Wenn ich an den Film denke, hab ich ein Grinsen im Gesicht!
Nobody (9/10)
Story:
Hutch (Bob Odenkirk) ist ein typischer Niemand, den keiner so richtig wahrnimmt. Wortlos erträgt der Ehemann und Vater die Demütigungen seines Alltags, ohne sich dagegen zu wehren. Doch als sein Töchterchen bei einem Diebstahl ihr heißgeliebtes Katzenarmband verliert, platzt ihm - für alle überraschend - der Kragen. Was passiert, wenn einer, der immer eingesteckt hat, plötzlich austeilt? Hutch mutiert vom gewöhnlichen Dad zum furchtlosen Kämpfer und reitet eine explosive Attacke gegen seine Feinde.
Nobody wurde mir von so vielen Leuten empfohlen und jetzt habe ich ihn endlich mal gesehen. Zu Beginn hatte ich ein paar Vorbehalte, wie kann ein Actioner mit Bob Odenkirk funktionieren, der seine Karriere eher als Comedian verbracht hat? Die Vorbehalte waren aber unbegründet, das ist ein richtiges Brett!
Ich hatte den ganzen Film über ein verdammtes Grinsen im Gesicht. Das Teil macht einfach richtig richtig Spaß. Ich gehe sogar weiter das ist ne Offenbarung.
Vor allem Odenkirk ist der Hammer, das hätte ich ihm niemals zugetraut. Er schafft einen unfassbaren Spagat, er wirkt wie ein absoluter Biedermann, schafft es Humor in die Rolle zu bringen (der running gag bei dem er Gangster seine Geschichte erzählen will und diese nippeln dabei regelmäßig ab, grandios), überzeugt aber auch als Bad Ass. Da lohnt es sich das der Mann so hart trainiert hat und seine Stunts beinahe vollständig selbst durchgeführt hat.
Er wurde übrigens von Daniel Bernhardt, dem Schweizer Martial Arts Export, persönlich trainiert und das macht sich bemerkbar. Vor dem Arbeitseifer kann man nur den Hut ziehen und da könnten sich einige Altstars *hust,hust Bruce Willis mal ne riesige Scheibe abschneiden. Anscheinend hatte sich Odenkirk zwei unfassbare Jahre auf den Film vorbereitet.
Die Ähnlichkeiten im Look und Art des Films zur John Wick Reihe sind nicht zu übersehen und dazu gibt es ganz einfache Gründe. Das Drehbuch wurde von Derek Kolstad geschrieben der auch für John Wick verantwortlich war und die Stunts wurden vom Stuntteam 87eleven konzipiert, die auch bei John Wick für die tollen Fights verantwortlich waren.
Der Film hat auch einige, ordentliche Härten zu bieten. Da wird geblutet und gestorben was das Zeug hält. Der Film hat dabei immer einen ironischen Ton und man hat auch einiges zu lachen, aber die Action und Gewalt ist ziemlich blutig und derbe inszeniert.
Der Film hat einige Highlights zu bieten, zum Beispiel die Verfolgungsjagd oder als er den russischen Club übertönt, aber mit Abstand die beste Szene des Films und eine der besten Fightszenen der letzten Jahre ist die im Bus. Diese Szene ist ein Brett. Hier müssen alle einstecken und die brachiale Gewalt ist einzigartig.
Vor allem in dieser Szene schafft es Odenkirk auch etwas zweifelnd zu wirken und nicht wie ein unfehlbarer Seagal der nix abbekommt. Odenkirk spielt wie bereits erwähnt grandios und bekommt auch einen steilen Cast an die Seite gestellt.
Connie Nielsen spielt seine Ehefrau die sich irgendwann massiv wundert was mit ihrem Mann los ist. Christopher Lloyd spielt den Vater von Odenkirk. Er hat eine tolle Szene als zwei Killer ihn im Pflegeheim aus dem Weg räumen sollen.
Das Finale ist dann leider etwas drüber, wozu auch Lloyd beiträgt, dem man nicht abnimmt so fit zu sein um am Ende die Bad Guys da reihenweise abzuräumen. Das ist aber meckern auf hohem Niveau da der Film ansonsten grandios ist.
Auch RZA, Colin Salmon und Michael Ironside haben Auftritte, aber der wichtigste Nebencharakter ist Aleksey Serebryakov, dieser spielt der durchgeknallten russischen Gangster on the point. Macht extrem viel Spaß ihm vor allem bei der Gesangseinlage zuzusehen.
Der Soundtrack alleine ist auch richtig geil. Musik, Inszenierung und Darstellerleistungen, das wirkt alles extrem aus einem Guss und unfassbar kurzweilig. Der wird auf jeden Fall noch einige Male im Player landen. Einfach ein geiles Teil mit krachender Action, viel Humor und tollen Charakteren. Ich hätte tatsächlich richtig richtig Lust auf eine Fortsetzung!
Fazit: Nobody macht extremen Spaß, der Film ist einfach geil! Odenkirk spielt diese Rolle grandios und die Szene im Bus ist die geilste die ich seit langer Zeit gesehen habe. Wenn ich an den Film denke muss ich unweigerlich grinsen, der wird noch zig mal geschaut!
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