Der Film hat mich positiv überrascht!
Acts of Violence (6/10)
Story:
Roman MacGregor (Ashton Holmes) ist ein Mann, mit dem man besser nicht spaßen sollte: Als seine Verlobte Mia (Melissa Bolona) entführt wird, sieht er rot und trommelt kurzerhand seine beiden kampferprobten Brüder (Shawn Ashmore und Cole Hauser) zusammen. Gemeinsam rüsten sie sich, um die Täter und Drahtzieher auszuschalten – und natürlich Romans Zukünftige zu befreien, die in Lebensgefahr schwebt. Zählen kann das Trio dabei auch auf den knallharten und unbestechlichen Cop James Avery (Bruce Willis), der den Brüdern bei ihrer Rettungsmission zur Seite steht.
Die Produktionsfirma EFO ist berüchtigt. Schmeißen sie doch immer wieder Produktionen mit geringem Budget und Drehzeit auf den Markt auf deren Cover ein großer Star zu sehen ist, der im Film dann
aber tatsächlich nur eine Nebenrolle einnimmt (z.B Escape Plan 2 mit Sly).
Der am meisten eingesetzte Mime von ihnen, nach Filmen nicht nach Drehtagen wohlgemerkt ist Bruce Willis. Meist in Verbindung mit den Regisseuren Steven C. oder Brian A. Miller (Prince, Vice, Marauders,
First Kill oder Extraction). Dabei fällt der gute Bruce nicht immer mit
den höchsten Motivation in seinen 1-2 Drehtagen auf, die auch dazu führen das immer mal wieder Stuntleute oder Doubles zum Einsatz kommen müssen.
Was hier aber aus den 15 Drehtagen und dem einen Drehtag mit Bruce geschaffen wurde grenzt an ein Wunder und Willis scheint für den einen Tag sehr motiviert gewesen zu sein. Ich ziehe auch meinen
imaginären Hut vor dem Regisseur, der dieses mal eben nicht Brian A oder Steven C. Miller heißt). Er holt das Optimum aus der Zeit raus.
Trotzdem wurden im Nachgang ein paar Szenen für Anschlussszenen mit Stuntmännern und Doubles gedreht, aber insgesamt finde ich schon erstaunlich was aus dem einen Tag Bruce rausgeholt wurde, das
geht nur mit extrem guter Planung und das scheinen Regisseur und sein Kameramann gemacht zu haben. Sehr professionell sieht das ganze aus und ist definitiv eine der besseren EFO Produktionen mit
Willis.
Der Film weiß was er ist, macht das stringent und versucht auch nicht mehr zu sein oder das künstlich aufbauschen zu wollen. Die Story ist an sich sehr einfach, aber das ist ja überhaupt nix schlimmes.
Was den Film etwas abhebt ist vor allem Cole Hauser. Er hätte eigentlich eine noch viel größere Karriere verdient gehabt. Er kann super Bösewichte spielen, aber auch als Protagonist funktioniert er. Hier ist ein Armeeveteran mit Posttraumatischen Störungen. Man spürt permanent das brodeln in ihm, ich finde das eine klasse Leistung von ihm.
Auch die Brüder sind gut gecastet. Sie wirken wirklich wie welche und sehen sogar ein wenig danach aus, Shawn Ashmore (Iceman aus der ersten X-Men Trilogie) hat mich positiv überrascht.
Die Bad Guys sind ok. Mike Epps ist eigentlich eher Comedian, macht das aber ordentlich, die restlichen sind auch sehr solide.
Der Film ist wie gesagt, einfach, stringent und gut umgesetzt. Er hätte ein wenig spektakulärer sein können, vor allem der Shootout in der Lagerhalle...aber das ist alles ok in Szene gesetzt und
erfüllt seinen Zweck, gute B-Action halt. Wirkt aufgrund seiner Nüchternheit auch realistischer als in manch anderen Filmen. Vor allem Hauser nimmt man das alles ab.
- Stipe Miocic, kroatisch-amerikanischer Ex-UFC Weltmeister im Schwergewicht hat einen kurzen Auftritt als Zuhälter zu Beginn des Films und hat sogar einen Fight mit Bruce, der leider unter der kurzen Zeit und dem Doubleeinsatz leidet. Da wäre mehr drin gewesen, hätte drin sein müssen.
- Sean Brosnan ist der Sohn von Pierce Brosnan was man anhand des Films nie gedacht hätte (also vom Aussehen), aber seine Rolle spielt er richtig gut.
- Obwohl eine EFO Produktion sind dieses mal weder Lydia Hull noch Tyler Jon Olson zu sehen, eigentlich ein sicheres Merkmal.
- Acts of Violence ist bereits der vierte Film für Hauser und Willis zusammen, wobei Tränen der Sonne weiterhin die beste Kooperation der beiden darstellt.
Fazit: Film ist eine der besseren EFO/Willis Produktionen, was vor allem an Cole Hauser liegt. Willis ist sogar etwas motivierter als sonst, auch wenn er natürlich wieder nicht die erste Geige spielt. Der Film weiß was er ist und versucht das nicht künstlich zu verkomplizieren. Gute B-Action.
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