Großartige Fortsetzung!
Stirb Langsam (9/10)
Story:
Washington, wieder kurz vor Weihnachten: Der Cop John McClane (Bruce Willis) will eigentlich nur seine Frau Holly (Bonnie Bedelia) vom Flughafen abholen. Doch auch diesmal klappt das nicht so ganz: Eine Gruppe abtrünniger Elitesoldaten ist angetreten, um die Auslieferung eines mittelamerikanischen Diktators zu verhindern. Mitten im Weihnachtsflugverkehr legen sie die Flugleitung des großen Airports lahm - die Mannschaft des Towers muss machtlos zusehen, sie die Terroristen ihr Vorhaben wahr machen. Als die Flughafenpolizei eingreift, beweisen sie ihre Macht: Kaltblütig schicken sie die 200 Passagiere einer Anfliegenden Maschine in den Tod. Sie sind auf alles vorbereitet, nur nicht auf John McClane.
Stirb Langsam 2 ist die vielleicht beste, frechste und zeitgleich unnötigste Forsetzung aller Zeiten. Den ersten finde ich weiterhin ein Stück besser, aufgrund der Orginalität, des Settings, des Impacts auf die Actionenlandschaft (Änderung des Action Rollentypus), Hans Grubers, aber trotzdem bekommt man hier eine exzellente Fortsetzung spendiert.
Was so frech, aber gleichzeitig so grandios ist wie der Film damit umgeht ein Sequel zu sein. Das ist schon extrem tongue in cheek, wie McClane sich selbst fragt wie praktisch das gleiche, dem gleichen Typ, am gleichen Tag des Jahres erneut passieren kann.
Ach waren das noch Zeiten in denen Bruce Willis motiviert und mit Spielfreude an ein Set kam, wie hier. Was waren das für Zeiten als man wusste wenn Joel Silver der Produzent ist, das es zum
einen ordentlich kracht und knallt, aber das man zum zweiten hochwertige Action, Set Pieces und Darsteller zu sehen bekommt. Was waren das für Zeiten als Renny Harlin noch solche grandiosen Filme
abgeliefert hat (wie auch Cliffhanger! Harlin kann es halt am Besten im Schnee. Tödliche Weihnachten anyone?). Einfach
herrliche Zeiten für Fans des Actionkinos waren das.
Eigentlich sollte John McTiernan wie beim ersten Teil erneut Regie führen. Er war aber bereits an Jagd auf Roter Oktober gebunden und war somit nicht mehr verfügbar.
Dieser Teil bleibt auch sehr der Formel des ersten Teils treu, quasi treu dem Die Hard Original. Im Gegensatz zum dritten Teil zum Beispiel. John McClane muss gegen eine Reihe von Terroristen
(darunter Robert Patrick) antreten beim Versuch seine Frau zu retten und die lokale Polizei steht ihm mehr im Wege. Das alles an einem Ort, hier halt etwas freier gefasst. Selbst Reginald
Veljohnson wurde quasi in den Film reingeprest und bekommt einen kurzen Auftritt spendiert. Im ersten Teil war er ein wenig die gute Seele des Films, hier freut man sich einfach ihn zu
sehen.
Was mir bei späteren Teilen abging, war die Beziehung zwischen John und seiner Holly. Diese Liebe hat die Filme immer angetrieben und im Kern so herzlich gemacht. Auch William Atherton hat man in
den Film reingeschrieben. Man könnte meinen sie meinen es echt etwas gut, aber fuck it. I like it!
Der Film hat eine ordentliche Härte (wie auch Teil 1) und auch die Action Sequenzen machen mehr als Laune und der Bodycount ist mehr als beachtlich, der höchste im Franchise. Das Setting im
Schnee und am Flughafen, was großräumig genutzt wird bietet aber auch genug Möglichkeiten für Abwechslung. Die Sequenz am Flugzeug inklusive Schleudersitz bleibt einem da natürlich in Erinnerung.
Auf der Reihe der Bösewichte fährt man ordentlich auf, kann aber im Schatten von Hans Gruber nur verlieren. Gruber ist der vielleicht (oder für mich ziemlich sicher) beste Bad Guy aller Zeiten,
so ikonisch. Die Bad Guys hier können einem schon beinahe Leid tun.
William Sadler wird nackt! beim Üben von Martial Arts Formen eingeführt. Er ist ein durchtriebener Bad Guy der auch ein ganzes Flugzeug inklusiver Passagiere opfert um seinen Standpunkt zu
verdeutlichen. Franco Nero (den ich verehre) wird ein wenig als dispotischer Abziehbild Bösewicht verschenkt. Was cool ist ist das er der Diktator aus Valverde ist. Das kleine gebeutelte Land das
schon in Phantom Kommando unter einem Diktator litt.
Der Link kommt natürlich nicht ganz von ungefähr. Steven E. de Souza, regelmäßiger Kollaborateur von Silver hat das Drehbuch auch zu Phantom Kommando geschrieben, den auch Silver
produzierte.
Auch ansonsten sind die restlichen Rollen mit John Amos, Dennis Franz und Fred Dalton Thompson einfach gut besetzt (Colm Meaney sieht man kurz als Piloten). Wie gesagt konnte man in einer Silver
Produktion Ende der 80er, Anfang der 90er einfach ein hohes Produktions und auch Darstellerniveau erwarten. Übrigens können sich auch die Miniaturaufnahmen mehr als sehen lassen.
Der erste Teil besticht für mich weiterhin durch seine Originalität und ist deshalb für mich nicht zu überbieten, dennoch setzt hier der zweite in einigen Bereichen einen drauf, wenn es doch
etwas konventioneller wird. Ich glaube aber kaum das man das viel besser machen kann. Bei der Formel des ersten bleiben, die Fans bedienen, beliebte Charaktere wieder auftreten lassen und
gleichzeitig hier und da kleine Veränderungen vornehmen damit der Film trotzdem frisch wirkt.
Fazit: Eine tolle Fortsetzung einer der besten Actionfilme aller Zeiten. Natürlich kann man sich über die ganze Ausgangslage zu viele Gedanken machen oder man kann den Film einfach genießen! Den der Film hat grandiose Sequenzen und macht richtig Spaß!
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