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#420 Triple Frontier

©Netflix
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Netflix, da wäre mehr drin gewesen!

 

Triple Frontier (7,5/10)

 

Story:

Fünf alte Kriegskameraden kommen wieder zusammen, um alles zu riskieren: Tom „Redfly“ Davis (Ben Affleck), William „Ironhead“ Miller (Charlie Hunnam), Santiago „Pope“ Garcia (Oscar Isaac), Francisco „Catfish“ Morales (Pedro Pascal) und Ben Miller (Garrett Hedlund) waren bei den US-amerikanischen Spezialkräften, wo sie sich aus vielen brenzligen Situationen befreien konnten und für ihr Land alles riskiert haben. Jetzt versammeln sie sich zu einer Mission, die sie nur für sich selbst machen: Im Dreiländereck von Paraguay, Argentinien und Brasilien will das Team eine große Menge Geld stehlen. Problem: Das Geld gehört dem gefährlichsten Drogenkartell des Planeten. Als die Nummer nicht läuft, wie geplant,  muss sich jeder fragen, ob moralische Grenzen und Loyalitäten nun noch irgendeinen Wert haben…

 

Ich bin eigentlich kein großer Fan von Streaming Diensten, ich bin eher der Fan von physischen Medien und liebe meine Sammlung. Ab und an mache ich aber mal ne Ausnahme, z.B. hier für Triple Frontier. Vom Trailer, der Besetzung und der Story hat mich das sehr interessiert, es sah nach etwas aus das mir gefallen würde. Das hat es auch, aber (ich nehme das mal vorweg) nicht so gut wie es hätte sein können bzw. müssen.

 

Triple Frontier wurde groß beworben und hat einen außerordentlichen Cast zu bieten. Ben Affleck, Oscar Isaacs und Charlie Hunnam sind normalerweise in der Lage einen Film alleine zu tragen, hier sind sie Teil eines Teams. Dazu kommen noch Garrett Hedlund und Pedro Pascal, beides sehr gute Darsteller. Mit diesen 5 steht und fällt der Film. Alle anderen Darsteller sind eher unbekannt.

 

Ein Problem das ich immer habe: Oscar Isaacs. Ja definitiv ein guter Darsteller, aber ich mag ihn einfach nicht. Solche Darsteller hat ja jeder (hab einen Freund der hasst Sean Penn). Bei mir ist Edward Norton auch so ein Kandidat, sicherlich gute Darsteller, aber ich sehe sie einfach nicht gerne. Maximal als Bösewicht, als Good Guy oder Charakter denen ich Sympathie entgegenbringen soll funktionieren sie nicht. Dafür kann Oscar Isaac zwar nix, aber ich mag ihn einfach nicht.

 

Ben Affleck mag ich im Vergleich zu vielen anderen sehr, er ist definitiv ein besserer Schauspieler als ihm zugestanden wird (ich fand auch seine Interpretation von Batman / Bruce Wayne sehr gelungen)

Afflecks Charakter soll der gebrochenste sein, aber dafür nicht gebrochen genug. Der arschigste, dafür ist er nicht arschig genug. Filme, vor allem im Spannungskino (lustiger Bezug bei Netflix) leben von der Überhöhung. Hier soll kein Charakter wirklich zwielichtig, aber auch nicht wirklich positiv rüberkommen. Das ist in der Charakterzeichnung zwar vllt. löblich realistisch, aber dafür auch total austauschbar.

 

SPOILER, ABER NICHT KOMPLETT

Auch wenn der Film mit dem Ableben einer der 5 Hauptfiguren versucht einen What the Fuck Moment zu kreieren, dann zielt der mindestens bei mir ins Leere, da ich mich nicht wirklich intensiv für einen der Charaktere interessiere. In dieser Richtung gibt sich der Film auch nicht wirklich Mühe.

SPOILER ENDE

 

Charlie Hunnam und Garret Hedlund als sein Bruder, sind wie Pedro Pascal zwar gut in Ihren Rollen, aber man kümmert sich nicht wirklich um Sie. Die Action ist spärlich gesetzt (vllt. zu spärlich für einen solchen Film?), ist aber dann sehr gut und realistisch und krachend umgesetzt. Jedoch fehlt mir am Ende die große Auseinandersetzung. Realismus hin oder her, hier habe ich mir einfach einen ordentlich Schuss mehr Action erwartet, vor allem am Ende.

 

Der größte Kritikpunkt ist aber für mich das die Charaktere, mit ihrer, sorry Doofheit, die Story vorantreiben müssen. Auf einmal sind diese hervorragenden Spezialisten entweder geldgeil oder halten sich nicht an Zeitpläne oder machen einfach Fehler die ihnen nicht passieren dürften oder sie haben Skrupel, die bei Ihrer Aktion einfach nicht vorkommen dürften. Hier wurde versucht zwielichtige Gestalten positiv zu verkaufen. Warum? Warum können die nicht böser sein? Dann wären auch die Auseinandersetzungen in der Gruppe viel realistischer geworden, so wirken diese zu schwach und zu erzwungen.

 

Dabei hört sich das jetzt alles negativer an als es eigentlich ist, der Film bietet nämlich dennoch 2 Stunden gute Unterhaltung her. Die Schauspieler sind gut, das Tempo ist ok (Action und Story hätten andere Akzente gebraucht) und die Bilder und Kameraführung ist toll. Der Film fängt wundervolle Bilder ein. Da sind tolle Landschaftsaufnahmen dabei und das sieht extrem hochwertig aus. Netflix hat sich beim Budget nicht lumpen lassen. Das ist aber auch mein Makel am Film. Mit diesem Budget und diesen Mitteln darf nichts gutes oder ordentliches rauskommen, hier hätte etwas richtig tolles rauskommen müssen. So ist das leider eine kleine verpasste Chance.

 

Fazit: Klasse Cast, interessante Grundprämisse, hohes Budget und wunderbar gefilmt. Trotzdem springt der Funke nicht komplett über, die Charaktere handeln nicht wirklich glaubwürdig und die Story verflacht zum Ende hin. Schade, hier wäre mehr drin gewesen.

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