Van Damme zeigt mal wieder sein schauspielerisches können.
We Die Young (5,5/10)
Story:
Lucas schlägt sich als Drogenkurier für die brutale Gang MS-13 in den Slums Washingtons durch. Als Boss Rincon seinen zehnjährigen Bruder Miguel rekrutieren will, beschließt Lucas, mit Miguel zu verschwinden. Auf der Flucht vor den Gangmitgliedern stoßen die beiden auf den abgehalfterten Kriegsveteranen Daniel (Jean Claude Van Damme). Eine glückliche Fügung, denn Daniel entscheidet sich zu helfen und hat sein tödliches Kriegshandwerk nicht vergessen ...
We Die Young wurde ohne viel Brimborium auf den DVD/Blu-Ray Markt geschmissen und das sicherlich auch nicht ganz ohne Grund. Man bekommt hier keinen großen Film geboten, es ist auch kein Action Knaller wie aus Van Dammes Hochzeit und auch keine wuchtige Überraschung wie J.C.V.D damals.
Das soll aber nicht bedeuten das das hier eine Gurke ist, das sicherlich nicht, es ist eher die konsequente Weiterentwicklung von Van Damme und so ein wenig das was man in den letzten Jahren von
ihm erwarten darf.
Dabei halte ich ihm sehr zu gute das er Herausforderungen sucht und nicht einfach seine Paycheks kassiert so wie es zum Beispiel ein Herr Seagal tut. Man bekommt hier einen klassischen Van Damme
Charakter der letzten Jahre geboten.
Es ist vielleicht noch etwas auf die Spitze getrieben, da er hier auch ohne Stimme auskommen muss sondern nur noch mit seiner Gestik und Mimik agieren kann. Das er sich schauspielerisch entwickelt hat und für solche gebrochenen Charaktere wie geschaffen ist (nicht zuletzt (inzwischen) aufgrund seines Gesichts) brauche ich ja wohl nicht extra zu erwähnen, nur sollte er sich bessere Skripte aussuchen.
Die Geschichte versprüht zwar Lokalklorit und die Gangmitglieder sind gut gecastet nur wirkt Van Damme in dieser ganzen Umgebung irgendwie etwas unpassend. Es wirkt für mich so als ob er in ein
fertiges Skript einfach reingebastelt wurde. Auch wirkt die ganze Story mit den beiden Kids (die aber Gott sei Dank gut gecastet wurden und einem nicht auf die Nerven gehen) etwas zu gewollt und
das Ende ist einfach etwas zu viel, da wirken dann auch einige der Aktionen der Darsteller nicht mehr nachvollziehbar.
Van Damme spielt seine Sache erwartungsgemäß gut, Fans seiner Actionfilme sollten aber wissen das die Action hier sehr spärlich gesetzt ist und man keine klassischen Van Damme Fights erwarten
sollte. Erwartet man diese, dann wird man enttäuscht sein. Also auf jeden Fall mit der richtigen Erwartungshaltung an den Film rangehen, hier erwartet einen eher ein Actiondrama oder
Millieustudie.
Auch liegt der Fokus nicht komplett auf Van Damme sondern er teilt sich den mit den beiden Kinderdarstellern.
Dem Film fehlen ein paar echte Höhepunkte und Van Damme wirkt etwas verschenkt, ein anderer Darsteller hätte eventuell besser gepasst, auch wenn er definitiv zeigt das er ein richtig guter Schauspieler geworden ist.
Im Vergleich gefällt mir The Bouncer einfach besser. Passt von Story, Dramaturgie und auch Setting besser und auch Van Damme kann da
mehr zeigen.
Ich hoffe man bekommt Van Damme mal wieder in einem größeren Actionfilm zu sehen. John Wick 4 anyone? Seine Fans (inklusive mir) wären extrem happy, der Mann hat noch einen Run im Tank und
verdient.
Fazit: sicherlich kein Highlight im Schaffen von Van Damme, aber auch kein Beinbruch. Stellt eigentlich so ein wenig die Quintessenz seiner letzten Jahre dar.
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