Bronson und Siegel, das ist klassische Unterhaltung!
Telefon (7/10)
Story:
Der KGB fahndet nach einem ihrer eigenen Leute: Dalchimsky (Donald Pleasence). In den USA sprengen sich kurz darauf scheinbar gewöhnliche Menschen nach Telefonaten in US-Militär-Einrichtungen selbst in die Luft. KGB-Agent Grigori Borzov (Charles Bronson) sucht mit der hübschen US-Agentin Barbara den Flüchtigen in den USA und wird informiert, dass nach den Vorfällen die Angst vor einem Krieg mit den USA steigt. Niemand weiß, dass ein verschollenes Telefonbuch des KGB noch über 100 weitere Schläfer birgt. Sie waren einst Teil einer Operation namens TELEFON, die junge Agenten durch Gehirnwäsche glauben ließ, dass sie Amerikaner sind.
Don Siegel ist am bekanntesten für seine häufige Zusammenarbeit mit Clint Eastwood. Vor allem Dirty Harry ist ein Stück Popkultur. Siegel hat aber auch zwei Filme mit dem Duke persönlich, John Wayne gedreht, also wer bietet sich besser als als Er einen Film mit Charles Bronson zu drehen.
Bronson hat schlussendlich vielleicht nicht die Karriere eines Waynes oder eines Eastwoods erreicht, aber ist trotzdem einer der größten Namen der Filmgeschichte und war, wie man das so schön auf englisch sagt: a real Man's Man.
Der Film entstand 1977 und beide Männer standen immer für gute klassische Unterhaltung und das bekommt man hier geboten! Die Story ist zwar übertrieben, aber überraschend stark und macht ordentlich Laune. Dazu wird der KGB in der Zeit des kalten Krieges nicht einfach nur verteufelt, Böse gibt es auf beiden Seiten und Gute eben auch.
Bronson spielt seinen Part mal wieder stoisch, hart und ruhig daher. Passt zu ihm, das er hier einen Russen und keinen Amerikaner spielt, naja sagen wir mal so, das erkennen wir nur an der Uniform zu Beginn. An seine Seite bekommt er Remick und die Chemie passt. Gerade weil beide so unterschiedlich sind, funktioniert das.
Den Bösewicht spielt (der immer) hervorragende Donald Pleasance. Der hat zwar nicht viel zu tun, aber er wertet jeden Film mit seinem Spiel auf. Dazu bekommt man noch Tyne Daly in einer kleineren Rolle zu sehen, sie wirkt ein wenig als Comic Relief.
Insgesamt bekommt man hier nichts herausragendes oder spektakuläres geboten, aber einen guten, routinierten Thriller der von der ganzen Klasse und Routine seiner Besetzung vor und hinter der Kamera lebt. Siegel und Bronson stehen nicht gerade für Experimente, aber die wissen was sie können und das ziehen sie routiniert durch. Dazu kommt ein schöner Score von Schifrin.
Das wirkt für heutige Sehgewohnheiten, vor allem der Marvel Jünger vielleicht etwas gemächlich oder gar langweilig, aber wer sich darauf einlassen kann der bekommt einen ordentlichen, routinierten und guten Thriller geboten der die 70er atmet.
Fazit: Charles Bronson und Don Siegel das steht für klassische Unterhaltung und beide schaffen einen sehr unterhaltsamen Thriller der für heutige Sehgewohnheiten zwar etwas gemächlich daherkommt, aber der immer noch stark unterhält!
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