Ordentliches Sequel, wichtig für die weitere Reihe!
Rocky II (8/10)
Story:
Rocky Balboa (Sylvester Stallone) ist zurückgekehrt. Zwar hat der farbige Champion Apollo Creed (Carl Weathers) im letzten Kampf nach Punkten gewonnen, doch der wahre Sieger heißt Rocky. Er ist vom krassen Außenseiter zum Star avanciert. Aber das schnell verdiente Geld ist schnell wieder ausgegeben. Schon bald steht Rocky vor dem Nichts. Ihm bleibt keine Wahl - er nimmt die erneute Herausforderung von Apollo an. Ein zweites Mal tritt er gegen den Weltmeister an - nur diesmal geht es nicht mehr nur um den Titel, es geht um die Existenz.
Rocky I ist einer der besten Filme aller Zeiten und hat seinen Platz in der Filmgeschichte sicher. Wenn man Menschen nach ihren
Lieblingsfilmen der Rocky Reihe fragt dann werden regelmäßig Teil 1, 3 oder 4 genannt aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Der zweite Teil wird selten genannt, was ich durchaus nachvollziehen kann, für die Reihe und für die Karriere von Sly war er jedoch unheimlich wichtig und auch wegweisend.
Man muss nur mal zurückdenken in welcher Situation sich Sly und seine Karrie zu diesem Zeitpunkt befanden. Rocky war ein Meilenstein, seine Rakete zum Superstarstatus. Was kam danach? FIST, ein
durchaus guter Film, der aber hinter den Erwartungen zurückblick. Danach führte er zum ersten mal Regie bei Paradise Alley
(Vorhof zur Hölle) übernahm dabei aber auch eine Rolle sowie das Drehbuch. Auch der blieb leider deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Er konnte also bis zu diesem Zeitpunkt ganz deutlich den Erfolg nicht bestätigen und ein Hit musste her. Was lag da näher als eine Fortsetzung zu Rocky? Sly übernahm wieder das Drehbuch, führte
jedoch auch Regie weil Avildsen, der Regisseur des ersten Teils nicht zur Verfügung stand und Sly seine Verhandlungspower hier sicher in die Waagschale schmieß.
Dabei war das ganze Unterfangen natürlich auch ein Risiko. Wenn das schief geht dann ist er so ziemlich weg von Fenster, ne weitere Fortsetzung hätte es dann wohl auch nicht gegeben. Hier zeigte sich aber schon was die weitere Karriere von Stallone auszeichnen sollte, ein richtig gutes Gespür für das was die Fans und Zuseher sehen wollen.
Man kann es ja einfach zusammenfassen, Rocky II erreicht nicht die Klasse des ersten. Er bietet aber tollen Fanservice. Machen wir
uns doch nix vor, natürlich ist das Ende beim ersten Rocky perfekt, er muss nicht gewinnen um ein Sieger zu sein und so ist der erste auch realistischer. Eigentlich wollten wir aber alle doch
ehrlicherweise Rocky siegen sehen und das bekommen wir in Rocky II.
Ohne Rocky II keine weiteren Teile, keien Creed Spinoffs, so einfach ist das. Der Film nutzt einige Elemente des ersten Teils, aber Sly wusste ganz genau an welcher Stellen er das ganze bissl
aufpeppte. Der Endkampf wird natürlich deutlich länger zelebriert (vor allem setzt Sly auf Zeitlupenaufnahmen, die es im ersten gar nicht gibt, aber die zu einem Markenzeichen der Serie werden
sollten), auch die Trainingssequenz ist ausgedehnter und epischer (Obwohl der Lauf mit den Kindern wirkt schon sehr aufgesetzt).
Dem Film geht etwas der dreckige Realismus des ersten Teils ab, alles wirkt etwas aufpolierter. Das rohe ist zwar immer noch da, aber etwas reduzierter. Zwar tauchen Figuren wie Gazzo (Joe
Spinell) auf, aber sie dienen eher als Verbindungsstück zum ersten Teil, weniger um die Geschichte voranzutreiben.
Der ganze Subplot von Rocky, der nicht zu einem zweiten Kampf antreten möchte und schlussendlich aufgrund von fianziellen Nöten im Schlachthaus arbeitet (auch weil er Schwierigkeiten hat zu lesen und bei Werbedrehs versagt, *hust man denke jetzt kurz an Rocky III), das wirkt alles etwas gezwungen und zieht sich.
Der Film lebt natürlich weiterhin von seinen liebgewonnenen Charakteren.Rocky ist Sly und Sly ist Roky und er zeigt hier wieder eine gute Leistung, wenn auch nicht so facettenreich wie im ersten Teil für mich. Talia Shire ist wieder das Herzstück und macht das gut, die Verbindung zwischen ihr und Sly funktioniert einfach.
Mickey hat weiterhin seine schroffe Art und Weise und ist immer noch ein Schleifer, aber er wirkt deutlich zahmer und herzlicher als im vorherigen Teil. Man liebt Mickey trotzdem. Burt Young kann auch nicht mehr so brillieren wie im ersten Teil, immerhin verkommt er nicht mehr nur zum Comedy Sidekick wie in späteren Teilen.
Carl Weathers zeigt hier die imo für mich die beste Leistung bei seinen 4 Auftritten. Er wirkt extrem fokussiert und bringt eine schöne Intensität in seine Rolle, sein Charakter bekommt deutlich mehr Facetten. Dadurch bekommt der Film bzw. der Kampf dann doch eine leicht andere Note.
Schlussendlich zieht sich der Film ein wenig bis zum Endkampf, der entschädigt natürlich aber sowas von. Der macht immer noch extrem Spaß und die Dramatik und Spannung die Sly erzeugen kann sucht
weiterhin ihres gleichen. Man geht mit, auch beim 50zigsten mal, auch wenn man weiß das Rocky am Ende den Titel gewinnt, es ist immer wieder ein Gänsehautmoment.
Ohne diesen Sieg kein Rocky III und deswegen verzeiht man diesem Teil auch jede kleinere oder größere Schwäche.
Fun Fact:
Auch hier kommt ein Teil der Stallone Familie zum Zug bzw. durfte unbewusst mitspielen. Das Baby Rocky Jr. wird vom Sly Sohn Seargeoh Stallone gespielt.
Fazit: Rocky II ist nicht so gut wie der erste und ist auch nicht so kompromisslos wie der III und vor allem der IV, aber der Film ist unheimlich wichtig für die Reihe und die weitere Karriere von Sly. Yo Adrian, i did it!
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