Gangsterfilm Klassiker!
The Untouchables (10/10)
Story:
Chicago 1931: Die Stadt wird von einem Mann beherrscht: Al Capone (Robert De Niro). Und er kennt nur ein Recht - das des Stärkeren. Das organisierte Verbrechen verwandelt die Stadt in ein blutiges Schlachtfeld und Eliot Ness (Kevin Costner), ein junger Polizist, stellt sich dem ungleichen Kampf. Er hat nur drei Männer, auf die er sich verlassen kann. Sie kennen keine Angst und sie sind unbestechlich. Um Capone den Prozeß machen zu können, brauchen sie einen Zeugen. Der König der Unterwelt setzt seine Killer auf sie an. Doch sein Triumph ist von kurzer Dauer. DIE UNBESTECHLICHEN sind ernstzunehmende Gegner. Mut und Gerechtigkeitssinn sind ihr Kapital. Nach mehr als einem Jahrzehnt unumschränkter Herrschaft geht es Capone an den Kragen...
The Untouchables ist ein Meisterwerk ganz einfach! Eigentlich braucht man nicht mehr dazu sagen, aber ich mache das trotzdem! Bei diesem Film kam einfach extrem viel zusammen: Buch, Regie, Darsteller, Musik, Ausstattung usw. alles fügt sich zusammen und liefert einen einfach ganz ganz tollen Film ab.
Aus dem Drehbuch vom genialen David Mamet zaubert Brian De Palma einen Gangsterklassiker aus dem Hut der den Charme der 30er widerspiegelt, das natürlich auch überhöht und etwas verklärt, aber das in tolle Bilder und mit genialen Charakteren bereichert.
Schade das De Palma bis auf Carlitos Way (93) und Mssion Impossible (96) nie seine Klasse aus den 80ern wieder erreicht hat: Dressed to Kill, Scarface, Blow Out, die Verdammten des Krieges und The Untouchables. Was für ein Output in diesem Jahrzehnt. Für mich hat er mit The Untouchables seinen Zenit erreicht.
Neben dem tollen Drehbuch profitiert der Film natürlich von seinen Darstellern, aber auch von den Sets (Oscar nominiert), Kostümen (Oscar nominiert) und vor allem von der grandiosen Musik von
Ennio Morricone, auch diese war Oscar nominiert. Sie katapultiert einen sofort in eine andere Zeit.
Die Musik kann auch, vor allem bei den Auftritten von Capone, sehr opulent und ausufernd bzw. operettenhaft sein. Auch De Palma inszeniert diese Szenen mit mehr Gusto und ausufernder als die
anderen. Diese Szenen stechen extrem heraus und da fließt alles in Perfektion zusammen.
In den Szenen von Ness, da wird es schon beinahe naiv, von der Inszenierung, dem Schauspiel, aber auch der Musik. Da merkt man die Brillianz dieses Films. Das ist so gewollt und ist hervorragend
umgesetzt. Es gibt heroische und traurige Szenen, da wird die ganze Bandbreite abgebildet, da bekommt der Film einen epischen Anstrich.
Und dann kommen wir zum Cast, der das ganze auch noch hervorragend abrundet, bzw. sogar noch das Sahnehäubchen darstellt. Kevin Costner war ein brandheißer Jungstar zu diesem Zeitpunkt der die
Naivität, aber auch Aufrichtigkeit der Rolle sehr gut umsetzt. Er passt zu der Rolle und man nimmt ihm Entwicklung ab die er im Verlauf des Films durchläuft.
Übrigens war auch Andy Garcia, man glaubt es inzwischen kaum mehr, ein Jungstar dem man eine riesige Karriere vorraus gesagt hat. Auch er passt einfach sehr gut in die Rolle, wie auch Charles
Martin Smith der ein paar tolle Momente spendiert bekommen hat.
Bei der Rolle von Patricia Clarkson kann man sich schon fragen ob diese Rolle nicht viel zu platt und schablonenhaft ist. Ich finde sie aber sehr wichtig, auch für den Charakter von Ness und
Costner. Man arbeitet hier auf den größtmöglichen Unterschied zwischen den Charakteren von Capone und Costner hin. Hier geht es nicht um Realismus, sondern um eine überhöhte, romantische
Darsteller der Zeit und der Charaktere.
Erinnerungswürdig ist auch der Einsatz von Billy Drago. Der wirkt jetzt zwar nicht wirklich wie ein Italiener und sein Frank Nitti, hat kaum was mit dem realen Vorbild zu tun, aber egal, was für
ein Auftritt. Er wirkt einfach extrem abstoßen und bedrohlich und verdammt was habe ich ihn gehasst für das was er unseren Helden antut. Vielleicht seine größte Rolle!
Bisher ist die Besetzung gut bis sehr gut, aber es gibt noch zwei Rollen/Darsteller die diesem Film helfen ihn noch auf ein anderes Level zu hieven. Sie machen ihn zu einem Film den man sich
immer wieder anschauen möchte.
Zum einen ist da Robert De Niro der hier mit extremer Spielfreude Al Capone darstellt. Das ist hier und da schon Pacinoresque, in dem Sinne das er hier und da wirklich laut und exzentrisch
aufspielt. Er bewegt sich dabei immer auf der Rasierklinge, aber er hält die Balance. De Niro ist einer der besten Darsteller aller Zeiten und das sieht man auch hier, er drückt seinen Szenen
seinen Stempel aus und obwohl seine Zeit begrenzt ist wirkt das häufig wie sein Film. Er sieht ihm durch die Maske auch sehr ähnlich.
Es hätte auch der Film von De Niro sein können wenn nicht Sean Connery hier ein Meisterstück abliefern würde. Er ist für mich das absolute Highlight des Films! Der leider vor kurzem Verstorbene Weltstar hat hier zum einen eine perfekte Rolle für sich gefunden, als rauer, aber im Herzen guter irischer Cop. Zum anderen profitiert er hier vom Zusammenspiel mit Costner, aber auch der herrlichen Dialoge die er in den Mund gelegt bekommen hat:
You wanna know how to get Capone? They pull a knife, you pull a gun. He sends one of yours to the hospital, you send one of his to the morgue. *That's* the *Chicago* way!
Isn't that just like a wop.
Brings a knife to a gun fight.
Das sind Sätze für die Ewigkeit und vollkommen zu Recht bekam Sean Connery dafür einen Oscar als bester Nebendarsteller. Er dominiert seine Szenen, aber ohne die anderen kleiner
zu machen, im Gegenteil er wertet alle anderen und den ganzen Film extrem auf. Was für eine Ikone!
Jede Szene mit Connery oder De Niro sind erinnerungswürdig und brennen sich ins Gedächtnis, aber auch der Showdown am Bahnhof ist grandios umgesetzt. Da wird die Spannung unglaublich in die Länge
gezogen. Das ganze Spiel mit dem Kinderwagen auf den Treppen ist ein Paradebeispiel für eine angezogene Spannungskurve.
Wenn man so will spielt sich das alles in einem Foyer ab, aber diese Szene wirkt episch und verursacht nicht ganz zufällig das Gefühl das es einem Westernshowdown ähnelt. Das ist einfach grandios
gefilmt, geschnitten und mit Musik unterlegt. Eine Szene die häufig referenziert und oder veralbert wurde, vielleicht die höchste Anerkennung. Der Film ging in die Popkultur ein.
Auch das Ende ist so herrlich. Da hat Ness, Capone endlich zur Strecke gebracht, wenn auch nur aus Steuergründen und hört dann nur nebenbei das die Prohibition aufgelöst werden soll. Quasi das
ganze Thema das alles ausgelöst hat. Wie antwortet Ness, was er als nächstes tut? Er trinkt dann was. Trotz aller blutiger und härterer Szenen und der emotionalen Aufladung, bewahrt sich der Film
dabei immer eine ordentliche Leichtigkeit.
Ich glaube man merkt das ich den Film sehr liebe, einfach ein tolles Gesamtkunstwerk wo es von Regie, Musik, Kostümen, Darsteller usw. einfach passt.
Fazit: Ein unsterblicher Klassiker! Vom Setting, der Musik, der Bildkompositionen über die Darsteller bis zur Inszenierung ist das alles einfach Extraklasse!
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