die körperliche Präsenz ist ein signifikanter Faktor.
Wie er gecastet wurde ist auch eine interessante Geschichte, war es wohl sein Freund Bill Paxton der ihm vom Casting erzählt hat und die Rolle eigentlich selber wollte. Nachdem Liam die Rolle bekam, war Paxton wohl recht lange Sauer auf ihn. Übrigens wollte Raimi ursprünglich seinen Buddy Bruce Campbell für die Rolle, aber das wurde vom Studio abgelehnt, auch wenn er schlussendlich ein nettes Cameo erhalten hat.
Es gibt zwar zwei Major Bad Guys im Film, aber nur Larry Drake als Durant bleibt erinnerungswürdig. Dieses Gesicht, diese Frisur, das ist einfach so ein unfassbar abstoßender Bad Guy, so ein
richtig fieser Typ (der Finger sammelt) dem man alles gönnt was ihm zustößt.
Frances McDormand ist sicherlich nicht die klassische Damsel in Distress, also die klassische Damenfigur die gerettet werden muss weil sie hilflos ist. Das ist hier ein zweischneidiges Schwert.
Die Dame ist eine unfassbare Schauspielerin, zu Recht eine Oscar Gewinnerin, vor allem bekannt aus den Filmen der Coen Brüder (einer davon ist ihr Ehemann), aber ich denke das es dem Film besser
getan hätte wäre eine klassische Frauenfigur gewählt wurden.
Das wäre zum einen näher an den alten Klassikern gewesen sowie wäre auch die Dynamik im Film besser gewesen. Noch einmal McDormand ist eine tolle Darstellerin, aber für mich hier fehlbesetzt weil
das etwas entgegen den Stärken des Films gebürstet ist.
Das Finale ist beeindruckend und könnte auch 1:1 aus einem Actionfilm stammen und das ist ein weiterer Einfluss in den Film, die ein oder andere Sequenz könnt super aus einem Actionfilm stammen.
Der Stuntmen der da am Hubschrauber hing dem gehört mein ganzer Respekt.
Ein paar der Effekte haben etwas rost angesetzt, sie funktionieren nicht mehr wirklich einwandfrei, aber dafür ist die Maske und die ganze Stimmung des Films immer noch on point. Auch der Humor,
das übertriebene funktioniert. Der Angriff auf das Labor zu Beginn, das wirkt wie eine brutale, überzeichnete Version einer Szene aus dem Batman aus den 60ern.
Der Score von Danny Elfman ist sehr überzeugend. Erinnert er zu einem an alte Horrorklassiker, aber auch nicht durchs Zufall an Batman für den Elfman ja auch den Score beisteuerte. Wie der Rest
mal wieder eine Mischung aus Superhelden und Horror. Das zieht sich wirklich Klasse durch die ganze Produktion!
Hier und da lese ich Kritiken die meinen das der Film Trash wäre und das macht für mich keinen Sinn. Der Film hatte ein ordentliches Budget (ja ein paar Sachen sehen inzwischen altbacken aus),
war ein Erfolg und ist mehr als ordentlich inszeniert. Das ist eine mehr als ordentliche Produktion und kein Troma Trash.
Als Kind mit so um die 8 habe ich den das erste mal (teilweise) gesehen. Ja viel zu früh, das ganze hat mir echt Angst gemacht, vor allem die Maske. Das hat für den ein oder anderen Albtraum
geführt. Mit heutigen Augen und Alter sicherlich eher ein interesanter Genre Mix, aber sicherlich kein furchteinflößender Film. Am Ende hat hier Raimi seinen ersten Superheldenfilm abgeliefert
mit deutlicher Verneigung vor den Universal Horrorklassikern.
Das Steelbook ist wirklich sehr schön designed und hat zwei Disc zu bieten. Auf der Disc mit den Extras gibt es einige tolle Dinge zu entdecken. Ein Pilot zu einer nicht umgesetzen TV-Serie
und einiges an Interviews und Making Ofs. Am besten haben mir die neuen Interviews mit Liam Neeson, Frances McDormand und Larry Drake gefallen die alle ein wenig auf den Film zurückblicken.
Vor allem Larry Drake sieht hier aus wie ein netter Onkel, ein krasser Kontrast zu seiner Rolle im Film.
Das Steelbook gibt es exklusiv im Koch Film Shop (hier) zu
erwerben.
Fazit: Spannender, extrem unterhaltsamer Mix aus Horror (Hommage an die alten Grusel Klassiker), Superhelden und Actionfilm. Neeson ist perfekt für diese Rolle und Larry Drake richtig schön fies. Eine runde, richtig unterhaltsame Nummer.
Kommentar schreiben