Ein Cannon Klassiker!
American Fighter (8/10)
Story:
Joe Armstrong (Michael Dudikoff) ist ein ruhiger GI, hinter dem ein großes Geheimnis steckt: perfekt beherrscht er die Kampfkunst der japanischen Ninjas. Wer ihm die Techniken und Taktiken der Ninja lehrte, ist Joe aufgrund einer Gedächtnistrübung nicht bekannt. Ein Rätsel aber, das sich löst, als Joe durch sein entschlossenes Eingreifen ein betrügerisches Waffengeschäft zunichte macht. Denn bei diesem Überfall begegnet Joe erstmals einem schwarzen Ninja, für den Töten zum Geschäft wurde. Ein schmutziges Geschäft, dem Joe mit allen Möglichkeiten der Ninja-Kampfkunst entgegentritt...
American Fighter (warum musste man unbedingt den Titel ändern? Total Banane, der Originaltitel ist einfach besser: American Ninja) ist und bleibt wohl der größte Erfolg in der Karriere von nicht nur Michael Dudikoff, sondern auch dem Regisseur: Sam Firstenberg.
Dieser hatte mit Revenge of the Ninja und Ninja III: Domination bereits zuvor 2 Ninja Filme für die legendären Cannon Studios abgedreht, aber American Ninja wurde (auch vom Einspiel) sein größter Erfolg. Selbst für Cannon war der Film ein überragender Erfolg.
Dabei wurde der Kniff: Dudikoff für Sho Kosugi zum Protagonisten zu machen zum großen Glück, scheint es doch dazu geführt zu haben das sich viel mehr Personen mit der amerikanischen Version eines Ninja identifizieren konnten. Dudikoff wurde damals unter 200 Schauspielern ausgewählt (Chad McQueen, der Sohn vom legendären Steve McQueen und in Martial Law war auch in der engeren Auswahl).
Dudikoff ist wirklich gut gecastet, war er zwar kein Martial Artist, aber war er austrainiert und beweglich genug um sich die Moves und Abläufe zu merken. Die Fights wurden übrigens von Mike Stone choreographiert der damals für Ninja- die Killermaschine (der erste Ninja Cannon Film, damals noch von Menahem Golan gedreht) auch als Hauptdarsteller im Gespräch war. Sicherlich war Dudikoff zu dem Zeitpunkt noch sehr roh und auch etwas unerfahren, aber er schlägt sich doch ordentlich.
Was American Fighter so besonders macht ist auch die Chemie mit dem Co-Star: Steve James. Der hat für einen Farbigen, eine für die damaligen Verhältnisse richtig gute Rolle bekommen und der Mann hat einfach Charisma, so ein wenig Larger than Life! Er hat mit die besten Grimassen die ich je in einem Actionfilm gesehen habe und gibt dem Film eine zusätzliche Dimension. Gleichzeitig war das hier die erste von 3 Zusammenarbeiten zwischen Dudi und James (American Fighter 1 und 2 und Avenging Force).
Firstenbergs Filme zeichnen sich immer dadurch aus das sie sich nicht immer 100% ernst nehmen. Ein Amerikanischer Ninja auf den Philipinnen, gegen einen Waffenschieber mit einem Black Star Ninja
(der im finalen Kampf mit einem Laser schießt)?! Firstenberg weiß ganz genau das die Storys weit hergeholt sind und nimmt sich deshalb nicht ernst. Es ist halt ne Ninja Geschichte, so what!
Gleichzeitig wusste er aber auch immer wie wichtig die Action ist und hatte ein gutes Auge dafür und wusste wie wichtig diese für solche Filme ist. Dabei hatte er eine (für Actionfans) sehr
gesunde Einstellung: ein Actionfilm muss 45 min Action beinhalten, eine große Actionsequenz zu Beginn die klar macht was man sich für einen Film anschaut (der Angriff auf den Konvoy), eine
grandiose Schlusssequenz (Die Attacke auf das Anwesen und der Ninja vs. Ninja Fight) und noch eine in der Mitte (die Verfolgungsjagd). Dadurch kommt halt auch überhaupt keine Langeweile auf.
Aufgelockert wird alles noch etwas durch die Liebesgeschichte zwischen Dudikoff und Judie Aronson (auch in L.I.S.A). Die ist unschuldig und herrlich naiv, aber irgendwie auch süß und funktioniert
für einen Actionfilm erschreckend gut. Hat halt alles etwas davon als ob ein zwölfjähriger das Drehbuch geschrieben hätte und vor allem als jugendlicher hab ich diesen Film geliebt.
Beim Casting hatten Sie einfach ein gutes Händchen, z.B. Tadasha Yamashita als Black Star Ninja und John Fujiko als Ziehvater (auch in American Samurai zu sehen) sind perfekt für ihre Rollen.
Der Film wirkt hier und da vielleicht etwas altbacken, aber er macht einfach so viel richtig, hat eine schöne Atmosphäre und Leichtigkeit die immer wieder Spaß macht. Das ist ein Stück Kindheit und mal ganz ehrlich, wer wollte als Kind nicht ein Ninja sein?!
Fazit: Einer der wichtigsten und bekanntesten Filme von den legendären Cannon Studios. Ein tolles B-Movie das Dudikoff zum Star machte und die Ninja Welle neu befeuerte. Hier und da wirkt der Film etwas angestaubt, aber er macht herrlich Spaß!
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