Mein liebster Bronson!
10 to Midnight (8,5/10)
Story:
Leo Kessler (Charles Bronson), ein hartgesottener Polizist aus Los Angeles ist Warren Stacey (Gene Davis) auf den Fersen. Der irre Serienkiller nimmt blutige Rache für die Zurückweisung durch schöne Frauen. Als ein Gericht Stacey wegen fehlender Indizien laufen lässt, legt Kessler gefälschte Beweise vor, um ihn wieder hinter Gitter zu bringen. Doch der Plan geht nach hinten los, und Kessler bleibt nur noch eine letzte Chance. Er muss den Killer auf eigene Faust erwischen, bevor er wieder zuschlägt!
10 to Midnight (oder Ein Mann wie Dynamit) hat als Kind einen ordentlichen Eindruck auf mich hinterlassen! Der nackte Killer, der ganze Slasher Einschlag sowie das Schlussbild haben sich tief in meine Erinnerungen eingebrannt. Das obwohl ich den Film gute 15-20 Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Nach der neuerlichen Sichtung muss ich weiterhin sagen das 10 to Midnight mein liebster Cannon Bronson ist, sogar mein liebster Bronson Film allgemein. Ja, der Film ist schmierig, reaktionär, hier und da überfrachtet und klaut ordentlich bei Slasher Filmen, aber das alles lässt meine Zuneigung nicht schmälern. Dazu alles schön düster und pessimistisch, unterlegt durch einen tollen Score.
J. Lee Thompson und Bronson sind wie für einander geschaffen, so kitzelte Thompson auch im Spätherbst seiner Karriere immer noch die besten Leistungen aus Bronson heraus. Dazu war das nach Death Wish 2, die zweite Zusammenarbeit von Bronson mit den legendären Cannon Studios, auf die noch viele folgen sollten.
Hier war auch noch mehr Budget vorhanden als in späteren Kooperationen was man alleine auch dadurch erkennt das die Nebendarsteller doch von einem anderen Kaliber sind. Wilford Brimley hat zwar als Captain nicht viel zu tun, wertet den Film aber genauso auf wie Lisa Eilbacher und Geoffrey Lewis. Lewis (der Vater von Juliette Lewis) wurde zwar nie eins mit seinen Perücken, aber war ein begnadeter Nebendarsteller. Seine Rolle ist zwar klein, aber fein und hat Auswirkungen auf den weiteren Verlauf des Films.
Bronson spielt hier seine Paraderolle des harten Cops, der am Rande der Legalität arbeitet und dem es wichtiger ist die Bösen aus dem Verkehr zu ziehen, als sich an die Gesetzte zu halten. Er wirkt hier ab und an schon etwas zwielichtig, aber natürlich ist man voll auf seiner Seite.
Was vor allem daran liegt das Gene Davis als Killer Warren Stacy. Als Kind hatte ich fürchterliche Angst vor ihm. Jetzt nach einigen Jahren, kann man schon sehen das er in ein paar Szenen an seine Grenzen gekommen ist wenn es darum geht auszurasten, aber insgesamt immer noch eine beeindruckend krass creepy performance. Vor allem in den ruhigen Momente könnte der auch immer noch bei Criminal Minds auftreten, als wirrer Serienmörder. Eine große Performance wenn man bedenkt das er zuvor nicht so viele Filme gedreht hat.
Die Schlusseinstellung finde ich weiterhin grandios und ist für mich ein Sinnbild für Cannon und die 80er! Politisch unkorrekt, aber was solls! Der Film schert sich nicht darum wie er aufgenommen werden könnte, der will einfach auf Teufel heraus unterhalten und das schafft er!
Fazit: Für mich der beste Film aus der Kooperation zwischen Bronson und Cannon! Sogar mein liebster Bronson! Das ist schmierig, reaktionär, aber unheimlich stark und sehr 80er! I love it!
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