#519 Final Mission

Tatsächlich überraschender Rambo Klon!

 

Final Mission (6/10)

Story:

Sie haben seine Familie vernichtet, ihm den Job gestohlen, die Rache stiehlt man ihm nicht - und sie ist furchtbar! Denn Vince hat es gelernt zu kämpfen, ist ein todsicherer Virtuose auf seinem MG 82. Schon damals im Dschungel von Laos haben seines Feinde es spüren müssen, und damals in Laos begann auch der unbarmherzige Hass zweier grundverschiedener Männer, von denen einer ein Held und der andere ein Verräter war. Jahre später wird aus Hass unbarmherziger Vernichtungswille, schafft ein gnadenloser Kampf ein neues Schlachtfeld, und man braucht eine Armee, um den Wahnsinn zu stoppen ...

 

Gestern habe ich ja über Cirio H. Santiago gesprochen und das Buch über seinen unfassbaren Output vorgestellt (Hier). Das Buch hat mir so viel Spaß gemacht und mich so angeheizt das ich danach direkt einen Streifen von Santiago anschauen musste. Meine Wahl endete dann auf den hier vorliegenden Rambo Klon: Final Mission.

 

Dabei ist das tatsächlich was ganz anderes als ein reinrassiger Rambo Klon oder cheap Knockoff. Der Film hat mich überrascht und das insgesamt recht positiv. Natürlich gibt es auch hier und da Sachen die nicht 100% reinpassen, aber ein erstaunliches Werk.

 

Zuerst bekommt man eine fette Actionsequenz in Vietnam (natürlich auf den Philippinen) geboten. Nach heutigen Standards eine Wucht. Handgemacht, Einschusslöcher und vor allem großangelegte Explosionen. Das war damals in einem B-Film, heute ist das alles nur noch CGI, ich könnte wirklich weinen.

Danach landen wir sofort in L.A und unser Held beendet eine Geiselnahme recht blutig und es geht Schlag auf Schlag. Anschlag auf ihn und seine Familie, Reise aufs Land, Familie stirbt und er sucht die Hintermänner (wie er auf sie kommt wird erklärt aber übrigens nicht wie er sie findet). Er findet die in einem Kaff und erledigt die alle, vor allem den Verräter in grandioser Manier und der Film ist erst 60 min alt. WTF

Hier kommt dann erst der Einschlag auf Rambo. Er steigert in seinem Rachewahn sich so rein, dass er die ganze Stadt kurz und klein schießt. Der Scheriff (und Bruder des Verräters) findet das natürlich nicht so geil und jagt ihn. Mit Hunden und später auch mit der Nationalgarde. Kommt einem bekannt vor oder?

Aufgepeppt wird das mit ein paar verrückten Szenen, er hypnotisiert einen Jagdhund quasi mit seinem Blick, ein Hilfsscheriff erschießt einen der Jäger versehentlich und schaut dann betreten zu Boden als er von seinem Chef ertappt wird hahaha.

 

Richard Young erinnert einen etwas and Robert Ginty in seiner Rolle. Er überzeugt bis auf die Szenen wo er am Ende dem Wahnsinn verfällt. Da stößt er an seine Grenzen. Bekannt ist er dadurch geworden das er bei Indiana Jones und der letzte Kreuzzug den Fedora an River Phoenix übergibt. Alleine dafür geht er in die Filmgeschichte ein.

 

Die anderen Darsteller sind eher mittleres bis unteres Regal, vor allem die Bad Guys und die Scherrifs überzeugen nicht auf ganzer Linie. Übrigens taucht der großartige Don Gibb (Jackson, die Bloodsport Legende) weder in den Credits noch auf imdb auf. Wie kann man dieses Gesicht übersehen? Zwar ist er schnell Geschichte im Film, aber ich hab mich total gefreut ihn zu sehen.

Das Budget steckt komplett in den Actionsequenzen (weniger in der Ausstattung der Räume oder in den Lohntüten der Schauspieler) und da machen sich die Beziehungen von Santiago zum damaligen Diktatorenregime bezahlt, bekommt er doch ordentlich Ausrüstung zur Verfügung wie z.B. einen Helikopter.

Am Ende kommt natürlich noch eine Trautmann ähnliche Vaterfigur daher die unseren Helden zur Besinnung rufen muss. Das Ende bzw. das Freeze Frame ist dann schon wieder verrückt. Laut Produzent ist denen tatsächlich einfach das Budget ausgegangen und die wussten nicht wie sie ihn sonst enden lassen soll. Das ist pur Hit oder Miss, manche werden ihn lieben, manche hassen. Ich empfand das als passend zu diesem Film der einen beglückt aber auch verwirrt zurücklässt.

 

Der Soundtrack geht von rockig, über schnulzig (wirklich extrem triefend in den Szenen mit der Familie) bis Herzergreifend. Da hat Herr Santiago tief in die Musikkiste gegriffen. Übrigens was ein geiler 80er Jahre Klischee Rock Song! I love it. Hier reinhören. Der hätte auch locker in einem Sly Streifen sein können. Grandios und vor allem auch das er in allen passenden oder nicht passenden Szenen verwendet wird.

 

Fazit: Überraschend vielschichtiger Rambo Klon, mit paar WTF Momenten aber auch versuchter Charakterzeichnung. Bin positiv überrascht und mag den wirklich. Definitiv kein Trash sondern ein mehr als solides B Movie.