Ordentlicher TV-Actioner mit The Boz!
Midnight Heat (5,5/10)
Story:
Der biedere Bankangestellte John Gray (Brian Bosworth) erwacht nach einem Unfall aus dem Koma und hat sein Gedächtnis verloren. Bei dem Versuch, seine Vergangenheit zu rekonstruieren, sieht er sich plötzlich von finsteren Mordbuben umgeben, die nichts unversucht lassen, den blonden Hühnen auf brutalste Weise zur Strecke zu bringen. Nach und nach dämmert es Gray, dass seine Vergangenheit mehr als eine schlichte Banker Karriere beinhaltet. Er muss um sein Leben kämpfen und kommt nach und nach einem weitreichenden Komplott auf die Spur.
Brian Bosworth oder "The Boz" wie er genannt wurde war ein legendärer Football Spieler. Mit seiner ersten Rolle in Stone Cold hatte The Boz ein sehr gelungenes Debüt hingelegt.
Zu einem großen Actionstar hat er es dann aber nie geschafft, dafür war er dann schauspielerisch und kampftechnisch einfach zu limitiert. Das Charisma der anderen großen Helden konnte es leider nicht bieten.
Trotzdem sind neben Stone Cold noch andere Filme mit ihm sehenswert wie One Tough Bastard oder der hier vorliegende Midnight Heat, dessen Titel keine tiefere Bedeutung hat.
Midnight Heat ist seine dritte Hauptrolle und auch wenn es eine TV Produktion war bekommt man hier einen ordentlichen Actionfilm geboten. Die Action ist handgemacht, es gibt paar ordentliche Schießereien und Explosionen ohne das es etwas wirklich Außergewöhnliches gibt.
Die Story besteht aus Versatzstücken unzähliger anderer Genrebeiträge, überrascht nur bedingt und hat natürlich einige Logiklöcher. Man hat versucht Überraschungen einzubauen, aber der erfahrene Filmgucker riecht das natürlich kilometerweit gegen den Wind vor allem die Auflösung.
Der Beginn gefällt mir sehr gut, das ist ordentlich atmosphärisch, stimmig und auch ernst. Nach dem Tod seiner Frau und des Wechsels der Locations ändert sich das aber und es fließen auf einmal vermehrt Comedy Elemente rein, was den Film und die Stimmung verwässert.
Was dem Film einen besonderen Touch gibt ist die melodramatische Musik (die wirklich extrem eingesetzt wird, quasi in jeder Sekunde) und die Rückblicke im schwarz weiß und Noir Stil.
The Boz spielt das zu Beginn überraschend überzeugend, erst ab der Mitte des Films wird es wirrer und auch er wird schauspielerisch gnadenlos überfordert. Auch der Film steht sich selbst etwas im Weg indem immer mehr Comedy Momente eingebaut werden die nicht so ganz in das Gesamtkonstrukt passen wollen. Diese Stimmungswechsel bringen The Boz und seine Mimik an ihre Grenzen.
Neben der handgemachten Action, hier gibt es ein paar schöne Explosionen zu sehen, ist vor allem Brad Dourif das Highlight des Films. Er war und ist einfach ein sehr verlässlicher Bad Guy und vor allem einfach ein guter Schauspieler.
Regisseur ist Allan Goldstein der neben Midnight Heat noch Death Wish V als beste und bekannteste Filme in seinem Resüme hat, ansonsten ist da viel Murks dabei.
Das ist kein großes Kino und kein Klassiker den man hier spendiert bekommt, aber ordentliches Futter für zwischendurch (für Actionfans), nicht mehr und nicht weniger.
Das Mediabook ist übrigens schön gestaltet, der Booklet Text ist informativ und für eine solche Produktion ist das Bonusmaterial auch ordentlich.
Fazit: Der Film ist sehr ordentlich. Der erste Teil des Films gefällt mir besser, danach wird der Film etwas wilder und versucht wirre Comedy Elemente zu integrieren. Trotzdem schöne handgemachte Action bekommt man hier spendiert! Das ist in der heutigen Zeit schon viel wert.
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