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#606 Universal Soldier -The Return

©Sony Pictures
©Sony Pictures

Das ungeliebte Stiefkind der Reihe!

 

Universal Soldier -The Return (6/10)

 

Story:

Luc Deveraux (Jean Claude Van Damme) hat seine Erlebnisse als Universal Soldier überstanden und arbeitet für die US-Regierung an einer Verbesserung und Wiederaufnahme des Universal-Soldier-Programms. Als der Supercomputer S.E.T.H. (Michael Jai White) durchdreht und die Kontrolle über die Killermaschinen übernimmt, ist Luc der einzige, der sie stoppen kann.

 

Kurz zur Erinnerung die Reviews der anderen Teile der Reihe.
Universal Soldier (9/10), erster Fernsehfilm (3/10), zweiter Fernsehfilm (3/10), Regeneration (7/10), Day of Reckoning (9/10)

 

Der erste Teil hat Van Damme als waschechten Hollywood Star etabliert der sich auch in hochbudgetierten Filmen beweisen kann. Die Fernsehfilme spinnten die Story des ersten Films weiter, waren aber äußert billig und misslungen und das alles ohne Van Damme. Zu Return kommen wir gleich.
Regeneration ignorierte (auch aufgrund des Misserfolgs von The Return) alle vorherigen Teile und war ein schön dreckiger und harter B-Actioner. Day of Reckoning schwimmt so lose im Konstrukt, ne direkte Fortsetzung von Regeneration ist sie nicht unbedingt, aber das ist ein Meisterwerk von einem Genre Bastard.

Jetzt aber zu The Return, dieser ignorierte die vorherigen Fernsehfilme und stellte eine direkte Fortsetzung von dem ersten Unisol da (man merkt schon die Reihe hängt nicht wirklich stimmig zusammen, es werden halt Motive verbunden wie es gerade passt).

Der Film kam 1999 in die Kinos und war der Versuch von Van Damme mal wieder einen Kinoerfolg zu landen. Nach Sudden Death (1995) kam die Karriere von Van Damme massiv ins Stocken. Die Filme waren Hit (Maximum Risk, Double Team) und Miss (The Quest, Knock Off, Der Legionär) und der Geschmack der Mainstreamzuschauer veränderte sich. Ein Problem das ja auch unsere anderen Actionhelden durchmachen mussten. Die Drogenprobleme die Van Damme zu der Zeit hatte haben sicherlich auch nicht geholfen.

 

Was liegt also näher als bei einer Flaute auf ein erfolgreiches Franchise zu bauen, schließlich war das etwas was Sly (mit Rocky und Rambo) und auch Arnie (Terminator) immer wieder erfolgreich unter Beweis stellten. Hier sollte das ganze leider nicht aufgehen.

Der Film ist selbst für Actionfilme recht kurz. Wenn man mal den Schnickschnack wie Abspann und Intro wegrechnet dann kommt man auf knapp 80 min, für einen relativ hoch budgetierten Film ist das extrem kurz. Es wirkt hier und da als ob der Film mehrfach umgeschnitten wurde. Vieles wirkt wie einzelne unabhängige Episoden und weniger als ein richtiger Film.

 

Regisseur Mic Rogers, wurde als Stunt Coordinator bei Filmen wie Lethal Weapon oder als 2nd Unit Director bei Braveheart bekannt. Man merkt hier an den Actionsequenzen das er diese beherrscht, als Regisseur ist er aber ansonsten dramatisch überfordert. Später wandte er sich wieder den Stunts zu z.B. bei Captain America und der Winter Soldier.

 

Nicht nur bei der Regie gab es Probleme, auch das Skript ist einfach nicht gut. Die Dialoge sind mehr als flach und die Charaktere, naja sagen wir mal unterentwickelt. Der Teil versucht zwar ne Brücke zum ersten Teil zu schlagen, aber die wirkt recht einfallslos. Die Story hat mehr Lücken und Unsinnigkeit zu bieten als alle anderen Teile zusammen, aber das macht ihn irgendwie liebenswert.

Luc hat kaum was mit der Figur des ersten Teils zu tun. Er ist jetzt Familienvater, total normal und trainiert die Unisols. Nach den Erfahrungen des ersten Teils wundert es einen doch extrem das er da mitmacht. Er wirkt wie eine x-beliebige Rolle von Van Damme.

Da Ally Walker ihre Rolle aus dem ersten Teil nicht aufnehmen konnte, ist sie hier einfach die tote Mutter und ihre Rolle wird von Heidi Schanz als neue Reporterin eingenommen. Wirklich extrem einfallslos, man nutzt die gleiche Rolle einfach erneut. Auch das anbandeln der beiden ist flacher als ne Briefmarke da kommt immer mal das Fremdschämen auf, wie bei dem Computernerd. So hat man sich die 99 wohl vorgestellt, so überzeichnet das man das nicht mehr ernst nehmen kann.

 

Daniel von Bargen spielt den planlosen General und der immer solide Xander Berkely den Wissenschaftler der aber nach ein paar Minuten weg ist. Hier und da gibt es ein bekanntes und interessantes Gesicht zu sehen.

Interessante Rollen sind ausschließlich Michael Jai White als Supercomputer Seth und Bill Goldberg als Unisol Romeo. Michael Jai White macht das super und bringt eine extreme körperliche Präsenz mit. Der Kampf zwischen ihm und Van Damme ist das Highlight des Films und kann sich sehen lassen. Natürlich sind seine Ansprachen total Banane, aber der Quatscht macht Spaß.

 

Goldberg auf der anderen Seite dient als Bad Guy und als Comic Relief, ne schräge Combo. Er wird meistens von Van Dammi überlistet und stellt sich selten dämlich an, dafür hat er auch wirklich dumme Sprüche auf den Lippen und schauspielerisch ist das auch hart am Limit was der Mann abliefert. Er darf im Krankenhaus auch paar seiner Wrestlingmoves auspacken, selten schräge Szene (einer seiner Gegner ist der spätere Wrestler Sylvester Terkey).

Der Fight gegen Jai White, das Intro und einige Explosionen machen Laune. Wenn man bedenkt was man so heute in Actionfilmen (außerhalb der großen Blockbuster) zu sehen bekommt, dann sind die handgemachten Explosionen eine Wonne. Auch der Bar Fight ist unfassbar unterhaltsam, zwar auch trashig aber spaßig wie Sau.

 

Noch eine nette Anekdote und gleichzeitig verpasste Chance. Bei einer WCW Monday Nitro Sendung im Januar 1999 hatte Goldberg einen Kampf gegen Scott Norton von der NWO. Nachdem er diesen und ein paar andere NWO Jungs: Brian Adams (former Crush), Stevie Ray (Harlem Heat) und Horace Hogan (den Neffen von Hulk) verprügelt hatte kamen ein Football Spieler, ein Eishockey Spieler, Chuck Norris! und Van Damme!! in den Ring um mit Goldberg zu feiern. 
https://www.wwe.com/videos/chuck-norris-jean-claude-van-damme-brett-hull-herschel-walker-celebrate-with-gol

Verpasst Chane ist das ganze weil hey man hätte  Van Damme und Norris wenigstens ein paar Kicks verteilen lassen können, da wären die Fans sicherlich mega steil gegangen. So ist das eher eine Kuriosität, vor allem weil der Film irgendwie auch nie genannt wurde. 1999 WCW, wilde Zeiten.

 

Universal Soldier The Return war schlussendlich ein Flop und das auch verdientermaßen, trotzdem kann ich dem Film bei allen seinen Schwächen eine ordentliche Portion Spaß abgewinnen, das macht einfach mal richtig Laune mit seiner ganzen Naivität. Die Karriere von Van Damme ging mit Filmen wie Inferno weiter in die falsche Richtung und sollte den Tiefpunkt mit Derailed erreichen. Unisol the Return war aber tatsächlich bis zu Expendables 2. der letzte Film mit Van Damme der einen breiten Kinorelease erfuhr. 13 Jahre lange hieß es für ihn zu warten.

 

Fun Fact:
Es gibt noch eine interessante Verbindung zum ersten Teil. Michael Jai White hat da einen kurzen Auftritt als Soldat in Vietnam. Man könnte also argumentieren das der Körper von Seth auch im ersten Teil aufgetaucht sein könnte.

 

Fazit: Universal Soldier The Return ist kein wirklich guter Film, er hat tatsächlich einige Probleme und ist das ungeliebte Stiefkind der Reihe. Irgendwie macht er mir aber Spaß und es knallt ordentlich und ist extrem kurzweilig.

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