Auch Moore kann mal daneben greifen.
Flucht nach Athena (4,5/10)
Story:
Griechenland 1944. Auf einer Insel in der Ägäis unterhalten die Deutschen ein Lager, wo die Gefangenen (u.a. David Niven), die nach dem Mord an zwei Besatzungssoldaten von Nazi-Offizier Otto Hecht (Roger Moore) interniert wurden, nach Schätzern buddeln müssen. Das geht dem Widerständler Zeno (Telly Savalas), der das Bordell der schönen Elena (Claudia Cardinale) als Zentrale benutzt, zu weit. Er will die Geiseln befreien. Nachdem die Funkverbindung der Nazis zum Festland gekappt ist, brechen die Gefangenen aus, überstehen einen mörderischen Showdown und vertreiben die Deutschen.
Flucht nach Athena ist ein sehr ungewöhnlicher Film. Er versucht ein wenig in die Fußstapfen von Kriegskomödien wie Stoßtrupp Gold zu treten, scheitert dabei aber ordentlich.
Das liegt zum einen am Plot der doch recht aufgebläht wirkt und an der Unentschlossenheit, will man eher Komödie oder Kriegsdrama sein. Stellvertretend stehen dafür Telly Savalas und Elliot
Gould. Savalas ist machohaft und grießgrämig wie immer, dagegen ist Gould extrem aufgedreht und eigentlich unnötig. Auch die deutsche Synchronisation tut da ihr weiteres, die ist so schnoddrig
wie aus einem Spencer/Hill Film, nur leider ist das hier extrem deplatziert.
Gould (so gut er als Darsteller war) als auch Bono tun dem Film nicht gut, ihre Komik ist überdreht und überhaupt nicht witzig. Stefanie Powers ist nett anzusehen, aber haut schauspielerisch
nicht wirklich was um. Dagegen sind Savalas, Roundtree und Cardinale sehr ernst. Dazwischen stehen irgendwo Niven und Moore. Niven (ist wie Roundtree) total verschwendet in seiner Rolle und Moore
hat einfach eine unglaublich unglückliche Aufgabe.
Als deutscher und Nazi ist er einfach knallhart fehlbesetzt und dazu ist seine Rolle unausgegoren, das Verhalten unrealistisch und naiv. Nicht wirklich ne Witzfigur, aber ein strahlender Held
sieht anders aus. Es ist einfach vieles unrund im Film. Ob das ein Freundschaftsdienst für seinen guten Freund David Niven war, dessen Sohn Produzent des Films war, kann nicht bestätigt werden.
Falls es so war, hätte er das lieber sein lassen sollen.
Paar nette Explosionen gibt es zu bestaunen, ansonsten kann man die Action natürlich nicht mit heutigen Produktionen vergleichen. Vor allem den Kämpfen sieht man das Alter an. Die Verfolgungsjagd
auf den Motorrädern in der Altstadt kann sich dagegen echt sehen lassen.
Auch sind die Landschaftsaufnahmen sehr schön und Griechenland kommt wirklich gut zur Geltung, da zeigt sich der Patriot.
Es ist kaum zu glauben das der gleiche Mann der nur 6 Jahre später, mit Rambo II einen der größten und wichtigsten Actionfilmen aller Zeiten gedreht hat dieses Werk verbrochen hat. Am stärksten ist der Film wenn Cosmatos sich auf die ernsten Töne und Savalas sowie Cardinale fokussiert. Alle anderen Bestandteile führen leider dazu das der Fokus verloren geht.
Bond Verbindungen:
Savalas war der Bösewicht Im Geheimdienst ihrer Majestät mit George Lazenby und David Niven war James Bond in der Bond Persiflage Casino Royale.
Fun Fact
William Holden (damaliger Freund von Stefanie Powers) hat einen lustigen, kleinen Auftritt der seine bekannteste Rolle (Stalag 17) wieder aufgreift.
Fazit: Ein obskurer und leider überhaupt nicht guter Film. Moore hat eine sehr undankbare Rolle, alleine Savalas überzeugt hier, alle anderen wirken etwas verloren. Kaum zu glauben das Cosmatos danach Rambo II drehte.
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