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#346 Roger Moore: My Word Is My Bond

©Michael O'Mara
©Michael O'Mara

Die Memoiren eines Gentleman!

 

Roger Moore: My Word is my Bond (8/10)

 

Inhalt:

Roger Moore – schneidig, stattlich und von Kopf bis Fuß ein typischer englischer Gentleman – hat in vielen unvergesslichen Filmen und gefeierten Fernsehserien der letzten 50 Jahre mitgewirkt. Wer könnte je den schmeichlerischen Abenteurer Simon Templar aus der gleichnamigen TV-Serie vergessen? Oder den schneidigen Playboy Lord Brett Sinclair aus 'Die Zwei'? Roger Moore ist mit Abstand der höflichste 007 und schlüpfte gleich für sieben erfolgreiche Filme in die Rolle des James Bond, die sich auch heute noch auf der ganzen Welt großer Beliebtheit erfreuen.

Seine ganze Persönlichkeit strahlt Stil, gute Manieren und Kultiviertheit aus, und Millionen von Fans verehren ihn. Und nun präsentiert er seine Autobiographie.

 

Roger Moore war und ist einer meiner Helden und mein Lieblingsbonddarsteller (bin mit seinen Bonds aufgewachsen und liebe seinen Humor). Dieses Buch ist seine erste Biografie, nach dem Erfolg dieser folgten noch weitere Bücher. Dieses ist aber sicherlich das umfassendste und wichtigste.


Er gibt zwar Einblicke in seine wichtigsten Rollen und Projekte und auch ein paar Anekdoten zu legendären Filmpartnern (dem Who is Who der 50/60/70er Jahre), aber das immer mit einem Augenzwinkern und immer sehr respektvoll. Er war halt ein Gentleman durch und durch. Klar hat er einige Geschichten zu seinen guten Freunden David Niven (dessen Tod ihn sehr mitnahm), Michael Caine und Tony Curtis (die legendäre Serie Die2) zu erzählen.


Er spricht über seine Kindheit, das aufwachsen während des zweiten Weltkriegs und auch sein Familienleben hat viel Platz. So lernt man den Menschen Roger Moore viel besser kennen. 


Wenn er am Ende über seine Zeit bei Unicef redet, dann spürt man richtig wie er zum Ende seiner Karriere in dieser Rolle mehr als aufging. Wie er seine größte Rolle seit Bond fand und das eine wirkliche Herzensangelegenheit wurde. Mann hat wahrhaftig das Gefühl das er am Ende ein glücklicher Mann war und seine Bestimmung gefunden hat.


Richtig Spaß macht das Buch wenn Moore von seinen Anfangsjahren spricht, von seinen Herausforderungen im Studiosystem bis er mal den Durchbruch schaffte und das alles immer mit einer feinen Portion Ironie.


Natürlich nehmen seine zwei wichtigsten Rollen: The Saint und Bond einen besonderen Platz in der Biografie ein. Aber auch davor hatte er mit der Serie Ivanhoe und mit Auftritten in der Serie Maverick erste Erfolge zu bieten.


Jeder seiner Filme und seiner Auftritte bekommt ein paar Wörter und Seiten spendiert und es ist wirklich ein schöner und launischer Überblick über seiner Karriere.


Trotz des ordentlichen Umfang des Buchs, hätte es genug Geschichten für ein doppelt so dickes Buch gegeben. Das hat er wohl auch später so gesehen und hat noch ein weiteres Buch veröffentlicht.

 

Das er einen meiner Helden: Jean-Claude Van Damme mehr als kritisch sieht und von der gemeinsamen Arbeit an The Quest mehr als enttäuscht war ist ein kleiner Wermutstropfen. Ich hätte mir doch sehr gewünscht das meine zwei Kindheitshelden sich gemocht hätten. Van Damme ist auch einer der seltenen Fälle bei denen sich Moore wirklich kritisch zeigt.

 

Fazit: Die Biografie präsentiert sich so wie Roger Moore sich zeitlebens präsentierte, als Gentleman durch und durch. Das ist keine reißerische Biografie oder ein Enthüllungsbuch, aber ein sehr reflektiertes und selbstironisches Buch. Ein Buch so unterhaltsam wie sein Autor.

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