James Woods rockt!
Best Seller (6,5/10)
Story:
Neben seinem Job als Polizist schreibt Dennis Meechum (Brian Dennehy) Tatsachenromane über spektakuläre Verbrechen. Eines Tages wird er von einem mysteriösen Mann verfolgt. Er entpuppt sich als ein Massenmörder namens Cleve (James Woods), der jahrelang als "Hauskiller" des Industriellen Matlock (Paul Shenar) arbeitete und seinem ehemaligen Auftraggeber nun an den Kragen will. Er nötigt Meechum, ein Buch über Matlocks blutige Geschäfte zu schreiben. Doch das nimmt Matlock natürlich nicht einfach hin, er hetzt seine Killer auf die beiden. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Best Seller entstand 1987 unter der Regie von John Flynn (Out for Justice) und es ist überliefert das Sly Stallone den Film so gut fand das er Flynn für Locked Up engagierte. Das Drehbuch stammt übrigens von Independent Ikone Larry Cohen und hatte wohl viele Watergate Einflüsse und Connections drin, die bei späteren Rewrites (auch von John Flynn) entfernt wurden. Wenn man das aber weiß das macht das ganze Intro, noch mehr Sinn bzw. gibt dem Film eine ganz eigene Note.
Der Film selbst ist ein kaum beachteter, von den meisten unbekannter Thriller. Es lohnt sich aber ihn wieder zu entdecken. Das ist jetzt kein Meisterwerk, aber ein Film mit einer mehr als interessanten Ausgangsposition, der ein oder anderen überraschenden Wendung und vor allem guten Darsteller Leistungen.
Der leider vor kurzem verstorbene Brian Dennehy (First Blood) war immer ein mehr als solider und routinierter Darsteller der sich gegen jegliche Schauspielgrößen behaupten konnte. Auch hier bekommt man das was man von ihm erwarten darf und das Zusammenspiel mit Woods, die Unterschiedlichkeit der beiden Charaktere ist eine der Stärken des Films.
Vor allem die Szenen in denen Woods versucht Dennehys Zuneigung und Respekt zu gewinnen haben etwas verspieltes und manchmal recht sentimentales. Auch der Besuch bei der Familie gibt dem ganzen einen neuen Aspekt der fernab von Genrestandards verläuft.
Highlight ist aber ohne Wenn und Aber James Woods. Der kommt mir inzwischen etwas zu schlecht weg, wenn über großartige Schauspieler gesprochen wird. Der Mann war in den 80ern/90ern eine Wucht und einer der ganz Großen.
Er profitiert auch von dem Skript das seinen Charakter so schön facettenreich gezeichnet hat und ihm erlaubt eine herrliche vielschichtige Darbietung abzuliefern, vor allem für die doch stereotypischen 80er doch außergewöhnlich. Sein Killer ist psychotisch, abgründig, aber auch charmant und sympathisch. Eine tolle Leistung und man erkennt recht schnell warum er diese Rolle spielen wollte.
Paul Shenar (Scarface, der City Hai) macht das was er am besten kann, einen fiesen Bösewicht spielen und Branscombe Richmond ist wieder recht schnell Geschichte. Alleine die naive Tochter nervt hier und da.
Der Film ist eher Thriller als purer Actionfilm, aber bietet das ein oder andere Feuergefecht und ist recht blutig, hart und gewalttätig.
Wo der Film hier oder da schwächelt ist bei der Glaubwürdigkeit. Der Ausgangspunkt ist sehr interessant und die Spannung hält einen bei der Stange, aber der Rahmen des Möglichen wird hier und da doch ordentlich ausgebeult: Ein Cop würde einen Killer nie erlauben auf einem Fest für Kinder zuzuschlagen. Da gibt es noch einige weitere Beispiele, aber aufgrund der Spannung und der tollen Schauspieler drückt man am Ende gerne ein Auge zu.
Fazit: Ein spannender Thriller mit einer interessanten Ausgangssituation, der die Glaubwürdigkeit manchmal aber gewaltig dehnt. Der Film lebt von den guten Performances, aber vor allem vom grandiosen James Woods!
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