Eine Steigerung zum dritten Teil!
American Fighter IV (6.5/10)
Story:
Joe Armstrong (Michael Dudikoff) ist dem Friedenskorps beigetreten und arbeitet nun als Lehrer. Als jedoch eine Eliteeinheit der US-Armee von feindlichen Ninjas entführt wird, bittet ihn der hochrangige CIA-Agent Gavin um seine Hilfe bei der Befreiung der Truppen, doch Armstrong lehnt ab. Als ein Rettungsversuch des CIA fehlschlägt und auch Sean (David Bradley) gefangen wird, ändert Joe seine Meinung und bricht nach Afrika auf, um seinen Freund zu retten.
Der vierte American Fighter entstand in der Spätphase von Cannon. Zu diesem Zeitpunkt war Golan kein Teil mehr von Cannon. Das änderte aber natürlich nichts daran das die Bude immer wieder versuchte das maximum aus einer Reihe rauszuholen und ihre Cash Cows zu melken.
Um nicht immer weiter Verluste zu schreiben lag es natürlich nahe sich Projekte zu suchen die günstig umzusetzen waren und gleichzeitig einen gewissen Wer besaßen, alleine schon aufgrund des Titels.
Die ersten beiden American Fighter (bzw. Ninja) waren ordentliche Erfolge für Cannon mit Dudikoff in der Hauptrolle, James als Sidekick und Firstenberg als Regisseur. Da Dudikoff für Teil 3 nicht zur Verfügung stand wurde Bradley kurzerhand für die Hauptrolle verpflichtet, übrigens dann auch mit Sundström als Regisseur.
Der dritte konnte weder vom Einspiel noch von der Qualität das Niveau der Vorgänger halten. Das ganze wirkte billiger, weniger aufregend und schlechter inszeniert.
Für den Aufhänger des vierten Teils und um das ganze wieder eine Ecke nach vorne zu bringen wurde Dudikoff verpflichtet und gleichzeitig Bradley. Also 2 American Fighter zum Preis von einem, wer soll so ein Angebot nur ausschlagen ;)
Dafür muss man etwas auf das Herz und die Seele der Reihe verzichten und das ist niemand anderes als Steve James. Dessen Larger then Life Personality fehlt dem Ganzen. Er brachte dem Ganzen eine Leichtigkeit die dem Viertel Teil doch abgeht.
Zusätzlich werden die beiden American Fighter auch seltsam voneinander separiert. Das sind bis auf die letzten 10 min eigentlich 2 Filme die man hier präsentiert bekommt.
Erst die Infiltration und Gefangennahme von Bradley (und seinem grauenhaft langweiligen und dummen Sidekick, hey der kann nicht einmal ne Knarre benutzen) und daraufhin die Rettungsmission von Dudikoff (den man erst ab Minute 45 erblickt) inklusive Mad Max anleihen.
Der gute Herr sucht sich als Verbündete nämlich Gefängnisinsassen die jetzt ihr Gefängnis Selbstverwalten und in der Klamottenkiste der Mad Max Filme gewühlt haben. Das muss man einfach selbst gesehen haben. Grandios.
Die Story passt auf eine Seite Schmiergelpapier und entweder wurde sich nicht viel Zeit mit dem Drehbuch genommen oder das wurde gewürfelt zwischen paar Filmen und paar Dosenbier.
Bei Bradley gibt es auch die ein oder andere unterhaltsame Szene. Die Flucht bzw. dann die Konfrontation mit den Ninja ist herrlich. Da wird erstmal das Waffenwerkzeug sortiert und meditiert während er quasi schon umzingelt ist.
Bei den Bösewichten wird es nicht seriöser. Von den bunten Ninja (sollen die eigentlich Meister im Verborgenen sein?) und dem komischen Anführer derselben mit komischer Augenklappe fangen wir am besten gar nicht an. Da gibt es einen verrückten Scheich der ne Koffer Atombombe entwickelt (und dem die Ninjas hörig Sendung, übrigens grandios, das es quasi in der Welt anscheinend nur so von ihnen wimmelt) und den sadistischen britischen Ex Militär (oder was auch immer der ist).
Dieser wird übrigens grandios gespielt von James Booth. Der hat richtig Spaß an der Rolle und ist wirklich ein verabscheuungswürdiges Schwein. Man freut sich richtig wenn er am Ende von Bradley auf die Fresse bekommt. Auf der anderen Seite hat sein Spiel mit dem Scheich schon beinahe slapstickartige Züge. Man merkt den Beteiligten auf der Bösewicht Seite definitiv an das sie das Ganze nicht so 100% ernst genommen haben oder ernstnehmen konnten.
Dudi wird klar als der überlegene Kämpfer dargestellt (schließlich kann er einen Pfeil mit seinem Mund stoppen) und die Interaktion der beiden American Fighter ist wirklich auf das absolute Minimum reduziert. Bei der Invasion oder dem Aufstand der Gefängnisleute bleibt auch kein Auge trocken (die Ansprache des Anführers ist so emotional wie mein Frühstück). Das wirkt schon so als ob der Produktion auf den letzten Zügen das Budget ausgegangen ist.
Von der Ausstattung ist das hier und da doch echt dürftig. Die große Party auf der Dudi als Priester verkleidet die Pläne klaut, diese Gänge und Räume, einfach nur wow. Sollte man, wie den ganzen Film, einfach mal mit eigenen Augen sehen.
Schlussendlich ist das ganze ein großer Low Budget Spaß bei dem die 90 min mehr als zügig vorbei gehen.
Fazit: Der vierte hat zwar einige krude und komische Momente, aber er stellt doch eine Steigerung zum dritten Teil dar. Auch wenn Steve James fehlt ist alleine die Anwesenheit von Dudikoff eine Aufwertung. Der Film ist ein wilder Cocktail, aber der ist süffig. Macht mit der richtigen Einstellung durchaus Spaß!
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