#617 Haywire

Gina in ihrer besten Rolle!

Haywire (8/10)

Story:

Die attraktive Mallory Kane (Gina Carano) hat einen gefährlichen Beruf: Als Geheimagentin leitet sie rund um die Welt an der Grenze zur Legalität verdeckte Einsätze für Regierungen, die bereit sind, den nötigen Preis zu zahlen. Was geschieht jedoch, wenn eine Mission plötzlich aus dem Ruder gerät? Verraten von ihren eigenen Auftraggebern, wird sie plötzlich selbst zur Gejagten und muss im Fadenkreuz einer knallharten internationalen Fahndung um ihr Leben kämpfen. Für Mallory gibt es kein Zurück: Systematisch und gnadenlos übt sie Rache an all jenen, die sie hinterhältig und eiskalt ans Messer liefern wollten.

Ich liebe Gina Carano. Das mal vorab. Fernab ihrer Aussagen, die man sicherlich nicht unbedingt toll finden oder teilen muss, ich liebe sie trotzdem. Sie hätte alle Rollen haben sollen die die ausdruckslose Ronda Rousey bekommen hat (Expendables 3 wäre das toll gewesen sie in meiner Lieblingsreihe zu haben, Mile 22, alles besser mit ihr als Rousey) und auch Wonder Woman hätte ich mir mit ihr vorstellen können. Eine tolle Frau und schauspielerisch sicherlich keine Meryl Streep, aber besser als ihr Ruf und vor allem besser als Rousey. 

Es war eine Überraschung 2011 das ein bekannter, erfolgreicher und auch von den Kritiken geschätzter Filmemacher wie Steven Soderbergh einen komprimierten Actionkracher (90 minuten) mit einer (damals recht) unbekannten MMA Fighterin in der Hauptrolle abliefert. 

Haywire hat wirklich keinen extrem anspruchsvollen oder komplizierten Plot. Die Klasse kommt durch die clevere Inszenierung. Durch die Inszenierung wirkt der Film größer und anspruchsvoller, als er runtergebrochen tatsächlich ist. Der einzige Part des Plots der wirklich unnötig war ist der Punkt mit dem Jungen und seinem Auto. Da das aber nicht viel Zeit einnimmt, ist das nicht so schlimm.

Der Cast ist beeindruckend. Ich meine McGregor, Douglas, Banderas, Paxton, Tatum, das ist schon ziemlich beeindruckend. Vor allem für einen, wie gesagt, recht stringenten Actioner. Banderas, Douglas werden nicht sehr gefordert in ihren Rollen, aber werten den Film natürlich extrem auf.

Das Schicksal von Tatum ist sicherlich überraschend, die Highlights bei den Männern sind aber für mich McGregor und Paxton. McGregor spielt den freundlichen, aber verschlagenen Yuppie Business Guy wirklich perfekt und Paxton, meine Güte war der Mann einfach ein toller Darsteller. Der konnte wirklich alles spielen und hier nimmt man ihm die Sorge um seine Tochter total ab. 

Die Action besteht vor allem aus Nahkämpfen und ein Fight sticht extrem heraus und ist für mich das Highlight des Films. Das ist der Fight zwischen Carano und Fassbender. Der ist extrem intensiv, schön roh und hard hitting und Spoiler:

Fassbender stirbt quasi zwischen den Beinen von Gina! Da kommt bei dem ein oder anderen sicherlich Neid auf ;)

Spoiler Ende

Die anderen Fights können da nicht 100% mithalten. Der Fight mit McGregor ist ganz nice, aber nicht auf dem Level. Der Einstieg im Film mit der Befreiung der Geisel ist aber sportlich und setzt ne schöne Stimmung. Zum Ende geht dem Film etwas die Luft aus bei der Action. Aber das trotzdem auf einem sehr ordentlichen Niveau und Carano ist oder war eine professionelle MMA Fighterin, also the Real Deal. Hab ich eigentlich schon erwähnt wie Sexy und hübsch die Frau ist ;)

Bei den Fights, wird häufig gar keine Musik eingesetzt, was ich sehr angenehm fand, wie beim bereits erwähnten Fassbender Fight ist das der perfekte Kniff. Ansonsten, bei der Verfolgungsjagd über die Dächer wird retromäßige Instrumentalmusik benutzt. Hat einen starken 70er Einfluss (für mein ungeübtes Ohr), das fügt sich hier sehr gut ein und macht mir richtig Laune.

Code AVA der vor ein bis zwei Jahren rauskam hat überraschend viele Parallelen zu Haywire. Das wurde mir nach der Sichtung noch einmal extrem bewusst. AVA war gar nicht so schlecht, aber im Vergleich schlägt Haywire Code AVA doch klar.

Fazit: Der erste große Film von Carano und ihr bisher Bester! Sie überzeugt in Ihrer Rolle und besteht neben einem wirklich erstklassigen Cast. Der Film ist nicht perfekt, aber überzeugt mit guter Action und einer sehr einfachen, aber gut inszenierten Story.