Belanglos, aber spaßig!
Snake Eyes (6/10)
Story:
Der junge Snake Eyes (Henry Golding), ein beharrlicher Einzelgänger, wird in den ehrwürdigen japanischen Arashikage-Clan aufgenommen, nachdem er das Leben des designierten Thronfolgers gerettet hat. Nach seiner Ankunft in Japan lehren ihn die Arashikage die Kunst der Ninja und bieten ihm gleichzeitig, wonach er sich schon immer gesehnt hat: ein Zuhause. Doch eines Tages werden Geheimnisse aus seiner Vergangenheit enthüllt: Snake Eyes’ Ehre und Loyalität werden auf die Probe gestellt und er läuft Gefahr, das Vertrauen derer zu verlieren, die ihm am nächsten stehen.
Paramount gibt nicht auf. Alle wollen ein Filmuniverse aufbauen was ungefähr so erfolgreich werden soll wie das Marvel Cinematic Universe. Das Problem ist, es schafft keiner: Monsteruniverse
(Dracula, Die Mumie) oder Godzilla vs Kong usw. In die gleiche Kerbe wird mit den G.I. Joe Filmen geschlagen und bis auf den Film mit The Rock sind das nicht wirklich Blockbuster.
Auch die Origin Story von Snake Eyes muss finanziell als Flop betrachtet werden. Keiner hat wirklich auf diesen Film gewartet und es gab auch keinen wirklichen Hype um den Film. Das ist auch
definitiv kein weltbewegender Film, aber der ist auch nicht so schlecht wie er gemacht wird. Der macht durchaus Laune.
Das ist aber nicht nur die Origin Story von Snake Eyes sondern schlussendlich auch von Stom Shadow. Nicht wirklich ne Origin Story auf die, ich wiederhole mich, irgendjemand wirklich gewartet
hat. Am besten funktioniert der Film aber tatsächlich wenn man ihn komplett losgelöst von den G.I. Joe Figuren betrachtet. Die erste Hälfte finde ich sehr stark, umso mehr er in die G.I. Joe
Mythologie abtaucht umso flacher und belangloser wird das ganze.
Dabei entfernt sich der Film durchaus steil von den Comics. Schließlich ist Snake Eyes ursprünglich ein kaukasischer Charakter und spricht nie (Ray Park in den ersten beiden Filmen anyone), aber
ehrlich gesagt ist mir das total egal. Mir hat das ganz gut gefallen und ansonsten wäre es auch gar nicht so einfach gewesen die Origin Story zu erzählen.
Die Story ist auf Superfilmhelden Niveau, sie dient halt als Staffage und vor allem im ersten Teil des Films (ich wiederhole mich schon wieder) funktioniert, dann wird das ganze etwas polluted und verwässert. Manchmal ist weniger mehr.
Am besten ist der Film der ersten Stunde, wenn Snake Eyes in den Arashikage Clan aufgenommen wird und sich beweisen muss, hier treten dann auch Iko Uwais und Peter Mensah als Meister in
Erscheinung und sorgen (vor allem Uwais in einer kleineren, aber unterhaltsamen Rolle) für einige lustige Momente und Lacher.
Henry Golding spielt den namensgebenden Helden und macht das ganz ordentlich und sympathisch, auch wenn sich sein Charakter jetzt nicht wirklich immer schlau verhält. Die Show stiehlt ihm aber
Andrew Koji. Der bringt eine tolle Range in den Film und wird uns hoffentlich noch in einigen großen Filmen begegnen. Er ist definitiv der MVP des Films.
Samara Weaving (Margot Robbie lookalike) hat einen spaßigen Auftritt und ich sehe die Dame gerne, aber der Auftritt ist ziemlich unnötig, wie der der Baroness (mit der schlechten Perücke und dem
übertriebenen Spiel, nicht wirklich ernstzunehmend). Außer das das G.I. Joe Figuren sind, bringen die den Film überhaupt nicht weiter, sie lenken ab. Am stärksten ist der Film wenn er in der
asiantischen Kultur und überhohten Realität spielt.
Die Actionszenen sind gut inszeniert, manchmal mit zuviel CGI (am Ende oder in der Verfolgungsjagd) aber kurzweilig inszeniert und das Highlight ist für mich der Kampf und die Verfolgungsjagd an
den Docks (der Neon Rain Fight macht auch Spaß), das hat doch ziemlich Laune gemacht.
Das Ende zieht sich etwas und ist leider nicht auf dem gleichen Niveau wie der Beginn des Films, das fällt leider etwas ab.
Die CGI ist ok, manchmal gut, aber manchmal auch enttäuschend, also die Schlangeneffekte hätten definitiv besser sein sollen, müssen (am Besten man hätte das ganze weggelassen). Der Film ist FSK
12 und das auch total gerechtfertigt, schließlich gibt es kein Blut trotzt der ganzen Swordfights. Hollywood Franchise halt.
Regisseur ist der deutsche Robert Schwentke der ja seit einigen Jahren in Hollywood unterwegs ist (R.E.D oder R.I.P.D) und hat Samuel Finzi in einer kleinen aber wichtigen Rolle besetzt.
Schlussendlich ist das kurzweiliges Popcorn Kino. Nicht mehr und nicht weniger, gut gemacht, aber sicherlich kein 100% Treffer (die Teile passen nicht wirklich zusammen). Mir hat er Laune
gemacht, den kann man gut an einem Sonntag Nachmittag schauen. Ich hab mich durchaus gut unterhalten gefühlt.
Fun Fact:
Ex-WWE Wrestler Mojo Rawley hat einen Auftritt als Straßenkämpfer zu Beginn des Films.
Fazit: Sicherlich kein Meilenstein und ziemlich belanglos, aber der hat mir trotzdem Spaß gemacht, vor allem in der ersten Hälfte, da gibt es ein paar schöne und spektakuläre Sequenzen.
Guter Film für einen netten Abend. Nettes Popcorn Kino ohne Anspruch.
Kommentar schreiben