Diego und Neapel, eine einmalige Geschichte!
Diego Maradona -Rebell. Held. Gott. (8/10)
Story:
Aus über 500 Stunden unveröffentlichtem Filmmaterial aus Maradonas persönlichen Archiv schafft der Film ein sensibles Porträt über die legendäre „Hand Gottes“.
Am 5. Juli 1984 wechselte Maradona von Barcelona nach Neapel für eine Ablösesumme, die die Welt noch nicht gesehen hatte. Der meist gefeierte Fußballspieler der Welt und die hitzigste und zugleich gefährlichste Stadt Europas schienen sich perfekt zu ergänzen. Auf dem Platz war Maradona ein Genie – neben dem Spielfeld feierten sie ihn wie einen Gott. Aber die Realität holte ihn letztendlich ein…
Maradona war für ein paar Jahre der beste Spieler der Welt und inzwischen hat sich seine Karriere zu einem regelrechten Mythos entwickelt.
Der Film bezieht sich vor allem auf seine Zeit in Neapel und stellt die außergewöhnliche Schicksalsbeziehung zwischen diesen beiden Charekteren dar. Dabei entsteht ein außergewöhnliches Porträit auch anhand von intimen, unbekannten und privaten Videoaufnahmen.
Maradonna war schon bei Boca und später bei Barcelona ein Weltstar, aber erst in Neapel wurde er diese Überlebensgroße Figur. Zwischen 85-90 hatte er hier sicherlich die größte Zeit seiner Karriere. Gekrönt durch 2 Meisterschaften, einem Uefa Pokal (damals deutlich wertvoller als heute), zwei WM Finalteilnahmen und einem WM Pokal!
Er hat mit seiner wilden ungezügelten Art auch einfach perfekt zu Neapel gepasst. Er konnte sich mit Neapel identifizieren und die Neapolitaner verehrten Ihn wie einen Heiligen. Er hat aus einem grauen Club einen internationalen Spitzenclub gemacht.
Auch wenn seine Partyzeit schon in Barcelona begann war doch Neapel Fluch und Segen zugleich. Frauengeschichten, Skandale und auch Kontakte zur Camorra ziehen sich durch seine Zeit. Gleichzeitig war er aber wohl nie so gut wie in seiner Zeit in Neapel.
Der Film lebt von seinen Bildern und begeistert durch die tolle Komposition von Bildern aus seinem Privatleben und auch die Fußballszenen.
Etwas mehr Tiefe und auch Kritik an Maradona hätte ich mir doch schon gewünscht. Nicht falsch verstehen, er ist eine Ikone, schon beinahe ein Mythos und auch eine tragische Gestalt wurde er doch Opfer seines Ruhmes und seiner eigenen Berühmtheit, aber und das ist ein großer aber, der Mann war kein Heiliger, er war launisch und wechselhaft und hat mit Kokain hantiert.
Das Bild wird schon sehr schmeichelhaft gezeichnet, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Den am Ende bleibt ein faszinierendes Bild von einem begnadeten Kicker und Lebemann der nie so zu 100% mit dem Ruhm und den Ablenkungen zu Recht kam, der aber mit Neapel eine einmalige Symbiose schuf.
Fazit: Ein Film der von seinen Bildern lebt und seinen Fokus ganz klar auf der Symbiose von Maradona und Neapel legt. Etwas kritischer hätte es sein dürfen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Nach der Sichtung versteht man die Legende etwas besser.
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