Hätte man mehr daraus machen können
Suddenly (4/10)
Story:
Ellen lebt mit Sohn und Vater in einem Häuschen am Berg und trauert dem verstorbenen Mann nach, als plötzlich die Nachricht vom Besuch des US-Präsidenten die Runde macht und alle auf andere Gedanken bringt. Da taucht auch schon ein Quartett vom Secret Service auf, um Ellens Wohnung zu untersuchen, von der man die ganze Umgebung überblickt. Doch sind die Herren in Wahrheit Terroristen, die die Familie als Geiseln nehmen und ein Attentat vorbereiten. Jetzt kann nur noch der Dorfpolizist (Ray Liotta) helfen. Doch der hat ein Alkohol- und Disziplinproblem.
Uwe Boll hat keinen guten Ruf, zum Teil vielleicht berechtigt, ich bin jetzt auch kein Fan jeder seiner Spieleverfilmungen, aber auf der anderen Seite führt das dazu das jeder seiner Filme schlecht gemacht wurde. Das sicherlich nicht zu Recht der Mann hat einige gute Filme hingelegt. Der hier vorliegende gehört nicht unbedingt dazu, leider.
Der Titel Operation Olympus, White House Taken wurde natürlich gewählt um auf die Welle der damaligen Veröffentlichungen von Olympus has Fallen und White Hous Down zu schwimmen. Der Orignal Titel
Suddenly passt aber tatsächlich viel besser zum Film wird hier nicht im Ansatz das weiße Haus attackiert. Das Cover ist auch ziemlich frech und in die Irre führend.
Tatsächlich ich dieser Film ein Remake eines alten Frank Sinatra Films von 1954. Ich hab das Original nie gesehen (angeblich soll das übrigens der Film gewesen sein den Lee Harvey Oswald kurz vor dem Attentat auf JFK gesehen haben soll) und kann deshalb keinen Vergleich ziehen.
Weiß man das der hier vorliegende Film nichts mit Olympus Has Fallen oder White House Down zu tun hat, dann geht man sicherlich ganz anders an ihn heran und erwartet nicht zuviel. Ich wusste das deswegen war meine Erwartungshaltung auch nicht sehr hoch.
Dennoch ist der Film leider nicht so gut wie er hätte sein können. Ray Liotta ist ein hervorragender Schauspieler wenn man ihn fordert (damals war sein Gesicht auch noch nicht extrem gefaceliftet wie aktuell). Auch Dominic Purcell ist besser als sein Ruf. Dazu kommen auch mit Steve Bacic und Michael Pare weitere regelmäßige Mitstreiter von Uwe Boll.
Was mich hier stört ist das aus der Story und der Belagerungssituation nicht genug gemacht wird. Die Charaktere (vor allem die Verschwörer) verhalten sich nicht nachvollziehbar und die Hostage Situation wird zu lasch umgesetzt und viel zu schnell aufgelöst. Auch die Auflösung warum Liottas Charakter ein Trinker ist ist total vorhersehbar, aber etwas schwerfällig in Gänge gebracht.
Der Film krankt also vor allem am Skript und der Geschichte, die nicht stringent genug forciert wird, etwas mehr Tempo und Dramatik hätten dem ganzen gut getan. Auf der anderen Seite ist das hier
kein mieser Film so wie er von vielen gemacht wird. Der ist solide umgesetzt und die Schauspieler sind ok, es fehlen halt nur etwas die Höhepunkte. Die Thrillerelemente hätten mehr in den
Vordergrund gehört und die ein oder andere pseudo-witzige Einlage hätte dafür rausgehört.
Fazit: Der Film ist nicht so schlecht wie er gemacht wird, aber auch nicht so gut wie er hätte sein können. Trotzt begrenztem Budget hätte man aus der Belagerungssituation und den Schauspielern mehr rausholen können bzw. müssen.
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