#494 Avengers: Endgame

Eine Enttäuschung!

 

Avengers: Endgame (5/10)

 

Story:

Das Avengers-Franchise hat auf der Leinwand eine beispiellose Reise bewältigt und in den 11 Jahren seit dem Eintritt ins Marvel Cinematic Universe Stationen zurückgelegt, die mehrere Galaxien umspannen. Im neuesten Abenteuer steht so viel auf dem Spiel wie nie zuvor: Es kommt zum tödlichen Showdown zwischen den Avengers und Thanos, dem mächtigsten Bösewicht des Universums. Die Avengers müssen ihre alte Entschlossenheit wiederfinden und den Kampf aufnehmen, um Thanos für immer zu vernichten.

 

Hier sind wir nun angekommen, am Schlussakt, wenn auch nicht finalen Beitrag (Spiderman: Far from Home ist eher Epilog), der Infinity Saga die sich über unfassbar mehr als 10 Jahre gezogen hat. Was sag ich da, grandios wurde das aufgebaut und konsequent nachverfolgt was mir großen Respekt abnötigt. 

 

Ich liebe Infinity War (9/10)! Für mich stellt Infinty War den perfekten Höhepunkt des MCU dar. Da konnte Endgame inhaltlich (hier reden wir nicht vom finanziellen) nur verlieren.

 

Infinity War hat eine unglaubliche emotionale  Wucht, vor allem zum Ende hin, entwickelt. Mit der geplanten Umkehr der Ereignise kann mann quasi nur verlieren.

 

Der Film wird mit der Zeitreisenthematik unlogischer (ok, das Problem haben viele Zeitreisenfilme also geschenkt) aber vor allem unnötig kompliziert.

 

Man hat auch viele der Set Pieces und Szenen ja bereits aus anderem Blickwinkel gesehen, deswegen macht sich da ne gewisse Müdigkeit breit. Es wirkt kaum etwas frisch oder innovativ. Man hat auch das Gefühl das Marvel das als Anlass nimmt wirklich jeden in den Film einzubauen der im MCU sich mal die Schnürsenkel zugebunden hat. Das ist zum Teil schon dreistes Name Dropping und die Balance hat bei Infinity War deutlich besser funktioniert.

 

Zu den Avengers.

Ich hab ein Problem mit Robert Downey Jr. ich kann seinen Selbstverliebten Iron Man einfach nicht mehr sehen. Das ist mir schon seit ein paar Filmen einfach too much und immer die gleiche Sauce, man sich aus meiner Sicht auch viel zu Abhängig von ihm gemacht, aber i know es gibt viele Fans die lieben ihn. Mir ist das zu viel one man Show, aber ok.

 

Ich bin eher Team Cap, seine Darstellung gefällt mir schon mehr, obwohl ich das Ende seines Erzählstrangs etwas unspektakulär finde. Er hätte das vom Blechmann verdient gehabt, aber nungut so ist es nunmal.

 

Thor ist in diesem Film ne reine Witzfigur. Ihn hat man für die Comedy Momente auserkoren. Kann man seinen Spaß dran haben, ich fand das häufig schon auf Fremdschämniveau. Der Humor im MCU war immer einer der Zutaten der für den Fanerfolg wichtig war, aber auch hier finde ich das die Balance früher deutlich besser war.

 

Über die Charakterentwicklung des Hulks war ich sehr überrascht, nur nicht wirklich positiv und der Auftritt von Captain Marvel zeigt mir mal wieder wie wenig Brie Larson in der Rolle funktioniert und warum man sie auf ein paar Minuten runtergedampft hat.

 

Die anderen bekommen kaum was zu tun oder wenn sie was zu tun haben, dann verpuffen die Sachen im Nirvana. Hawkeyes/Ronins Entwicklung hat kaum Impact.

 

Zum Ende hin hat der Film mich kurzzeitig tatsächlich noch einmal gepackt. Nachdem Captain Anerika, Thor und Iron Man heldenhaft gegen Thanos gekämpft haben und kurz vor einer Niederlage stehen versammeln sich die Avengers, alle Verbündete tauchen auf und es wird kurz wirklich episch.

 

Da macht der Auftritt der vielen Charaktere dann wieder Sinn und man hat wirklich einen tollen Überblick über die ganzen Jahre im MCU. Ich steh ja auf Pathos und wo wenn nicht in einer Comic Verfilmung sollte so etwas Platz haben!

 

Es wäre aber nicht Endgame wenn man das selber nicht wieder etwas kaputt machen würde. Zum einen zieht es sich dann doch wieder etwas und dann gibt es eine Sequenz die fand ich einfach nur noch nervig und die hat meine ganze Euphorie gleich wieder verfliegen lassen.

 

In Zeiten von Me too und des politisch korrekten Disney Konzerns musste es natürlich eine reine weibliche Avengers Sequenz geben, die ohne Sinn zusammengeschustert wurde. Ich mag Frauen in Actionfilmen auch als Hauptdarsteller und Frauen dürfen Die Welt retten und auch Männer und und und aber kann man das noch plakativer, sinnloser und anbiedernder als Disney machen?

 

Nach der großen Schlacht hat der Film, was erwartbar war, zu viele Enden! Jack Nicholson sagte das schon bei Herr der Ringe: die Rückkehr des Königs und er hatte Recht, zu viele Enden! Das ist zu selbstverliebt in die eigenen Charaktere. Als Fan oder auch einfacher Zuseher mag man Enden die etwas abschließen, aber ewige Erzählungen nehmen wieder das Impact vom eigentlichen Ende: dem Sieg gegen Thanos!

 

So bleibt ein Film der hier und da ein paar Momente hat und sicherlich Fans einige Highlights bietet, der aber im Vergleich zum grandiosen Vorgänger und mit der ganzen Ausgangssituation einfach nur verlieren konnte. Der Film zeigt aber ganz deutlich zwei Dinge:

1. Das Marvel in ihrem Cinematic Universe etwas unvergleichliches und noch nie dagewesenes geschaffen hat.

2. Es aber dringend Erneuerung braucht und das ohne die Zugpferde die das ganze Konstrukt 10 Jahre getragen haben.

 

Fazit: Die Story ist überkompliziert, man hat versucht zu viele Leute zu integrieren, der Humor wirkt häufig aufgesetzt. Im Gegensatz zum grandiosen Infinity War wirkt das hier wie ein unmotivierter Nachklapp!