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#572 Das Relikt

©Concorde
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Ein unterschätzter, atmosphärischer Film!

 

Das Relikt (7/10)

 

Story:

Ein grauenvoller Mord überschattet die Vorbereitungen für eine Ausstellung über Aberglaube im Museum für Naturgeschichte in Chicago. Ein schlechter Zeitpunkt für eine Eröffnungsparty, denn der Killer treibt noch sein Unwesen. Zusammen mit der Evolutionsbiologin Dr. Margo Green (Penelope Ann Miller) versucht der hartgesottene Lieutenant Vincent D'Agosta (Tom Sizemore) den grausamen Mord aufzuklären. Schon bald wird es zur tödlichen Gewißheit: Kothoga wurde zum Leben erweckt und bald wird die ehrwürdige Stille des Museums durchbrochen von den Schreien seiner Opfer...

 

Das Relikt ist kein Klassiker im eigentlichen Sinne. Sicherlich kein Film der die Filmgeschichte verändert hat. Für mich ist das ein Klassiker weil ich mich noch ganz genau daran erinnere wie ich ihn damals zum ersten mal gesehen habe und eine richtig schöne Zeit damit verbinde. Der Film hat einen Platz in meinem Herzen.

 

1997 war ich 12 Jahre alt und war ständig im Kino. Vor allem mit meinen Kumpels aus der Realschule Florian und Tobias. Mit Tobias hat es sich leider verflüchtigt, bei Florian SchaEfer aus der Langestraße überm Dieselshop, hat sich nix verändert, er ist immer noch ein extrem wichtiger Teil meines Lebens.

Damals waren wir noch jung, hatten kaum Sorgen und das Kino war unser Platz für das Eintauchen in die fremde und große Welt. Das Relikt bleibt mir immer im Kopf. Zum einen weil wir damals ohne etwas zu Wissen in den Film geraten sind, wir hatten keine Erwartung und keine Ahnung was uns da erwartet.

Zum anderen weil wir durch das Kino geklettert sind, von ganz hinten nach vorne und wieder zurück. Ab und zu kam jemand rein und wir saßen auf unseren Plätzen und dann ging es wieder los. Verdammt vermisse ich das Kinoerlebnis und die damalige Zeit.

 

Peter Hyams, der Regisseur von unter anderem Outland, Narrow Margin und Presidio hat nach seinen Filmen und Erfolgen mit Van Damme: Timecop und Sudden Death sich einen solchen Status Mitter der 90er aufgebaut das er einen Film mit Budget aber ohne große Namen abliefern konnte.

Das Relikt lebt von seiner herrlichen Atmosphäre und seinem tollen Setting im Museum, aber machen wir uns nix vor, da steckt kein großer Star drin. Tom Sizemore war oder ist durch seine Rollen in Heat, Black Hawk Down oder Soldat James Ryan, ein bekannter Name, aber nie der Go to Guy. Inzwischen ist er leider nach dem zigsten Entzug und Drogenrückfall nur noch ein ziemlicher Schatten seiner selbst.

 

Die bezaubernde Penelope Ann Miller hatte zwar bereits Rollen in Filmen wie Kindergarten Cop, Carlitos Way oder Shadow und der Fluch des Khan, aber sie war kein Megastar. Linda Hunt ist eine bekannte Nebendarstellerin und eine Person die man sofort erkannt, aber auch hier wenig Star Appeal.

Das tut dem ganzen Film aber überhaupt keinen Abbruch. Der Film lebt von seiner Atmosphäre und die Darsteller nehmen sich da angenehm zurück und wirken eher im Hintergrund. Sie schaffen den Hintergrund für ein feines Gruselfilmschen mit guten Creature Feature Effekten. Die können sich wirklich sehen lassen und sind Zeuge der großen Kunst des legendären Stan Winston, nur ganz am Schluss, wenn das Monster brennt dann nagt an den Effekten so ziemlich der Zahn der Zeit. Damals war CGI noch nicht so realitätsnah.

Der Film ist ein tolles Beispiel das ein Film ohne großes Zugpferd, aber mit einer sympathischen Besetzung, einer tollen Atmosphäre und ordentlichem Handwerk erfolgreich sein kann. Der Film war 1997 ein ziemlicher Überraschungserfolg und das vollkommen zurecht.

Was kann man noch zu dem Film sagen? Als 12 jähriger war ich sicherlich kein großer Fan von Museen, aber der Film hat damals mein Interesse an einem Musuem wieder geweckt. Quasi also auch einen Bildungsauftrag erfüllt ;)


Fazit: Kein weltbewegender Film, aber ein feines Gruselfilmchen der es schafft durch seine Charaktere und vor allem durch das Setting im Museum eine wohlige Atmosphäre zu erzeugen. Einfach ein schöner Film, den man sich immer wieder anschauen kann.

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