Trotz Justin, wegen Clint!
Back in the Game (7/10)
Story:
Gus Lobel (Clint Eastwood) ist ein Baseballscout der alten Schule, der neue Talente für die Atlanta Braves auskundschaftet. Doch seine Augen beginnen ihn im Stich zu lassen. Daher soll Gus' Tochter Mickey (Amy Adams) ihn für einen entscheidenden Auftrag begleiten. Die aufstrebende Anwältin ist von der Idee, für ihren Vater alles stehen und liegen zu lassen, wenig begeistert. Vater und Tochter haben etliche ungeklärte Konflikte und Missverständnisse aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. So kracht es mehrfach zwischen den beiden Sturköpfen, bis das Eis schmilzt.
Vor The Mule war Back in the Game die letzte große Hauptrolle von Clint Eastwood. Zu aller erst muss ich sagen das Gran Torino (ich finde diesen Film großartig), der passendere Abschluss für die großartige schauspielerische Karriere von Clint gewesen wäre. Ich muss aber auch dazu sagen das ich The Mule noch nicht gesehen habe.
Das bedeutet aber auf keinen Fall das dieser Film schlecht ist, er schafft es nur nicht die emotionale Wucht aufzubauen wir Gran Torino wo ich mir wenigstens eine Oscar Nominierung für Clint gewünscht hätte.
Regisseur Robert Lorenz ist seit Jahren kein Unbekannter für Clint, denn er hat in vielen Filmen als Second Unit Director gearbeitet. Deshalb darf man den Film wohl als Dankeschön von Clint an seinen langjährigen Assi ansehen, den in den Jahren zuvor hat Clint nur an Filmen gearbeitet wo er selbst Regie geführt hat oder wo er zusätzlich noch Schauspieler war.
Man kann wohl davon ausgehen das Clint maßgeblich Einfluss auf Look, Geschichte und alles andere des Films hatte, er hat es sich ja auch nicht nehmen lassen als Produzent aufzutreten und der Film ist ja eine offizielle Produktion, seiner eigenen Filmfirma: Malpaso. Also alles in allem ein echtes Eastwood Werk.
Der Film erzählt eine relativ einfache Geschichte: Ein alternder Baseball Scout, der ein schwieriges Verhältnis zu seiner Tochter hat, muss damit umgehen das er zum alten Eisen gehört, seine Sehkraft nachlässt und das er nicht mehr so gefragt ist. Es ist vor allem eine Geschichte eines schwierigen Vater-Tochter Verhältnisses. Die Baseball Thematik spielt hier eher nur eine untergeordnete Rolle.
Der Film leistet sich einige Klischees und die ein oder andere Wende in der Handlung ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen, aber da drückt man bei einem Feel-Good-Movie doch mal ein oder zwei Augen zu. Das einzige was mir gar nicht gefallen hat ist die Erklärung warum er seine Tochter weggegeben hat, eine völlig übertriebene Erklärung.
Die Rolle ist Clint auf den Leib geschrieben, keiner spielt einen mürrischen, grießgrämigen alten Mann besser als er. Zum Teil agiert sein Charakter hart an der Grenze das man ihn eigentlich nicht mögen dürfte, aber erstens ist es einfach Clint und zweitens hat die Rolle genug Nuancen um eine weiche verletzliche Seite zu zeigen. Vor allem seine Augen spiegeln viele Emotionen wieder.
Amy Adams als seine Tochter ist sehr gut besetzt, ich war zu Beginn etwas skeptisch, aber sie und Clint haben eine gute Chemie. Man glaubt ihnen dass sie Vater und Tochter sein könnten. Kritisch darf man anmerken das ihre Rolle im Film eigentlich keine große Entwicklung durchläuft. Sie ist immer die gleiche Person, wenn auch mit anderen Jobs.
Nicht Fehlbesetzt aber auch nicht wirklich notwendig ist Justin Timberlake. Er macht seine Rolle als Sonnyboy nicht schlecht, aber auch ohne ihn hätte der Film funktioniert. Die Love Story zwischen ihm und Amy Adams weiß nur bedingt zu überzeugen wirkt nicht sehr realistisch.
Die Nebenrollen sind mit John Goodman (dieser Mann wertet jeden Film indem er mitspielt einfach auf), Robert Patrick und Bob Gunton routiniert und gut besetzt!
Wer Spaß an Feel Good Movies hat oder Clint mag der darf hier bedenkenlos zugreifen, nur Zuviel erwarten darf man nicht.
Fazit: Ein alles in allem unaufgeregtes, gutes Feel-Good Movie. Auch solche Filme haben ihre Berechtigungen und wenn dann noch Clint mitspielt (alleine für ihn Lohnt sich die Sichtung), kann der Film einfach nicht schlecht sein.
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