Ein hartes Stück Genre Kino mit einer Ikone der Popkultur
John Rambo (9/10)
Story:
John Rambo (Sylvester Stallone) führt ein zurückgezogenes Leben im Norden Thailands. An der Grenze des Landes zu Burma wütet allerdings schon seit sechzig Jahren der weltweit längste Bürgerkrieg: der Burmesen-Karen Konflikt. Eine Gruppe von Missionaren taucht auf und bittet Rambo, sie den Fluss hinauf zu einem Flüchtlingslager zu führen. Sie wollen den dort verfolgten Bergstamm Karen mit Medizin, Nahrungsmitteln und Bibeln versorgen. Zögernd willigt Rambo ein, sie und die anderen Helfer zu führen. Wochen später erfährt Rambo, dass die Missionare nicht vom Flüchtlingslager zurückgekehrt sein, die Helfer aber lebend gesehen worden sind, eingeschlossen in einem Burmesischen Armee-Camp. Was dann folgt ist der Abstieg in die Hölle auf Erden.
So da ich extrem auf den fünften Teil der Reihe gehyped bin schließe ich hier nach First Blood, Rambo 2 und Rambo 3 meine kleine Rambo Retrospektive ab und freue mich extrem auf Teil 5: Rambo Last Blood.
Nach Rambo III der ja leider etwas zur falschen Zeit raus kam dauerte es knapp 20 Jahre bis es zu einem vierten Teil des geliebten Franchises kam. John Rambo erschien 2008. Eine überaus interessante Phase in der Karriere von Sly. Ende der 90er, Anfang der 2000er war der gute Mann mal wieder weg vom Fenster, aber das hat Sly ja noch nie beeindruckt.
Er ist das vielleicht größte Stehaufmännchen in Hollywood. Mit Rocky Balboa (von ihm geschrieben, inszeniert und selbst in der Hauptrolle gespielt) verschaffte er sich selbst ein Comback. Von 2006-2012 hatte er für mich eine seiner besten Phasen seiner Karriere. Rocky Balboa, John Rambo, The Expendables 1-2 alles Filme und Franchises die er selbst nach vorne gebracht hat. Dazu mag ich Shooutout auch einfach sehr gerne. Wie gesagt grandiose Phase vor allem Actionmäßig.
Aber zurück zu John Rambo, da nahm sich Sly den Bürgerkrieg in Burma als Kulisse für seine Schlachtplatte. Auch hier führe er wieder Regie, schrieb das Drehbuch und gab den Hauptdarsteller.
Bei der Besetzung verzichtete Sly auf große Namen. Leider verstarb Richard Crenna 2003 und konnte seine Rolle des Colonal Trautmann nicht mehr aufnehmen.
Bei den Missionaren wirken Paul Schulze und Julie Benz wirklich so naiv und gutgläubig wie ihre Rollen. Schulze geht mit seinem Gutmenschentun ein wenig auf die Nerven (und seine Taten zum Ende,
sind bissl arg plakativ), dafür ist Julie Benz perfekt gecastet. Man versteht das sie irgendwas in Rambo auslöst.
Die Besetzung der Söldner ist schon ein wenig stereotypisch. Ein Redneck, ein Asiate, ein Mexikaner, ein erfahrener und kaputter Brite als Anführer + ein junger Scharfschütze, es fehlt eigentlich nur ein Schwarzer. Graham Mctavish (auch in Creed 2 zu sehen) als Anführer und Matthew Mardsen (D.O.A) als Schoolboy stechen etwas heraus ohne Sly das Rampenlicht streitig zu machen.
When your pushed, killing is as easy as breathing. Selten sollte ein Zitat eines Films passender sein. Was hier gemetzelt und gemeuchelt wird, sucht wirklich seines gleichen und hat auch kaum mehr etwas mit der Action aus Teil 3 zu tun. Sly hat das cartoonartige entfernt und mit knallharten Realismus ausgetauscht.
Wenn hier etwas explodiert dann fliegen die Körperteile. Da wird einem die Gurgel rausgerissen, da platzen Körper, da werden Kinder erstochen und ins Feuer geworfen. Das ist zum Teil harte Kost, aber Bürgerkrieg ist nun mal kein Kindergeburtstag.
Bis auf ein oder zwei unnötige CGI Szenen (denen man das ansieht) ist das gut in Szene gesetzt.
Sly zeigt auch mit diesem Film was er für ein toller Regisseur ist und welche Klasse er beim inszenieren mitbringt. Vor allem die Actionszenen sind brachial und der film hat ein ordentliches Tempo.
Das Ende bietet einen schönen Anknüpfpunkt zum ersten Teil bzw. es schließt sich etwas der Kreis und dieser bringt Rambo nach Hause, zur Farm seines Vaters. Ein versöhnliches Ende.
Es ist schon erstaunlich das mit Rambo: Last Blood nach weiteren etwas mehr als 10 Jahren ein weiterer und wahrscheinlich letzter Teil der Ikone ins Kino kommen wird. Der Trailer sieht grandios aus und ich freue mich bereits auf den Abgesang der Legende! Das wird für Old School Action Freunde ein Fest.
Fazit: Mit John Rambo hat Sly mal wieder unter Beweis gestellt was er für ein verdammt guter Regisseur ist. Der Film ist schnörkellos und extrem hart. Nix für zarte Gemüter, aber ein klasse Genre Beitrag.
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