Tragisch!
The Fanatic (4/10)
Story:
Moose (John Travolta) ist der selbsternannte "größte Fan" von Actiondarsteller Hunter Dunbar (Devon Sawa): Nichts bedeutet ihm mehr, als seinem Idol einmal persönlich zu begegnen. Als es endlich so weit ist, funkt in letzter Sekunde ein dummer Zufall dazwischen. Doch der untröstliche Moose findet heraus, wo Dunbar lebt und beginnt, dem Schauspieler nachzustellen. Als der sich gegen den zudringlichen Stalker zur Wehr setzt, rastet der psychopathische Moose aus und wird zu einer ernsthaften Bedrohung für sein Idol.
Ich habe ja lange mit mir gekämpft ob ich mir diesen Film überhaupt ansehen soll nachdem was ich dazu so alles gehört habe. Das Travolta für die Leistung eine Goldene Himbeere geschenkt hat, war auch kein guter Hinweis, insgesamt nehme ich diese Awards aber eh nicht wirklich ernst.
Irgendwie ist das alles tragisch. Ich möchte mich auch nicht zu sehr über seine Darstellung eines Autisten äußern. Schließlich war sein Sohn (leider bereits an einem Krampf verstorben) Autist und
es gibt verschiedene Arten und Ausprägungen. Wir kennen alle die bekanntesten Darstellungen und Verhaltensweisen, aber es gibt da halt noch viele Schattierungen.
Trotzdem fällt es mir schwer ihm dabei zuzusehen. Es ist unangenehm ihm zuzusehen. Nicht auf eine creepy art und weise sondern eher weil man sich entweder fremdschämt oder an seine alten Rollen
denkt. Der Film dreht sich nur um ihn und es gibt eine Aneinandereihung von Szenen die nur zeigen sollen wie Moose sich verhält. Das ist aber weder Charakterisierung noch bringt es den Film
weiter. Dem Film hätte ein unbekannterer Darsteller glaube ich besser getan.
Vielleicht hätte ein stärkerer Regisseur hier mehr Einhalt gebieten können bzw. das einfach besser ausbalancieren können. Es wirkt dann ab und an halt doch wie eine Freakshow wo mit der Kamera
draufgehalten wird. Eher wie eine Folge von DSDS wo man sich eher über den Charakter lustig macht, als sich um ihn wirklich zu kümmern. Man kümmert sich nicht wirklich um den Charakter Moose.
Devon Sawa auf der anderen Seite gefällt mir ziemlich gut. Vom Jungdarsteller hat er sich zu einem Mann und richtigen Schauspieler gewandelt. Leider turnt er in zu vielen Low Budget Filmen rum in
denen er kaum seine Klasse zeigen kann (Escape Plan 3 war da schon besser, Disturbing the Peace war Mist).
Schlussendlich schafft es Fred Durst (ja der Fred Durst, der Frontmann von Limp Bizkit) als Regisseur einfach nicht einen dramatischen, unterhaltsamen oder spannenden Thriller zu produzieren.
Spannung kommt kaum auf, man fiebert auch nicht mit den Charakteren mit. Das Sawa im Film noch Limp Bizkit im Auto hören muss ist wohl dann Strafe.
Der Film steigert sich nicht wirklich, so eine richtige Bedrohung kommt nicht auf (es einfach mit dem Score versuchen zu erzwingen funktioniert auch nicht wirklich), man hat das Gefühl es geht
hier nur darum das Travolta 90 min freidrehen kann, ohne das jemand eingreift.
Das Ende ist dann auch einfach nur total Banane. Was sollte das? Wenn das ein guter Kniff werden sollte, dann gute Nacht. Wer verhält sich den bitte so?
Killing Season fand ich noch ganz ok, danach war kein Film wirklich gut. Aber gegen The Fanatic ist seine Leistung in Gotti einfach stark. Insgesamt macht man sich langsam Sorgen um ihn. Die
Karriere geht den Bach runter, ein Schicksalsschlag nach dem nächsten trifft ihn, ich hoffe er bekommt seine Karriere wieder auf Spur. Dafür würden aber bessere Regisseure, Rollen und Drehbücher
benötigt werden.
Der Film ist als Thriller oder als Charakterisierung leider einfach ein Fehlschlag. Ein 80 minütiges Experiment das leider danebenging.
Fazit: Tragisch! Das ist für mich das erste Wort was mir zu dem Film und dem aktuellen Zustand der Karriere von John Travolta einfällt. Der Film trieft vor Klischees und ein richtiger Thriller entwickelt sich nicht, Sawa und Travolta sollten sich bessere Filme und Rollen auswählen.
Kommentar schreiben