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#411 Hard Powder

©Studiocanal
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Da wäre mehr drin gewesen!

 

Hard Powder (6,5/10)

 

Story:

Willkommen in Kehoe! Der Schneepflugfahrer Nels Coxman (Liam Neeson) führt mit seiner Familie ein beschauliches Leben, bis sein Sohn sich mit dem schillernden Drogenboss Viking (Tom Bateman) einlässt – und auf dessen Befehl ermordet wird. Rasend vor Wut legt sich Nels mit dem mächtigen Kartell an. Und auch wenn sein Wissen über Mord und Totschlag bislang nur aus Krimis stammt: Ein Drogengangster nach dem anderen fällt seiner Rache zum Opfer. Während Nels immer mehr Männer verschwinden lässt, macht Viking seinen langjährigen Rivalen White Bull (Tom Jackson) verantwortlich. Die Situation eskaliert in einen wahnwitzigen Bandenkrieg, und die strahlenden Hänge der Kleinstadt leuchten bald blutrot.

 

Liam Neeson hat uns Actionfans in den letzten Jahren wirklich einige schöne Filme geschenkt (Taken, A.Team, The Grey, Run All Night) und selbst wenn die Filme nicht so toll waren (die anderen Taken Filme, The Commuter, Non-Stop) so waren die immer recht hochwertig produziert und kurzweilig. Seine zweite Karriere oder zweiter Frühling wie man es sehen will, nach der des Charakterdarstellers, kam so unerwartet wie erfreulich.

 

Obwohl der gute Mann auch immer wieder verkündet weniger Actionfilme drehen zu wollen, schaltet er keinen Gang zurück, hat er doch mit The Marksman und Honest Thief wieder zwei Titel in post production die mindestens ein paar Actionsegmente beinhalten werden. Es gibt auf jeden Fall einen Markt für Filme des ehemaligen Jedi Meisters.

 

Zurück zu Hard Powder, das ist ein Remake und der Regisseur der skandinavischen Originals durfte hier auch wieder die Regie übernehmen. Ob es solche Filme tatsächlich braucht sei einmal dahingestellt, ich kenne das Original nicht kann also auch hier keine Vergleiche ziehen. Was ich bewerten kann ist der Film der hier vorliegt.

 

Dieser beginnt stark und macht sehr viel Laune nur um irgendwann selbst etwas den Fokus zu verlieren, sich zu verzetteln und nicht mehr das halten zu können was man versprochen hat. Doch erst einmal der Reihe nach.

 

Der Beginn macht richtig Laune und so die ersten 45-60 Minuten war der Film richtig on track und hat viel versprochen. Alleine Liam der nicht in typischer Ein Mann Armee sondern eher als unbedarfter Laie da durch die Drogendealer grast macht Spaß. Auch der Auftritt vom Drogenboss Viking wirkt vielversprechend und dann kommt eines der Highlights für mich: William Forsythe. Den sieht man inzwischen viel zu selten, ist ein toller Charakterdarsteller und er hat richtig Spaß an seiner Rolle, ein richtiges Plus. Sofort Lust mir wieder Out for Justice anzusehen („Anybody seen Richie?“).

Nur dann verzettelt sich der Film, es werden zu viele Nebenfiguren eingeführt, sei es die Indianergang, das schwule Päärchen (das bringt dem Film absolut keinen Mehrwert und bevor einer meckert, ich habe nichts dagegen nur warum den Fokus darauf wenn das 1 min später ohne Impact aufgebrochen wird, wenn schon dann bitte richtig umsetzen), der Killer und vor allem das Privatleben des Drogenkönigs.

Da wirkt Liam auf einmal wie ein Nebendarsteller. Da verliert der Film einfach zu viel an Drive. Zu viele Charaktere können einen Film auch schaden. Man nehme nur mal Laura Dern. Eine tolle Schauspielerin und auf einmal ist Sie weg und man hört auf einmal gar nichts mehr.

Bei der Action gibt es hier nichts rasantes, die ein oder andere Schießerei, aber wenn es dann mal was auf die 12 gibt, dann ist das auch schön blutig und hart dreckig. Dem Film zeichnet eine ordentliche Portion Sarkasmus und hin und wieder Situationskomik aus die ihn etwas spezieller und verschrobener wirken lässt. Das finde ich in der ersten Hälfte außerordentlich gelungen zum Ende verliert der Film leider etwas seine Balance. Es wirkt zu Beginn wie ein humorvoller Actionfilm der sich am Ende etwas zur Action Farce entwickelt. Das ist sicherlich eine Geschmacksfrage, der Anfang gefällt mir persönlich besser!

 

Fazit: Nach einem starken Beginn bleibt der Film zwar launig, verliert aber etwas von seinem Fokus und Liam rückt etwas ins zweite Glied. Da wäre mehr drin gewesen!

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