Ein unfassbar geiler Genre Mashup!
Ninja III The Domination (10/10 auf der Unterhaltungsskala)
Story:
Die attraktive Aerobic Trainerin Christie (Lucinda Dickey) ist von dem Geist eines Ninjas besessen, nachdem sie mit ansehen musste, wie dieser von Polizeibeamten erschossen wurde. Nun will er sich an seinen Mördern rächen und nutzt den Körper der Frau zur Erfüllung seiner Mission. Vergeblich versucht sie, sich dagegen zu wehren - denn in der Nacht wird sie zu einer seelenlosen Killermaschine. Ihr Freund ahnt allerdings, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Die einzige Möglichkeit, ihren Körper von dem bösen Geist zu befreien, ist die Hilfe eines anderen Ninja (Sho Kosugi)... Denn nur ein Ninja kann einen Ninja besiegen!
Nach dem grandiosen Revenge of the Ninja (der auch finanziell ein Erfolg war) war es klar das es einen dritten Ninja Film geben würde und auch das Sam Firstenberg erneut den Regisseur geben würde.
Nur was dann von Cannon daraus gemacht wurde, damit konnte wohl keiner rechnen, ein unfassbarer Genre Mashup aus der Hölle. Golan hat hier als Produzent wirklich alles reingeschmissen was ihm gefällt: Ninjas, Aerobic und Horror. Nicht umsonst wird der Film häufig als eine Mischung aus Ninja, der Exorzist und Flashdance bezeichnet.
Also an Cannon mochte ich immer ihren Wagemut, einfach Dinge ohne lange darüber nachzudenken einfach durchzuziehen. Egal wieviele Kritiker es gab, Menahem machte was er will. Aus seiner Sicht gab es nur eine Möglichkeit die anderen Ninja Filme zu toppen, mit einem weiblichen Ninja!
Sho Kosugi war natürlich alles andere begeistert. Im vorherigen Teil noch der Held, jetzt zu einem Nebendarsteller degradiert. Für die Heldin wurde Lucinda Dickey engagiert. Dickey hat mit Ninja 3 und den Breakin Filmen mit die wichtigsten Filme im Cannon Kanon geschaffen.
Nach den releases zu urteilen war sie der Star von Breakin, aber tatsächlich wurde Ninja 3 als erstes gedreht, Breakin erst danach. Lustig auch das Sam Firstenberg Lucinda in einem Ninja sowie einem Film über Breakdance anleiten durfte (Breakin 2, Electric Boogaloo).
Lucinda uns Sho wurden nicht gerade die besten Freunde am Set. Da war sicherlich Eifersucht im Spiel, aber natürlich auch oder vor allem seine Wut darüber wie die Ninja Kultur hier dargestellt wurde.
Alleine der Start des Films zeigt wo die Reise hingeht. War das im Vorgänger noch dramatisch, mit der Ermordung der Familie, ist das hier einfach nur noch extrem over the top. Man wird Zeuge eines Anschlags auf einem Golfplatz, inklusive Jagd eines ganzen Rudels Polizisten auf einen Ninja.
Dem Ninja ist die Tarnung wohl nicht so wichtig, aber den Cops ist es auch nicht so wichtig zu überleben. Das ist wirklich unfassbar und es bleibt kein Auge trocken wie hier gemeuchelt wird. Da wird sogar ein Helikopter in Mitleidenschaft gezogen. Der Böse Ninja wird auch (gefühlt) tausend Mal angeschossen, aber will einfach nicht sterben. Man muss es wirklich sehen um es zu glauben. Grandioser Shit! Die Macher haben einfach nur versucht immer wieder einen draufzusetzen ohne Logik oder Verstand. Wie gesagt, grandios und das über ganze 15 Minuten.
Danach wird es aber nicht ruhiger, der Film schießt einfach aus allen Rohren. Den der sterbende Ninja verflucht die bösen Cops und nimmt Besitz von Lucinda Dickey an. Die übrigens am Abend als Aerobic Trainerin arbeitet und am Tag als Telefontechnikerin die da an den Masten rumklettert. Warum? Warum nicht denkt sich der Film.
Anschließend wird sie in der Nacht immer wieder vom bösen Ninja besessen der sie dazu zwingt die Cops (die wenigen die noch überlebt haben) die an seinem Tod verantwortlich waren umzubringen. Die Bessenheitsszenen machen Laune. Da wird ein Arcade Automat eigenständig, ein Schwert fliegt mit Geisterhand durch die Gegend oder Rauch zieht von überall her. Auch ihre Augen werden enger geschminkt so das sie einen asiatischeren Look erhält. Der Film zieht da alle Register.
Lucinda Dickey wirkt echt süß in dem Film. Im der Szene wo sie den Cop und seine Nutten im Whirlpool dahinmeuchelt, da wirkt sie sogar als Femme Fatale überzeugend.
Wenn man aber hier meint das der Film sich nicht noch toppen könnte, ganz falsch geraten. Lucinda bekommt natürlich einen Love Interest. Natürlich einen Cop, der auch beim Anschlag dabei war und außerdem gerne mit Unterhemd rumspaziert obwohl er extrem behaart ist. Da Lucinda nicht bereit war eine Nacktszene zu drehen, kam die berühmte Tomatensaftszene in den Film. Nicht nur das als er sie davor bei der Arbeit im Aerobic Studio besucht, greift er natürlich nicht ein als sie sich mit 4 muskelbepackten Idioten prügelt, ein echter Gentleman halt.
Da der Cop merkt das was faul ist, aber er sie liebt macht er natürlich das einzig richtige und logische: er bringt sie zu einem japanischen Exorzisten (James Hong). Da wird dann ordentlich beim ikonischen Original: Der Exorzist geklaut. Der Exorzismus ist natürlich nicht von Erfolg gekrönt.
Es folgt aber Hilfe in Form von Sho Kosugi (diesmal mit Augenklappe) der eine Vorgeschichte mit dem bösen Ninja hat und Lucinda gleichzeitig helfen möchte. Wie wir schon aus den Vorgängen kennen, kann nur ein Ninja einen anderen Ninja besiegen.
Jetzt wird es etwas wirr aber Sho schafft es irgendwie den bösen Ninja in seinen alten Körper wiederzubeleben und anschließend in einem schönen Endkampf zu töten. Dazwischen muss er übrigens aber noch gegen besessene Mönche kämpfen.
Wow einfach nur wow. So einen Film konnte es nur von Cannon und auch nur in den 80ern (Musik, Outfits usw.) geben. Hier ist nichts heilig und nichts kann nicht ineinander verwurstet werden. Das tolle, es funktioniert sogar. Der Film ist so bescheuert, das er wieder in sich stimmig ist und verdammt viel Spass macht.
Eigentlich extrem schade das es keinen weiteren Teil dieser Reihe gab, aber zum einen hatte Kosgi keine Lust mehr und zum anderen, wo hätten sie noch mit der Reihe hin sollen. Schlussendlich muss man aber auch gar nicht zu traurig sein, schließlich gab es dafür die American Fighter/Ninja Reihe und hey mindestens die ersten beiden Teile sind grandios.
Was zurückbleibt ist ein unfassbareres Stück Genre Kino was Cannon auf seine wunderbar einzigartige Art und Weise widerspiegelt und einfach extrem viel Spaß macht. Muss man gesehen haben um es zu glauben.
Fazit: Eine Mischung aus Ninja und Exorzist kann es nur bei Cannon geben! Wahnwitziger Genre Mashup der unfassbar kaputt ist, aber so unglaublich gute Laune fabriziert. Ein Klassiker auf seine ganz eigene Art und Weise! I love it!
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