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#566 Revenge of the Ninja

Der Ninja Klassiker!

 

Revenge of the Ninja (8,5/10)

 

Story:

Nachdem seine Familie in Japan von Ninjas getötet wurde, kommen Cho (Sho Kosugi) und sein Sohn Kane (Kane Kosugi) nach Amerika, um ein neues Leben zu beginnen. Er öffnet ein Puppenladen, aber unbewusst importiert Heroin in die Puppen. Als er herausfindet, dass sein Freund ihn verraten hat, muss sich Cho auf die ultimative Schlacht vorbereiten, mit der er jemals beschäftigt war.

 

Der Ninja Boom in den 80ern wurde schon maßgeblich von Cannon beeinflusst. Ninja die Killermaschine von 81 war ein rießiger Erfolg und bei Cannon war man immer darum bemüht bei einem Erfolg einen Nachfolger nachzuliefern.

 

So wundert es kaum das die Produktion von Revenge of the Ninja zügig in Angriff genommen. Eigentlich wollte Menahem Golan erneut die Regie übernehmen nur war er durch andere Projekte gebunden und gab sie schlussendlich an Sam Firstenberg ab (mein Interview mit ihm hier).

 

Sam sollte in den folgenden Jahren zum Ninja Regieexperten werden (Ninja 3 und auch American Ninja/Fighter 1 und 2) und Revenge stellt vielleicht immer noch seinen besten Beitrag dar.

 

Tatsächlich war er als Regisseur eine Entscheidung die nicht ganz ohne Risiko behaftet war. Es war sein erster "großer" Film bei dem er die Regie übernahm. Er war zwar Cannon als langjähriger Mitstreiter in verschiedenen Rollen (vom Produktios- bis zum Regieassistenten hatte er viele Rollen inne) bestens bekannt, aber war das wie gesagt seine erste Regie für Cannon + sah er sich ja selbst nicht wirklich als Action Regisseur.

 

Wer mehr vom Werdegang von Sam und seiner Verbindung mit Cannon lernen möchte + wer mehr über die Dreharbeiten und die Macher hinter Revenge of the Ninja verstehen will, dem sei wärmstens das tolle Buch: Stories from the Trenches von Marco Siedelmann empfohlen. Es begleitet die komplette Karriere von Sam und er hat dort sehr viel mitgearbeitet. Ein tolles Buch, meine Kritik hier.

 

Revenge of the Ninja hat inhaltlich überhaupt keine Verbindung zum ersten Teil der Reihe. Die einzigen Verbindungen sind Ninjas und Sho Kosugi.

 

War Sho Kosugi noch im ersten Teil als Bösewicht und Berater an Bord so wird er hier zum Lead und zum Helden. Man kann von Golan und Globus ja halten was man möchte, aber diese Entscheidung war extrem mutig und zur damaligen Zeit unerhört. Auch wenn Kosugi und Cannon nach dem dritten Teil doch eher wütend auseinandergingen so verdankt er ihnen doch die große Karriere und seinen ikonischen Status. 

 

In den Actionszenen ist er in seinem Element, hier merkt man auch wie wichtig ihm die Darstellung der Kultur und Kampfkunst war. In anderen Szenen merkt man das er noch recht hüftsteif und in den Schauspielszenen unbequem war. Das wurde in späteren Filmen besser.

 

Sho ist aber nicht der einzige Kosugi in diesem Film auch sein Sohn Kane (der später auch Karriere in Filmen wie Ninja 2 mit Adkins machte) ist mehr als prominent eingesetzt und darf als kleiner Mann Kicks verteilen. Sind das genug Kosugis? Nein auch sein anderer Sohn Shane ist in diesem Film zu sehen, aber auch nur kurz wird er doch überraschend hart gemeuchelt. 

 

Die ganze Eröffnungssequenz ist schon überraschend hart. Da wird eine ganze Familie, jung oder alt, Frau oder Mann, ohne Rücksicht auf Verluste ermordet. Der Junge mit dem Ninjastern im Schädel ist für die damalige Zeit schon echt hart. Da weiß man gleich wo die Reise hingeht.

 

Auch der Rest des Films spart nicht an Blut oder Bodycount. Der Film hat eine tolle Härte und bissl Brüste gibt es auch zu sehen. Was will der bescheidene Mann den mehr?

 

Wie bei vielen Filmen von Cannon wurde die berühmte Menahem Formel angewendet und das auf jeden Fall zum Vorteil des Films. Der Film geht 90 min, hat eine große Actionsequenz zu Beginn (das Massaker an der family + ein paar Kills von Sho) eine größere Sequenz im Mittelteil (die Verfolgungsjagd zu Fuss und auf dem Auto) und den Showdown am Ende.

 

Der sich auch immer noch definitiv sehen lassen kann. Der nimmt einen großen Teil des Ende eins. Es wird sich durch das Hochhaus gekämpft (übrigens alles in der schönen Kulisse von Salt Lake City. Schönes Panorama mit den Bergen im Hintergrund) und am Ende gibt es einen ausgiebigen Endkampf, den nur ein Ninja kann einen Ninja töten. Dieser Endkampf schlägt übrigens locker den aus dem ersten Teil, da spektakulärer und ausgiebiger inszeniert. 

 

Cannon wäre aber nicht Cannon wenn es nicht auch einige Skurrile Dinge geben würde. Die blonde Tussi die angeblich Karate kann, das ist schon sehr unglaubwürdig. Arthur Roberts kann sicherlich auch alles glaubwürdig darstellen, nur halt keinen Ninja. Auch diese Silbermaske (damit sich ein Stuntman dahinter verstecken kann) wirkt etwas komisch.

 

Highlight ist aber die Schlägerei mit den Village People im Park. Wie diese Typen aussehen, hammerhart. Buddy von Kosugi ist übrigens Keith Vitali (unter anderem No Retreat No Surrender 3). Der hat nicht die schauspielerische Bandbreite von Roberts, aber er hat die Moves drauf. Kein Wunder schließlich hat er einen schwarzen Gurt und war Weltmeister im Karate.

 

Die Story ist hier und da etwas unnötig aufgebläht, ich verstehe den Sinn des Auftritts von Toru Tanaka zum Beispiel nicht. Wenn ich einen solchen Darsteller habe, dann muss ich ihn doch für einen Fight einsetzen. Auch ist die ganze Mafia, Drogen und Vermittler Geschichte etwas Banane. 

 

Die ganze Prämisse ist bissl Panne, hat die Roberts Figur die Familie von Kosugi umgebracht, damit er auswandert, nur um dann Drogen schmuggeln zu können? Really?

Immerhin ist der Bösewicht, richtig böse. Tötet die Family in Japan, die Mutter in den USA, entführt den Sohn, tötet den besten Freund usw. Mehr Motivation geht ja wohl kaum.  

 

Kann man über diese Unzulänglichkeiten hinwegsehen bzw. über diese mitlachen, dann wird man extrem viel Spass mit diesem Film haben. Die Action kann sich nach knapp 40 Jahren immer noch sehen lassen, das Tempo ist hoch und Kosugi rockt den Film.

 

Fazit: Der Ninja Überklassiker schlechthin! Sho Kosugi (+ Sohn) legt eine richtige Show hin, die überaus hart und blutig daherkommt. Objektiv wahrscheinlich Firstenbergs bester Ninja Beitrag und ein Cannon Klassiker der dem Hause ordentlich Geld eingebracht hat.

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