Travolta in Hochform!
Operation Broken Arrow (8.5/10)
Story:
Major Vic Deakins (Travolta) und Captain Riley Hale (Slater) sind Elitepiloten der US-Luftwaffe. Sie erhalten die Order, einen Übungsflug mit dem top-geheimen B3 Stealth-Bomber zu absolvieren. Ihre Ladung: zwei Atombomben. Eigentlich ist dies ein Routineeinsatz - bis zu dem Augenblick, in dem Deakins sein wahres Gesicht zeigt. Er versucht, Hale zu töten und gibt damit den Startschuß für einen teuflischen Coup: Zusammen mit seinen Komplizen bringt er die Atomwaffen in seine Gewalt, um die Regierung der USA zu erpressen. Der Countdown zu einem unvorstellbaren, atomaren Vernichtungsplan läuft. Doch Hale ist ihm gnadenlos auf den Fersen. Ein hochexplosiver Kampf hat begonnen...
John Woo, ein Name wie ein Donnerschlag im Action Segment. Durch seine Filme in Hongkong bereits zur Legende geworden veröffentlichte er 93 mit Jean Claude Van Damme, Harte Ziele. Ich liebe Harte Ziele, aber man hat immer wieder gehört das Harte Ziele nicht die Liebste Erfahrung für Woo darstellte.
1996 wagte er sich an den nächsten Hollywood Actionfilm und das war der hier vorliegende Operation Broken Arrow und obwohl auch hier das Studio hin und wieder eingriff, war die Erfahrung wohl deutlich besser. Vor allem die Zusammenarbeit mit John Travolta scheint hier so viel Spaß gemacht zu haben, das er ein Jahr später sofort bei Im Körper des Feindes mit ihm zusammenarbeitete. Übrigens auch ein paar Jahre später wieder mit Christian Slater, bei Windtalkers.
Travolta war hier auf dem Höhepunkt seiner erneuten Popularität, nach seinem großen Comeback mit Pulp Fiction. Mit dem Film hier, Im Körper des Feindes und Schnappt Shorty hatte er eine starke
Phase bis er sich mit Battlefield Earth wieder selber ins Aus katapultierte. Inzwischen ist es recht tragisch ihn in Filmen wie The Fanatic zu sehen.
Vor allem wenn man das mit diesem vergleicht. Natürlich spielt er over the top, aber das wirkt stimmig, energiegeladen, total narzisstisch, cool und das ist einfach ein wundervoller Bösewicht den
er hier abgibt. Es macht richtig Spaß ihm dabei zuzusehen.
Auf der Seite der Guten steht Christian Slater. Den mag ich übrigens sehr. Trotzdem muss man sagen das das ganz klar der Film von Travolta ist und Slater dagegen etwas abstinkt. Slater erreichte in den 90ern auch nicht mehr die Erofolge der 80er und wirkt auch nicht mehr son energiegeladen (Ich liebe z.B. Kuffs).
Er wirkt hier etwas bieder und wie gesagt das ist ganz klar die Show von Travolta. Für Slater war das einer der letzten großen Erfolge. Er ist halt auch kein Cage, der in: Im Körper des Feindes mit seiner Verrücktheit und seinem Overacting noch einmal ganz anders gegenüber Travolta agiert.
Bei den Nebendarstellern herrscht Licht und Schatten. Samantha Mathis, als Love Interest finde ich langweilig. Bob Gunton (Shawshanks Redemption) nervt etwas. Daniel Van Bargen und Kurtwood Smith spielen so wie häufig die typischen Militär und Geheindienstleute.
Howie Long spielt einen ordentlichen Henchman...der ehemalige Football Star hat ne gute Präsenz. Danach wollte man ihn kurzzeitig als neuen Actionhelden pushen..aber für die erste Reihe hat es nicht gereicht. Nach dem enttäuschenden Firestorm kam nicht mehr viel, hier macht er das aber gut.
Zurück zu Woo: Alleine schon der Eröffnungsshot, von oben über dem Boxring macht mir richtig Laune und ist visuell ein tolles Mittel. Darüber hinaus benutzt Woo schon einige seiner Trademarks, wie z.B. den Mexican Standoff, das rumspringen mit zwei Knarren und und und. Der Mann ist einfach ein Meister beim inszenieren von Action, da macht im kaum etwas vor.
Das Tempo wird hier im übrigen auch so hochgehalten das man gar nicht richtig Zeit hat über Logiklücken oder unrealistische Gegebenheiten nachzudenken, die natürlich vollkommen vorhanden sind. Mich hat das aber nicht gestört. Der Film schafft es mich völlig in diese Welt eintauchen und einfach berieseln zu lassen.
Was hier an Explosionen abgefeuert wird ist schon wirklich krass. Ach ich sehne mich schon sehr nach den 80ern und 90ern zurück wo die Stunts, die Effekte und Explosionen handgemacht waren. Es gibt nichts besseres als das. Selbst die Miniatureffekte sind gut gemacht. Mir ist jetzt keine Action Sequenz, herrausstechend im Kopf geblieben, es ist eher das Gesamtpaket und wie gesagt vor allem die Explosionen.
Die Szenen in der Wüste und mit dem Grand Canyon zusammen sind wunderschön inszeniert und geben dem Film eine gewisse Westernstimmung. Die ganzen Standoffs, die Musik, die Landschaft, das Setting, da kann man nicht von der Hand weißen das hier definitiv der eine oder andere Western als Inspiration genutzt wurden.
Mir war bis zur erneuten Sichtung gar nicht mehr bewusst das der Score aus der Feder von Hans Zimmer stammte. Der ist stark und sehr eíngängig. Er ließ sich wohl von Western und der legendären Musik von Ennio Morricone inspirieren, was passend ist, denn der Film hat einige Westereinflüsse. Vor allem die Erkennungsmelodie von Travolta wird grandios und sehr häufig eingesetzt.
Harte Ziele und Im Körper des Feindes mag ich beide zwar noch ein Stück mehr (beide sind wilder und abgefahrener), aber das ist defintiv Action Unterhaltung auf höchstem Niveau, wo mit Tempo einfach jedes Schlagloch in der Story überflogen wird.
Fazit: Woo liefert einen unterhaltsamen Action Blockbuster, der ein solches Tempo aufwirft das man über Unzulänglichkeiten in der Story, mit Genuss hinwegsieht. Hier knallt und explodiert es an allen Ecken und Enden, dazu ein toller Score von Hans Zimmer und Travolta in Hochform. Mehr als Sehenswert!
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