Viel verschenktes Potenzial!
Assassin's Creed (6/10)
Story:
Mit einer revolutionären Technologie, die seine genetischen Erinnerungen entschlüsselt, erlebt Callum Lynch (Michael Fassbender) die Abenteuer seines Vorfahren Aguilar im Spanien des 15. Jahrhunderts. Callum erkennt, dass er von einem mysteriösen Geheimbund, den Assassinen, abstammt und sammelt unglaubliches Wissen und Fähigkeiten, um sich dem unterdrückenden und mächtigen Templerorden in der Gegenwart entgegenzustellen.
Gleich zu Beginn muss ich sagen das ich das Spiel nie gespielt habe, das ist wichtig weil ich von Leuten die das Spiel gespielt haben oder sogar lieben, nicht ein gutes Wort zu dem Film gehört habe. Wie gesagt ich hab den Film, wenn man so will, unbelastet gesehen.
Zum Film selbst, dieser macht mir definitiv Spaß, lässt mich aber auch etwas zwiegespalten und ratlos zurück. Da hat man definitiv Potential verbraten. Von der Story her muss man sich einfach
etwas auf diese Welt einlassen können, ein wenig wie bei den Tom Raider Filmen.
Wenn man sich nicht darauf einlassen kann, dann wird man keinen Spaß daran haben, die Grundprämisse des Films ist einfach weit da draußen! Der Geheimbund, der Apfel von Adam, das Reisen bzw.
Erleben der Zeit der Vorfahren, das ist alles einfach etwas fantastisch.
Leider ist der Film durchgängig etwas zu dunkel und hektisch gefilmt, manchmal ist es schwierig wirklich alles zu erfassen oder zu erkennen was da so auf dem Bildschirm oder Leinwand so passiert. Das kann mitunter etwas anstrengend für die Augen sein.
Dafür machen die Szenen in der Vergangenheit einfach derbe Spaß und vor allem deutlich mehr als die Szenen in der Gegenwart. Die Schauwerte in der Vergangenheit sind einfach extraklasse und machen wirklich was her. Die Szenen in der Gegenwart verlangsamen das Tempo und wirken dagegen etwas träge. Richtig gut ausbalanciert fühlt sich das nicht an, mehr Vergangenheit wäre cool gewesen.
Vor allem die Verfolgungsjagd in der Vergangenheit, über die Dächer der Stadt das ist Extraklasse, das ist eine Szene die einem wirklich länger im Gedächtnis bleibt. Tolle Sequenz, alleine dafür hat sich der Film für mich gelohnt.
Ich bin ja definitiv kein Diversity Verfechter, aber wenn alle Assassinen (und ich übertreibe hier ein wenig) aussehen wie Amis die von irischen Einwanderern abstammen, dann finde ich das dann doch etwas verstörend.
Michael Fassbender ist einfach ein grandioser Schauspieler, immer so ein wenig ein Tweener, nie 100% gut oder 100% böse, passt er zu der Charakterisierung der Rolle, aber er, sein junger Vater (der sohn von Gleeson) und sein älterer Vater (Brendon Gleeson) sehen halt aus wie Iren und nicht wie Assassinen. Die ganze Entwicklung mit seinem Vater ist auch nicht wirklich gelungen.
Auch bei der Entwicklung von Cotillard muss man das ein oder andere Augen zudrücken (ich finde das super schräg das Ende, aber egal), aber auch sie ist eine tolle Schauspielerin. So wie Irons oder Rampling, die grandiose Darsteller sind, aber hier etwas unter Wert verkauft werden. Ein toller Cast, aber nicht wirklich gut besetzt oder eingesetzt.
Mich hat der Film zwar gefallen, aber auch ich muss sagen hier wurde einiges falsch gemacht. Das ganze hätte das Potenzial zu einem Franchise gehabt, aber dafür wurde hier zu viel in die falsche Richtung gesteuert. Die Verfolgungsjagd ist aber geil :)
Fazit: Habe das Spiel nie gespielt, deswegen kein Vergleich möglich, aber hier wurde viel an Potenzial verschenkt. Die Szenen in der Vergangenheit gefallen mir deutlich besser, diese sind spektakulär, der Rest fällt etwas ab.
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