Ein überraschendes Brett!
Best of the Best 3 (7,5/10)
Story:
Liberty wäre eine beschauliche Kleinstadt im amerikanischen Mittelwesten, wenn da nicht eine Gang ultrabrutaler Skinheads wäre. Mit blankem Rassismus terrorisiert sie unschuldige Mitbürger und schreckt auch vor eiskaltem Mord nicht zurück. Als Tommy Lee (Phillip Rhee) seine Familie in Liberty besucht, wird er bald zum Ziel hinterhältiger Attacken. Doch Tommy weiß sich zu wehren. Es kommt zum Krieg - einer gegen alle. Und wer glaubt, daß die bis an die Zähne bewaffneten Chaoten leichtes Spiel haben, der hat seine Rechnung ohne Tommy Lee gemacht...
Die Best of the Best Reihe ist sicherlich außergewöhnlich. Der erste Teil ein "sportlicher" Wettkampf, der zweite ein grandioses over the top B-Movie mit Kämpfen bis zum Tod, nimmt der dritte eine ganz andere Ausrichtung. Im Zentrum hingegen bleibt Phillip Rhee, jetzt nicht nur noch als Hauptdarsteller sondern auch als Regisseur.
Auf Eric Roberts muss man im dritten Teil leider verzichten, somit liegt der Fokus noch mehr auf Phillip Rhee, der mit der Doppelbelastung als Regisseur erstaunlich gut zu Recht kommt. Ich bin da wirklich sehr überrascht und bin mir sicher das er Unterstützung gehabt hat, auf jeden Fall sehr erstaunlich.
Die Story ist ein deutliche Abkehr zu den ersten beiden Teilen und schafft es eine unglaublich (vor allem zum Start) beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Das wirkt zu Beginn eher wie Mississippi
Burning als wie z.B. ein Karate Tiger Teil.
Auch die Darsteller können sich mehr als sehen lassen, Rhees Karriere war leider viel zu kurz, er hätte definitiv Potenzial für viel mehr gehabt, wenn er zu Beginn der 80er zum Star geworden
wäre, wer weiß was man noch von ihm gehört hätte.
Unterstützung erhält er von Christopher McDonald und Gina Gershon, beide in eher ungewohnten Rollen, sind Sie doch häufiger in bösen oder deutlich differenzierteren Rollen zu sehen. Aber Sie
machen es gut und es macht Spaß Sie in solchen Rollen zu sehen.
Highlight wie auch beim zweiten Teil sind die Bad Guys. Das schafft die Reihe bisher mehr als ordentlich, immer wieder interessante Bösewichte zu kreieren. R.Lee Ermey ist perfekt als rechter Preacher besetzt, obwohl seine Rolle eine überraschendes Ende erfährt.
Highlight des Films ist aber Mark Rolston als rechter Wahnsinniger (Aliens 2, Die Verurteilten). Man hasst ihn und gleichzeitig wirkt er unglaublich bedrohlich, intensiv und abgründig. Für ein
B-Movie eine perfekte Besetzung die den Film auf ein anderes Level hievt.
Bis zum letzten Drittel des Films wirkt der Film schon eher wie ein Thriller, der stark von seiner brodelnden und bedrohlichen Atmosphäre lebt. Im letzten drittel wird es dann schon arg übertrieben, wenn Phillip Rhee, der bisher eher als Karatekämpfer jetzt zur Ein Mann Armee mutiert, der auch perfekt mit Waffen umgehen kann. Auch hat er ja ein Trauma weil er ja einen Menschen umgebracht hat, da merkt man am Ende nicht mehr viel, da lässt er die Leute in ordentlichem Maße über die Klippe springen.
Das kann sich actiontechnisch definitiv sehen lassen, da wird ohne Ende geballert und gekämpft und es explodiert an jeder Ecke irgendwas. Da ist ordentlich Geld in die Pyro geflossen.
Auch das Ende ist arg symbolisch und mir etwas zu plump, aber halt nur im Vergleich zu der tollen Atmosphäre die für lange Zeit in diesem Film geschaffen wurde. Das ist etwas arg naiv, aber
Schwamm drüber.
Das war tatsächlich eine Erstsichtung für mich und ich war total positiv überrascht und das ist ein sehr lohnendes B-Movie. 2/3 extrem überraschend intensiv, 1/3 dann wieder eher Genre Standard.
Trotzdem insgesamt eine kleine Perle, klare Guckempfehlung.
Fazit: Wieder eine andere Ausrichtung für einen Film der Reihe, aber der fetzt! Überraschend ernste Töne und eine bedrohliche Atmosphäre endete in einem total übertriebenen Showdown! Das macht alles aber extrem Laune mit guter handgemachter Action und einem guten Cast! Die Reihe hält ihr hohes Niveau!
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