Klassiker und die letzte Zusammenarbeit von Eastwood und Siegel
Flucht von Alcatraz (7/10)
Story:
Frank Morris (Clint Eastwood) wird während eines nächtlichen Gewittersturms auf der Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco eingeliefert. Der hoch intelligente Schwerverbrecher verschafft sich als harter Brocken den Respekt der Mitgefangenen und lässt sich auch durch Schikanen in Einzelhaft nicht beugen. Er tüftelt einen Plan zur Flucht aus und setzt ihn mit zwei Brüdern, die er aus einem anderen Zuchthaus kennt, nach monatelanger Kleinarbeit in die Tat um. Der Gefängnisdirektor lässt das Ufer absuchen. Die Flüchtigen tauchen nie wieder auf.
Clint Eastwood sagte immer, das ihn vor allem 2 Regisseure geprägt haben: Sergio Leone (durch die Dollar Trilogie) und Don Siegel.
Don Siegel hat mit Eastwood 5 Filme gedreht wobei der erste Dirty Harry sicherlich der bekannteste ist. Die Zusammenarbeit begann mit Coogan und endete mit Flucht von Alcatraz.
Während der Dreharbeiten kam es aber wohl zum ersten mal zu Zerwürfnissen zwischen Eastwood und Siegel. Eastwood hat zwischen Dirty Harry und Flucht von Alcatraz bei einigen Filmen selbst Regie geführt und eigene Erfahrungen gesammelt.
Seine Produktionsfirma hat er bereits zuvor gegründet, aber nun übernahm er langsam aber sicher, die komplette Kontrolle über seine Filme. Siegel war aber auch immer eine sehr selbstständige und klare Person, der sich ungerne reinreden ließ. Während der Dreharbeiten wurde wohl klar das das ihr letzter gemeinsamer Film sein würde.
Was aber die Qualität des Films überhaupt nicht schmälert. Das ist klassisches Erzählkino mit reduziertem Einsatz von Musik oder Effekten.
Der Film ist zu Teilen karg, reduziert (in den ersten Minuten wird kein Wort gesprochen), kühl, aber trotzdem packend. Siegel versucht den Film sehr realistisch zu halten und ein akkurates Bild des damaligen Gefängnislebens abzubilden.
Die Story, basierend auf einer wahren Geschichte ist alleine für sich schon packend und spannend. Die Inszenierung von Siegel ist so routiniert, das er ganz genau weiß in welchen Momenten er die Spannungsschraube anziehen muss.
Dabei wird auf die Charaktere nicht wirklich eingegangen. Was ist Frank Morris für ein Mensch, das spielt kaum eine Rolle. Man ist eh immer für Clint. Der Mann ist geschaffen für diese Rolle, alleine mit seiner Präsenz trägt er den Film auf seinen Schultern.
Das ist sicherlich ein schroffer, karger Film. Ein Film für Männer. Ein Film der nicht auf billige Effekte setzt sondern sein Heil in der Story sucht und findet. Dabei profitiert er von zwei echten Könnern. Kaum einer ist so männlich und stark wie Eastwood und Siegel hat hier einen wunderbar realitätsnahen Film gedreht.
Fazit: Die letzte Zusammenarbeit des legendären Duos aus Eastwood und Siegel bietet mal wieder hochklassige Unterhaltung und einen kernigen Film sowie das perfekte Vehikel für Clint Eastwood. Nach einer wahren Geschichte toll umgesetzt.
Kommentar schreiben