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#640 Saw Spiral

©Studiocanal
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Ok, aber nicht mehr!

 

Saw Spiral (5.5/10)

 

Story: 
Ein kaltblütiger Serienmörder sorgt auf bestialische Weise für seine ganz eigene Form von Gerechtigkeit. Detective Ezekiel “Zeke” Banks (Chris Rock) und sein Partner William Schenk untersuchen die abscheulichen Morde. Unterstützt werden die beiden von Marcus Banks (Samuel L. Jackson), einem angesehenen Polizeiveteranen und Vater von Zeke. Ohne es zu ahnen, wird Zeke immer tiefer in das mörderische Geheimnis hineingezogen und findet sich plötzlich im Zentrum des morbiden Spiels eines bestialischen Killers wieder.

 

Auch wenn ich sicherlich nicht der größte Fan und Kenner der Saw Reihe bin muss ich ja schon zugestehen das die ganze Reihe ein Phänomen ist. Mit Spiral gibt es quasi den neunten Teil der Reihe ,auch wenn hier ganz bewusst (kein Reboot) eine eigenständige Geschichte entwickelt wurde, die die vorherigen Teile nicht negiert, aber sich auch nur sehr wenig auf die anderen Teile bezieht.

Nach dem achten Teil: Jigsaw war es auch notwendig (auch wenn dieser Teil mit den vorherigen weniger zu tun hatte) die Reihe anders zu gestalten. Wie häufig soll Tobin Bell als Jigsaw den noch in Rückblenden gezeigt werden? 

Man wollte sich auch mehr am tollen ersten Saw orientieren, der doch mehr Thriller als reiner Horror Schocker war. Um den Look der Reihe aber beizubehalten wurde der Regisseur von Teil II bis IV eingespannt: Darren Lynn Bousman.

 

Der Look weiß durchaus zu gefallen und auch für Fans der Reihe gibt es ein paar deftige Fallen (ich denke vor allem an die Fingerszene, wobei die mit dem Wachs enttäuscht). Durchaus blutig und deftig was es hier zu sehen gibt.

 
Inhaltlich ist der Story um die korrupten Cops durchaus solide, aber das ganze hat ein großes Problem, das ganze ist einfach viel zu vorhersehbar. Der Endtwist ist kein richtiger weil man das meilenweit gegen den Wind riecht, auch die Motivation ist super schnell klar. Ich will nicht spoilern, aber da sind die Fans aber aus der Vergangenheit sicherlich etwas verwöhnt, aber das ist schon enttäuschend. Das wirkt wie eine teurere, besser gefilmte und auch blutige Version einer Criminal Minds Folge und ich mag Criminal Minds sehr. Damit will ich sagen, das gezeigt ist solide, aber halt auch definitiv nicht mehr.

Schlimmer als die Vorhersehbarkeit ist jedoch das Casting. Natürlich haben Chris Rock und Samuel L. Jackson eine gewisse Starpower und sorgen für Aufmerksamkeit, aber das bedeutet ja nicht das sie überzeugen oder auf die Rolle passen. Dazu kommt das Chris Rock auch an der Story geschraubt hat (das ganze den Rechteinhabern gepitcht hat) und als Produzent sehr viel Einfluss genommen hat.

Für mich viel zu viel Einfluss, den es ist schon klar das er eine andere Seite von sich zeigen wollte, aber diese Rolle kann ich ihm einfach nicht abnehmen, als knallharter Cop. Das liegt sicherlich zum einen an seiner Vergangenheit, aber das ist er einfach nicht, er spielt das häufig so affektiert und übertrieben. Dem Film hätte ein anderer Darsteller definitiv besser getan. 

Der zweite bekannte Name: Samuel L. Jackson spielt eher eine Version von sich selbst, als irgendwas anderes. Den hätte man 1:1 in einen anderen Film setzen können und hätte seine erwartbare Samuel L. Jackson Performance bekommen, nicht mehr und nicht weniger. 

Chris Rocks Partner ist ganz gut, Marisol Nichols finde ich aber auch eher weniger überzeugend als Captain. Vor allem verkommt das ganze schon zu sehr zur Chris Rock Show. Gegen die paar humorvollen Elemente, hab ich nichts einzuwenden, das lockert das ganze hier und da etwas auf ohne zu übertreiben.

Typisch muss man sich wie bei den meisten anderen Saw Filmen darauf einstellen das die Story eine oder mehrere Fortsetzungen offen lässt. Es würde dem ganzen sicherlich mal gut tun, wenn die Produzenten mehr Augenmerk auf das Drehbuch für einen abgeschlossenen Film legen würden, als auf eine Story die 3 weitere Filme zulässt. 

Das ganze Franchise ist zwar immer noch mehr als lukrativ, aber Ermüdungserscheinungen sind mehr als sichtbar und das Ganze hat immer mehr die Gefahr sich tot zu laufen. 

Insgesamt war das ein lobenswerter Ansatz, mal etwas Ballast über den Haufen zu schmeißen, aber mit der Einbindung von Chris Rock hat man sich nur bedingt einen Gefallen getan. Es riecht nach der nächsten Neuausrichtung des Ganzen.

 

Fazit: Der Film ist definitiv ok, aber auch leider nicht mehr. Netter Thriller, dem es aber an Überraschungen mangelt und der auch unter seinem Hauptdarsteller leidet. Ein anderer Lead hätte dem Film definitiv gut getan.

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