Zu Unrecht vergessener Gangsterfilm!
Gangland (7,5/10)
Story:
Die beiden Polizisten Divinci (James Belushi) und Rodriguez (Tupac Shakur) nehmen das Gesetz in die eigene Hand und sie verdienen auch noch gut daran: Mit vorgetäuschten Drogendeals locken sie Kriminelle in die Falle, töten sie und erleichtern die Opfer um ihr Geld. Sobald sie selbst auf die Fälle angesetzt werden, legen sie die Sache einfach als "Gang-Kriminalität" zu den Akten. Doch dann geht alles schief. Das zehnte Opfer entpuppt sich als Undercover-Agent der Drogenbehörde. Jetzt muss ein Sündenbock her, und um den zu finden, gehen Divinci und Rodriguez ohne Gnade über Leichen...
Ganglang (der Original Titel "Gang related" ist passender) kam 1997 auf den Markt und ging leider unter. Fans von Gangsterfilmen oder Fans von Tupac kennen ihn vielleicht, aber der großen Masse
ist der Film leider entgangen, dabei hätte er mehr verdient gehabt. Das ist vielleicht auch kein Klassiker aber er hat seine Bestandteile die ihn von der Masse abheben.
Der Film stellte auch den letzten abgeschlossenen Film von Tupac dar, kurz nach dem Ende der Dreharbeiten wurde er ja erschossen. Trotzdem hat der Film (im Gegensatz zum Tode von Heath Ledger)
nicht wirklich, auch wenn sich das jetzt sehr hart anhört, davon profitiert. Tupac hat mich in der Rückschau aber positiv überrascht. Im Gegensatz zu einigen seiner Rapper Kollegen, bei denen es
eher an Stunt Casting erinnert, ist er in der Lage eine Range an Emotionen abzuliefern und er wirkt wie ein richtiger Schauspieler.
Das Duo von James Belushi und Tupac funktioniert besser als es eigentlich dürfte bzw. wie es auf dem Papier sich liest. Die Dialoge und die Interaktionen der beiden machen wirklich Spaß und
wirken natürlich. Tupac gibt hier eher die ernste, melancholische Note, Belushi dagegen war immer etwas over the top und lebt seine Spielfreude hier ordentlich auf. Er gibt dem FIlm eine
seltsame, komische und leichtfüßige Note und genießt es mal gegen den Strich gecastet zu sein. Trotztdem hat er intensive Momente. Seine Figur ist mit Abstand die vielseitigste und er geht
wirklich in ihr auf.
Es ist schwierig das zu erklären, er wirkt cool, hier und da sogar sympathisch obwohl er keinen symapthischen Charakter darstellt. Irgendwie wirkt das stimmig obwohl das gar nicht funktionieren
dürfte, schwer zu erklären muss mal wohl selbst gesehen haben.
Der Film bietet aber auch sonst einen starken Cast, Gary Cole, David Paymer, Lena Rochon und James Earl Jones sind alles super Nebendarsteller die den Film aufwerten.
Bei Dennis Quaid war ich extrem überrascht von seiner Rolle. Er macht das gut keine Frage, aber so richtig warum er sie angenommen hat, verstehe ich nicht. Die Rolle schwimmt so ein wenig mit,
aber schlussendlich dreht sich alles (vor allem) um Belushi und (etwas) um Tupac. Belushi treibt hier die Story und seine Handlungen treiben hier alles voran, bzw. machen alles schlimmer.
Das einzige was mich etwas gestört hat war das Ende, die letzten 10 Minuten sind dann doch etwas abrupt und ist nicht ganz nach meinem Geschmack. Obwohl das Ende schon symbolcharakter besitzt.
Der gute ist an seinem angestammtem Platz, die herzensgute aber verleitete Person kommt mit einem blauen Auge davon und der durchtriebene, naja der endet so wie er es wohl verdient hat.
Hier da wirkt das ein oder andere konstruiert und Realismus wird hier nicht ganz groß geschrieben, aber in seiner eigenen kleinen Welt funktioniert der Film, vor allem aufgrund der
Charaktere.
Der Soundtrack strozt natürlich so vor Hip Hop Titeln und ist natürlich alleine schon für sich gesehen ein Kaufargument. Das mit dem Vibe und dem Look verknüpft und man fühlt sich tatsächlich
wieder tief in die mitte der 90ziger zurückgesetzt. Das Produktionsdesign und die ausgesuchten Locations passen hervorragend zum Film!
Fazit: Ein zu Unrecht vergessener Gangsterfilm mit einem starken Cast und ganz interessantem, besonderen Vibe! James Belushi haut eine erinnergungswürdige Performence raus und auch Tupac überrascht.
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