So viel besser als sein Ruf
Shooutout (8/10)
Story:
James Bonomo alias "Jimmy Bobo" (Sylvester Stallone) ist ein Auftragskiller in New Orleans. Er folgt nur einem Prinzip: Töte niemals einen Unschuldigen. Als aus diesem Grund ein Zeuge überlebt, muss Jimmys junger Partner zur Strafe dafür mit seinem Leben bezahlen. Detective Taylor Kwon (Sung Kang) aus Washington trifft in New Orleans ein, um eine neue Spur in einem alten Fall zu verfolgen. Als er seinen Kollegen treffen will, findet er stattdessen nur noch dessen Leiche vor. Für das NOPD stehen Jimmy und sein mittlerweile toter Partner als Hauptverdächtige für diese Tat fest. Die Suche nach Hinweisen zu den Tätern zwingt Jimmy und Kwon schließlich zu einer ungewöhnlichen Partnerschaft.
Nach dem Erfolg von Expendables 1&2 hatte Sly wieder genug Zugkraft für eine Reihe von ordentlichen Actionreißern und Filmen mit gutem Budget. Die Phase zwischen Expendables 1 (2010) und Creed (2015) ist eine sehr interessante und reichhaltige Phase für Sly Fans stellt sie doch seinen x-ten Frühling dar: Expendables 1-3, Creed, Escape Plan, Zwei vom alten Schlag und Shootout das sind alles sehr unterhaltsame und starke Filme (bis auf Expa 3 mit Abstrichen).
Insgesamt kommt mir Shootout in der Betrachtung einfach zu schlecht weg, der Film macht ordentlich Laune und ist besser als sein Ruf. Paar Jahrzehnte zuvor wäre das ein Hit gewesen.
Alleine schon der Name, James Bonomo alias Jimmy Bobo. Jimmy Bobo das hört sich so nach 80er an, ich feier es einfach nur. Grandios. Stallone ist eh in überragender Form in dem Film, schlank und extrem durchtrainiert, so gut sah er danach körperlich nie wieder aus und wer jetzt sagt das ist ja schon 7 Jahre her, der Mann war damals schon 66! In diesem Film wirkt er (trotz der ganzen OPs) mindestens 16 Jahre jünger. Die Szene in der Saune sei hier mal erwähnt.
Regie führt Altmeister Walter Hill. Stallone und Hill das wäre in den 80ern eine Traumpaarung gewesen. Hier ist es so ein wenig wie ein letztes Hurra und Hill inszeniert den Film schön oldshoolig und schnörkellos. Das kann der ein oder andere von mir aus altbacken und hilflos veraltet nennen, ich finde es geil. Immerhin ist der Mann auch einfach Experte für ungewöhnliche Buddy Partnerschaften: Red Heat, Nur 48 Stunden. Das war sein erster Film nach Undisputed und leider war das nicht die erhoffte Renaissance für diese Legende.
Das oldshoolige zieht sich von der Story, über die Charaktere und deren Konstellation bis hin über die Dialoge die schön flach und zynisch daherkommen. „Waffen töten keine Menschen, aber Kugeln schon“. Das wirkt für jüngere Zuseher vielleicht aus der Zeit gefallen, ist für mich aber ein Brett. Die Charaktere sind Klischees und nu? Stört mich das? Keinen Millimeter!
Der Film bietet mit Stallone und Sung Kang als Partner wider willen ein ordentliches Gespann. Ich hätte mir da auch jemand anderen vorstellen können, aber Sung Kang kam damals von seiner Fast & Furious Hype Welle und insgesamt funktioniert das Spiel, was aber eher an Stallones trockenen Kommentaren liegt.
Dazu kann sich der Film darstellerisch sehen lassen. Mamoa als Killer ist toll besetzt und bringt auch hier seine typische Coolness mit rein (das war noch vor seinem großen Durchbruch). Der Wikinger / Axt Kampf ist definitiv das Highlight das Films, ein super Showdown und wenn man die Leute von dem Film reden hört. dann wird diese Szene immer wieder erwähnt. „What are we? Fucking Vikings!“
Dazu kommen mit Adewale Akinnuoye-Agbaje, Christian Slater (in einer feinen Nebenrolle) und Sarah Shahi einige tolle Nebencharaktere. Vor allem die ungewöhnliche Vater-Tochter Beziehung zwischen Stallone und Shahi bietet zusätzliche Würze, auch wenn der Film jetzt nicht extrem in die Tiefe geht, aber das macht Laune.
Dazu ist die Action schön handgemacht und oldshool, die Gewalt ist nicht überbordend und CGI lastig, wenn es aber weh tut, dann tut es weh. Mit dem Axtkampf hat man auch eine Sequenz die einem defintiv im Kopf bleibt.
Der Film ist vielleicht nicht perfekt und auch kein Klassiker, aber ein mehr als ordentlicher Actioner den man sich immer wieder geben kann! 90 min trockene, feine Old-Shool Action, im Vergleich zu dem ganzen over the top Action Gewitter ist das mal eine mehr als willkommene Abwechslung.
Das deutsche Cover der Blu Ray ist leider total langweilig, wer die Möglichkeit hat (oder wen das überhaupt interessiert) sollte auf eine ausländische Auflage zurückzugreifen.
Fazit: Wäre der Film in den 80ern entstanden wäre das ein richtiger Hit geworden! Der Film macht richtig Spaß, Stallone ist in Topform und Walter Hill weiß wie es geht, dazu on top noch Momoa. Nicht alles funktioniert, aber das ist insgesamt ein überdurchschnittlicher Genre Beitrag.
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