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#585 Nemesis

©VZ-Handelsgesellschaft mbH
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Pyuns bestes Werk!

 

Nemesis (7.5/10)

 

Story:

Los Angeles im Jahr 2027: Die Wissenschaft hat ihre Kenntnisse der Cybergenetik perfektioniert. Statt Organtransplantationen werden Teile der menschlichen Anatomie durch elektronisch optimierte er setzt. Nach dem nuklearen Holocaust bricht eine neue Ära an, in der Cyborg Terroristen das System bedrohen. Der Undercover-Agent Alex Rain (Oliver Gruner), selbst kaum noch aus Fleisch und Blut bestehend soll die Verbrecher stoppen. Eine implantierte Bombe macht den Auftrag zu einem Rennen gegen die Zeit, denn nach drei Tagen soll der Sprengsatz explodieren...

 

Nemesis aus dem Jahre 1992 ist aus der Sicht vieler Menschen der wohl beste Film von Albert Pyun. Der Cyber Punk Film ist auch jetzt immer noch sehr sehenswert.


Pyuns Filme waren schon immer sehr eigen. Die sind fantasievoll, machen viel aus sehr wenig, machen aber nicht immer Sinn im klassischen Sinn. Der Mann sprudelte vor Ideen und Einfallsreichtum, nicht immer zum Wohle der Filme. Manchmal ist weniger halt mehr, aber wegen diesem Chaos liebt man die Filme von ihm halt wieder.


Wie immer ist bei Pyun der Plot nicht immer mega einfach zu folgen, vieles wirkt wie Stückwerk, aber das ist hier bei weitem nicht so wild wie bei anderen Filmen und außerdem passt das irgendwie zum Ton des Films.


Natürlich hat der Film mehr als nur eine Anleihe bei Terminator, aber das ist ja an sich alleine gesehen nix schlimmes. Der Film variiert das geschickt so das das nicht wie ein billiger Abklatsch wirkt.


Für einen B Actioner lässt sich die Action sowie auch die Effekte durchaus sehen lassen. Bei der Action ist die Schießerei zu Beginn und die Ballerei in diesem Hotel mehr als sehenswert und die Cyborgeffekte sind beachtlich. Das macht echt Spaß und ist für einen Low Budget Film echt gekonnt was man da geboten bekommt.


Die Settings sind jetzt nicht so futuristisch wie man das eventuell erwarten könnte, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Ganz in Gegenteil das gibt dem Film eine interessante Note. Zusätzlich macht das Pyun geschickt, wechselt von staubiger Wüstenstadt ins tropische Paradies. Man bekommt Abwechslung geboten. Paar Brüste dürfen natürlich auch nicht fehlen.


Nemesis ist wahrscheinlich auch der beste Film und der größte Erfolg von B-Action Star Oliver Gruner (mein Interview mit ihm hier). Er macht in diesem Fall eine sehr sehr ordentliche Figur und bekommt von Albert Pyun einen interessanten und spannenden Charakter auf den Leib geschrieben.


Auf der Seite der Bösewichte gibt es mit Tim Thomerson und Brion James ein paar ordentliche B Visagen zu sehen die den Film aufwerten. Auch Cary Tagawa ist wie immer eine Sichtung wert. Schauspielerisch ist der Film überraschend stark besetzt.

 

Auch in den Nebenrollen oder in kleinsten Auftritten ist der Film gespickt mit (inzwischen) bekannten Namen oder häufigen Mitstreitern von Pyun: Vincent Klyn (der grandiose Bad Guy in Cyborg), Nicholas Guest (z.B. auch Kickboxer 4), Tom Matthews (z.B. Mean Guns), aber auch Jackie Earle Haley oder Arnolds Buddy, Sven-Ole Thorsen gibt es in kleinen Rollen zu sehen, auf jeden Fall die Augen immer offen halten. 


Den Vogel schießt hier der junge Thomas Jane ab. Der spätere Punisher darf zwar nur bedingt was zeigen, steht er doch meistens mit nacktem Arsch rauchend rum, aber hej jeder Start ist schwer.


Cyborg ist immer noch mit großem Abstand mein liebster Pyun, weil ich ihn als Kind schon geliebt habe und weil ich die Kombo von Van Damme und den grunzenden Klyn einfach grandios finde. Dennoch muss man wohl sagen das Nemesis einfach runder und auch gekonnter ist.

 

Fazit: Nemesis ist Pyuns obejektiv bestes und stimmigstes Werk  (ich liebe Cyborg trotzdem mehr). Der Cyber Punk Streifen ist auch jetzt noch sehenswert und das alles mit dem typischen Pyun Wahnsinn gewürzt. Sehenswert.

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